Freitag, 9. Oktober 2009

Steine fliegen

Scheichs Ra’ed Salah, selbstverliebter arabischer Judenhasser mit einer blauen israelischen Identitätskarte, hat die Gunst der Stunde erkannt. Der Scheich sorgt mehrmals jährlich für Aufruhr. da er scheinbar Angst hat, von der Öffentlichkeit nicht mehr wahrgenommen, ja vergessen zu werden. Denn wenn er im Gefängnis sitzt, dann „sitzt“ (man müsste eigentlich das Verb stehen verwenden) er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, besonders seiner Anhänger, die dann vor dem Gefängnis Fahnen schwingend demonstrieren dürfen. Dann fühlt er sich besser. Bei einer Fahrt durch Umm El-Fahm und Umgebung begeisterte sich ein mit mir befreundeter arabischer Reiseleiter über den Scheich, denn bevor er zu frömmeln begonnen habe, sei er drei Jahre lang Bürgermeister der Stadt gewesen – der beste aller Bürgermeister seit Jahrzehnten. Denn die Saläre der städtischen Beamten seien stets pünktlich bezahlt worden. Aber nach drei Jahren, sei er überraschend zurückgetreten mit der Begründung, er habe Gott (er sagte wohl Allah) gefunden und werde sein Leben diesem widmen.

Im Bund B der heutigen (9.10.2009) Ausgabe der Zeitung Ha'aretz stand folgendes: "Sein (Ra'ed Salah] Stellvertreter [als Führer der nordisraelischen muslimischen Bewegung] Scheich Kamal Khatib, der [im Gegensatz zu Ra'ed Salah] bereit ist zu den "Juden" in Hebräisch zu sprechen, erklärte am vergangenen Mittwoch in einem Interview beim israelischen Militärradiosender, es sei nicht akzeptierbar, dass ein äthiopischer Polizist, ein Neger, von einem Muslim am Eingang zum Tempelberg die Identitätskarte verlange." Ob das wohl ein Restbestand der nazistischen Erbschaft der Jihadisten ist, aus den Zwenziger/Dreissiger Jahren stammend und heute von Ahmedinejad aktiviert? Denn grundsätzlich ist der Islam nicht rassistisch, auch wenn heute Araber sich als seine Elite betrachten. Soviel zum rassistischen Apartheidvorwurf der Palästinenser an den jüdischen Staat. Auf Grund dieser Aussage kann ich mir ein Leben in Israel/Palästina gemäss Einstaatenkonzept lebhaft vorstellen.

Oft erinnere ich mich an einen Schweizer Diplomaten, den ich vor Jahren in die Galerie gebracht hatte und Gelegenheit hatte ein Gespräch mit dem Scheich zu führen. Er mir sagte – kurz bevor der Scheich seinen ersten Schritt als Aufwiegler gegen Israel und seine Juden tat – man müsse vor sanften und stets lächelnden Menschen, wie Scheich Salah, vorsichtig sein, man erliege in deren Einschätzung leicht einem Irrtum. Diese Aussage hatte sich innert einigen Wochen bestätigt – Scheich Ra’ed Salah ist zu einer gefährlichen Plage geworden, die mit Lügen – seine Hauptlüge ist seit Jahren, die Al-Aksa Moschee auf dem Tempelberg sei in Gefahr - für Unruhe und Gewalt gegen Israel in der gesamten islamischen Welt sorgt. Diese Lüge ist heute zu seinem Kampfruf geworden. Vor einigen Tagen wurde Ra’ed Salah festgenommen, sein Aufruf zu antiisraelischen gewalttätigen Demonstration wurde von Tausenden begeistert befolgt, Steine wurden geworfen, Menschen verletzt und es wird sogar schon von einer Intifada 3 gesprochen. Jacques Ungar beschreibt das Ganze gekonnt im heutigen Tachles. Der Scheich ist gefährlich, er spielt mit den „religiösen“ Gefühlen seiner zahlreichen Jünger und ist zum Symbol eines künstlich geschürten Juden- und Israelhasses unter Teilen israelischer Araber geworden. Die aufgeklärten unter ihnen schämen sich darüber, aber wie immer, wenn Araber sich offen kritisch über eigene Fehlleistungen äussern müssen, drücken sie sich davor. Sie haben Angst vor der Gewalt der Islamisten in ihrer eigenen Gesellschaft, von der sie sich bedroht fühlen – eine nicht unberechtigte Furcht. Dazu kommt, dass Zivilcourage in der arabischen Gesellschaft keinerlei Tradition hat, zivilgesellschaftliches ihr eigentlich fremd ist und erst in der freien israelischen Gesellschaft sich langsam entwickelt – stets mit einem furchtsamen Blick auf arabische und islamische Reaktionen aus dem Ausland. Das Leben aufgeschlossener, ein freies Leben als israelisches Bürger führender arabischer Israelis ist für viele von ihnen zu einem Balanceakt geworden, zwischen der lockenden Freiheit israelischen Lebens und dem Gefängnis traditioneller arabischer Gesellschaft, in der extremistisch-reaktionäre Religion und überholte traditionelle Strukturen soziale Entwicklung behindern.

Israels arabische Bürger haben die Chance, ihre Lebensqualität auf das Niveau einer modernen und freien Gesellschaft anzupassen. Geld dazu braucht es nicht, nur Mut und die Bereitschaft, sich nicht von jihadistischen Charlatanen verführen zu lassen.

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