Donnerstag, 15. Mai 2008

Lustiges? - jüdisches Selbstverständnis

15.5.2008

Zum Aufwärmen Muster palästinensischer Lügenpropaganda, neue und nicht ganz neue, wie sie vom palästinensischen Jihad selbst und dessen selbsternannten Vertretern im Ausland (z.B. Daniel VögeliVischer, die Jüdinnen und Juden für „den gerechten Frieden ohne Juden in Palästina“, Sumaya, der massgebende Teil der JLG Kulturkommission) begeistert vertreten werden. Es sind Beispiele, über die man ohne weiteres lachen darf, obwohl sie traurig sind. Mit solchen Lügen, werden Menschen im Westen einvernahmt, Unschuldige, die es nicht beurteilen können und Schuldige, die es freudig akzeptieren, obwohl sie wissen, dass es, wie praktisch die gesamte jihadistische Propaganda im Zusammenhang mit Israel aber auch mit dem Westen als Ganzes, auf Lügen beruht. Diese Lügen werden gerne geschluckt, vor allem von denjenigen, die damit ihren Antisemitismus rationalisieren können und (das gilt auch für Juden) bei anderen eine braune Zunge erlecken wollen. Bei letzterem kommt mir die heute wieder im Radio gehörte Reportage in den Sinn, in der an einer Sitzung des Likud Zentralkomitees (Israels grösstem Stellenvermittlungsbüro) Limor Livnat, die schlechteste Erziehungsministerin aller Zeiten, auf die Mitglieder des ZKs einhämmerte: „Meint ihr wirklich, wir Minister und Knessetmitglieder der Partei kämen hier zu euch und würden unsere Zeit damit verschwenden, euren A… zu lecken?“ Worauf ihr im Chor der Zweitausend ZK-Miglieder ein lautes „Jaaa“ erschallte.

Hier, bitte, Beispiele:

Der Untote

Es ist erstaunlich, wie immer wieder „Opfer“ israelischer „Grausamkeiten“ vom Tode zum Leben zurückkehren. Muhammad al-Harrani, Vater von sechs Kindern in Gaza, wartete auf die Bewilligung, um nach Israel einreisen zu können und dort seinen Krebs durch eine Operation behandeln zu lassen. „Ärzte für Menschenrechte“ erhielt von der Familie die Meldung, Muhammad al-Harrani sei gestorben, er habe die Wartezeit nicht überlebt und machte die Sicherheitsbehörden dafür verantwortlich. Die „Ärzte für Menschenrechte“ klagten die israelischen Behörden der Grausamkeit an, müssen sich jedoch äussert dumm vorgekommen sein, als am folgenden Tag, Wunder über Wunder, gemeldet wurde Muhammad sei noch sehr lebendig, sein Bruder habe nur verhindern wollen, dass er für ein Gespräch zur Einreisebewilligung erscheine, denn es bestanden Verdachtsmomente im Zusammenhang mit terroristischer Tätigkeit. Der Bruder sorgte sich wohl, Muhammad könnte etwas ausplaudern. Wieder einmal haben sich Palästinenser in den eigenen Fuss geschossen, denn mit dieser Dummheit haben sie den Tausenden palästinensischen Patienten, die in Israel behandelt werden, einen Bärendienst erwiesen und ihrer eigenen Glaubwürdigkeit weiter geschadet. Dazu passt das Zitat von Mark Twain: „Sammle erst die Fakten, dann kannst du sie verdrehen, wie es dir passt“ – etwas, das von einigen ausländischen Medienvertretern in Israel grossartig beherrscht wird.

Ich erinnere mich auch gern an ein Detail der Lügenkampagne über Jenin vor sechs Jahren, als gefilmt wurde, wie eine tote Leiche auf der Bahre weggetragen wurde, dann von dieser Bahre fiel und davon rannte. Die Szene wurde von einer fliegenden Drohne gefilmt und hatte an einer Pressekonferenz grossen Unterhaltungswert.

Die GV

Im Tachles der vergangenen Woche liess Freund Jacques Ungar in einem Essay mit Titel „Gefährlicher Prioritäten-Wirrwarr“ seine Gedanken zum Thema jüdischer Beziehung zu Israel schweifen, vor allem die Beziehung der Galut- (pardon Diaspora) Juden zu diesem Land. Es ist ein Thema, das auch ich mehr als nur gelegentlich anschneide. Er beschreibt die wachsende Distanz vieler Diasporajuden zum Land ihrer Väter und – denn was liegt näher – den Gemütszustand des durchschnittlichen Schweizer Juden, wenn dieser mit für ihn als Schweizer Jude unangenehmen Reaktionen aus Israel zu Schweizer Politverhalten konfrontiert wird. Ich weiss - da wiederhole ich mich wieder einmal - private und möglichst diskrete Unterstützung israelischer Sozialwerke und ähnlichem geschieht durch einzelne Schweizer Juden und das sehr grosszügig. Chapeau! Aber es fehlt die öffentliche grundsätzliche Identifikation mit dem jüdischen Staat, unabhängig davon, ob einem dessen politisches Verhalten zur Zeit gerade gefällt. Die von Jacques Ungar als Beispiel gebrachte Reaktion offizieller Juden zu Micheline Calmy-Reys Aufwartung bei Ahmedinejad und ihr schamloses Verhalten in Teheran, in Form eines beschämenden Briefes an Bundespräsident Couchepin, der sich bestimmt seine Gedanken zur Stärke des Rückengrates der Offiziellen des Schweizer Judentums machte. Jacques Bezeichnung „…. schweizerischen Bürgern mosaischen Glaubens“, auch von mir wiederholt benutzt, war schon lange nicht mehr so augenfällig wie in den heutigen Tagen.

Heute Abend findet die GV der JLG Or Chadasch in Zürich statt. Meine Freunde in dieser Gemeinde regen sich schon seit Jahren über die Politik der Verehrung palästinensischer Gewalt gegen Israel oder auch nur das „unschuldige“ zur Verfügung stellen der JLG Räumlichkeiten auf. Jetzt hat es ihnen den „Nuggi herausgerissen“, das Thema wird heute Abend diskutiert. Es geht um den Charakter dieser Gemeinde. Will sie Teil der weltweiten jüdischen Schicksalsgemeinschaft sein, eine Alternative zu anbieten oder ganz einfach nur ein unverpflichtender Kreis lieber Leute, denen es fast ausschliesslich ums beschauliche Beten geht? Wird ihre Kulturkommission weiterhin und eigenmächtig anti-jüdische und anti-israelische Aktionen durchführen dürfen – oder tut sie das wirklich im vollen Einverständnis der Gemeinde und ihrer Mitglieder. Ich hoffe, dass sich Or Chadasch mutig entschliessen kann, wirklich Stellung zu beziehen.

Noch eine Kleinigkeit in Sachen MCR, nämlich der folgende Brief einer Iranerin in der Schweiz an die helvetische Aussenministerin. Dieser Brief spricht für sich selbst und erweitert die Schande, die MCR, Vischer und Genossen (etc. siehe oben) über die Schweiz und andere anständige Menschen bringen.

Offener Brief an Micheline Calmy-Rey

Ihre Exzellenz,liebe Frau Calmy-Rey!Ich bin eine iranische Frau im Schweizer Exil, und es ist mir eine Ehre, Mitglied der SP zu sein. Auf Ihre sozialen Fähigkeiten war ich einmal sehr stolz.Seit etwa 22 Jahren kann ich den Iran nicht mehr besuchen. Ich musste mein Land verlassen, so wie Millionen meiner Landsleute. Mir wurde das grundlegende Recht genommen, meine Kleidung selbst zu wählen; stattdessen hatte ich einer staatlichen Kleiderordnung zu gehorchen. Mit totalitären Gesetzen werden iranischen Frauen zudem viele weitere Rechte geraubt, beispielsweise die Reisefreiheit, die freie Wahl des Arbeitsplatzes, die Möglichkeit der Ehescheidung, das Sorgerecht für Kinder, das Recht zu tanzen, Opern zu singen, jeden Sport auszuüben, an den Olympischen Spielen teilzunehmen und frei im Meer zu schwimmen. Die Konsequenz daraus ist eine Geschlechterapartheid, in der die iranischen Frauen als Menschen nur halb so viel wert sind wie die Männer. Ein Jahrhundert lang haben Frauen dafür gekämpft, ihre Kleidung frei wählen zu können, aber sie haben in den letzten 30 Jahren alles verloren, durch fortgesetzte Inhaftierung, Folter und Mord.Liebe Micheline Calmy-Rey, ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass es – anders, als Sie am 3. April bei der Eröffnung des Gleichstellungskongresses im Zürcher Volkshaus behauptet haben – nicht nur ein dünnes Stück Stoff war, das Sie da auf Ihrem Kopf trugen, sondern vielmehr ein Affront gegen alle Versuche und Bemühungen von Frauen im Iran und anderen Ländern in der Region, die freie Wahl ihrer Kleidung durchzusetzen und aufrecht zu erhalten.Womit Sie Ihr Haar bedeckt haben, ist das Symbol für die Demütigung der iranischen Frauen sowie für die Verletzung ihrer Rechte durch die Männer und das patriarchalische Regime im Iran. Im Patriarchat werden Frauen systematisch von Männern dominiert. Das religiöse Patriarchat schließt Frauen überdies systematisch von einer Funktion innerhalb der religiösen Autorität aus; dem liegt die Annahme zugrunde, dass Gott männlich ist. Das ist das Symbol des frauenfeindlichen, barbarischen Regimes der terroristischen Mullahs im Iran, die sich nicht um die universelle Erklärung der Menschenrechte kümmern. Und es klafft eine große Lücke zwischen dem Mullah-Regime und der säkularen Regierung der Schweiz. Konsequenterweise sind die Mullahs strikt gegen freie, demokratische und fortschrittliche Regierungen, die für die Menschenrechte, eine zivilisierte Gesellschaft und die Rechtsstaatlichkeit eintreten.Liebe Micheline Calmy-Rey, die Mullahs kennen viele verschiedene Tricks, um einer Isolation zu entgehen, und sie sind sehr glücklich über die wirtschaftliche Vereinbarung mit Ihnen, die sie ohne negative Konsequenzen seitens Ihrer Regierung und anderer unterzeichnen konnten. Das Regime ist sehr glücklich, wenn es den Iranern den Wohlstand rauben kann, während der Bevölkerung – der eigentlichen Besitzerin dieser Ressourcen – die Früchte dieses Vertrags vorenthalten werden.Liebe Micheline Calmy-Rey, Ihre Tat ist leider ziemlich erschütternd und bricht die Herzen vieler Iraner. Sie schließen einen Kontrakt mit einem fanatischen, frauenfeindlichen und terroristischen Regime, und dabei sabotieren Sie den schmerzhaften Kampf iranischer Frauen für ihre Mindestrechte. Sie haben dadurch, dass Sie als Zeichen des Appeasements das Kopftuch trugen, teures Lehrgeld an das despotische, faschistische, reaktionäre, mittelalterliche, korrupte und kriminelle Mullah-Regime gezahlt. Dieses Regime, das Dissidenten steinigt, deren Hände und Füße amputiert und seine Gegner öffentlich erhängt, verdient keine Legitimation. Die große Mehrheit der Iraner hat die jüngsten iranischen Parlamentswahlen boykottiert.Als Anwältin für Frauenrechte habe ich tiefen Respekt vor Ihnen, und ich hätte nicht gedacht, dass Sie einen Dialog mit einem früheren Henker wie Ahmadinedjad führen würden. Diejenigen, die für Demokratie und Freiheit kämpfen, erwarten von den europäischen Politikern einen Boykott der so genannten Islamischen Republik Iran, um das Leiden der iranischen Bevölkerung zu mindern – einer Bevölkerung, die das derzeitige inhumane, verbrecherische Regime durch eine demokratische Regierung ersetzen will.Ich hoffe auf Ihre Solidarität mit der iranischen Bevölkerung, insbesondere mit den Frauen, die seit nunmehr fast 30 Jahren von den im Iran regierenden Kriminellen als Geiseln genommen werden. Das iranische Regime sollte wegen Verbrechen gegen die Menschheit vor Gericht gebracht werden.

Hochachtungsvoll

Dr. Zahra Erfani/Zürich, Schweiz

(Quelle: www.lizaswelt.net)

Ich wünsche Micheline Calmy-Rey beim Stellensuchen bei der UNO viel Glück.

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