Samstag, 15. September 2012

Es geht um Werte - sonst nichts!

 

 
Ich verstehe wieder einmal nicht, warum sich westliche Politiker nach dem heute gerade in muslimischen Ländern und Kreisen gewalttätig angeklagten, aber von der Mehrheit bestimmt nicht gesehenen Film über den Propheten Mohammed erst einmal für den Film entschuldigen und beteuern, er sei dumm, geschmacklos und offensiv sei. Das stimmt zwar, ist aber völlig unwesentlich. Genau so unwesentlich, wie die Tatsache, dass der Produzent dieser „Komödie“ ein Kopte, also ägyptischer Christ ist. Statt, wie vorgesehen, Jude oder gar Israeli.  
 

Wesentlich darf für uns demokratische Westler nur eins sein: sind die Werte des heutigen Islams, der sich so gewalttätig gegen die vermeintliche Blasphemie dieses Films aufbäumt, mit unseren eigenen Werten zu vereinbaren oder nicht. Sie sind es nicht. Die hier für die ganze Welt sichtbaren „Werte“ des in Libyen, Aegypten und vielen anderen muslimischen Staaten (aber auch in Europa) repräsentierten Islams religiös-ignoranter Mobs, die im Namen Gottes morden, lynchen und brandschatzen, sind nicht unsere Werte, sie sind deren Gegenteil. Jede Ausrede wird von ihren Führern benutzt, ihre hysterischen und brutalen Massen zu aktivieren, sei es heute dieser idiotische Film über Mohammed, früher die brillianten Zeichnungen aus Dänemark oder einige Worte des Papstes in Osteuropa. Es ärgert mich, mit welcher Feigheit westliche Politiker, statt sich damit, also den so extrem unterschiedlichen Werten zu befassen, sogar Verständnis für den göttlichen Zorn dieser gottesfürchtigen Demonstranten zeigen. Vor Jahrhunderten fanden in Europa religiösen Verfolgungen von Juden und Christen, letztere je nach deren spezifischen Glaubensrichtigung, statt. Juden wurden verbrannt, Christen auch. Religionskriege fanden statt, Millionen kamen ums Leben, im Namen des lieben Gottes. Heute befindet sich, so scheint mir, die muslimische und besonders die arabische Welt in eben dieser Periode ihrer Entwicklung, sie haben einige hundert Jahre Nachholbedarf in Sachen Werten, Kultur und allem was dazu gehört. 

Diese islamistischen Werte sind nicht unsere Werte. Ist der Westen zu weich und furchtsam geworden, dies offen zu sagen und von der Welt zu verlangen, eben unsere Werte zu respektieren. Respekt ist keine Einbahnstrasse, auch wenn Islamisten so denken. Hier geht es um die Meinungsfreiheit des erwachsenen Bürgers. Das ist ein Begriff, der in der Welt des Islams ganz offensichtlich weder verstanden noch respektiert wird. Es ist diesen randalierenden und mordenden Fanatikern unverständlich, dass Produkte öffentlich zugänglicher Kultur, wie Filme, Bücher, Kunst, die Medien ohne Aufsicht der Regierung oder Kleriker funktionieren können und dürfen. Da Verschwörungstheorien seit jeher in der arabischen Welt blühen, wird nicht verstanden und daher nicht akzeptiert, dass ein Film, wie der hier besprochene, ohne offizielle Bewilligung, ja Unterstützung erstellt werden kann. Dass da keine politischen Absichten Obamas dahinter stehen. Irgend eine üble Macht, so gemäss diesem Denkschema, muss dahinter stecken. Das wird in einer Kultur der Tyrannei, der Dikatoren, der extrem unfreien Gesellschaft und der extremen Obrigkeitshörigkeit schlicht nicht anders verstanden.  

Mag sein, dass in diesen äusserst gewalttätigen und mörderischen Anti-Film-Demos „nur“ jeweils einige zehntausend muslimische Hysteriker teilgenommen haben und wohl noch weiter teilnehmen werden. Es ist mir auch klar, dass diese Demos gesteuert werden, denn woher sollen diese Demonstranten auch wissen, dass etwas „anti-islamisches“ in einem fernen Land geschehen sei. Sogar wenn dieser Film by YouTube zu sehen ist. Relativ
zu den 1,53 Milliarden Muslimen der heutigen Welt (Wikipedia, 2009) ist das vielleicht ein Tropfen auf den heissen Stein. Das gilt sogar für die Tahrir-Demonstrationen in Kairo. Es darf nicht übersehen werden, dass alle
totalitären Bewegungen klein angefangen haben. Denken wir an die bescheidenen Naziversammlungen im Münchner Hofbräuhaus oder die kommunistische Partei im alten Russland des Zaren. Glauben wir den Medien, ist der islamistische Hass auf den Westen, Amerika und Israel allumfassend. Genau so wird er auch von westlichen Menschen empfunden. Es sei denn, sie wären ideologisch umgepolt worden. 
 

Hinzuzufügen ist, dass in der arabischen Welt kaum Leute zu finden sind, die sich trauen offen für eine freie Gesellschaft mit allem was das bedeutet, einzustehen. In Israel kenne ich den Sari Nusseibeh und wundere mich, dass er noch immer lebt. Der moderne und politisch bewusste arabische Mensch in einem arabischen Land führt sein Leben auf einen Drahtseil. Er passt auf, dass er weder links noch rechts abrutscht und sich das Genick bricht. Denn diese mutigen Menschen werden von ihren eigenen Extremisten physisch bedroht. Ich kenne einige von ihnen in Israel. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass in der Westbank und in Gaza diese Situation um ein vielfaches ausgeprägter ist als in Israel selbst. Das ist der Hauptgrund, dass man kaum offen versöhnliche Araber findet, denn auch wenn diese wollten, brächten sie aus vorgenannten Gründen den Mut dazu kaum auf.

Zusammengefasst: die zivilisierte Welt muss sich endlich zusammenreissen und dem Islamismus den Tarif durchgeben. Nicht, dass wir sie ändern können, das ist wohl zu viel verlangt. Doch die Staaten der „erleuchteten Welt“ können es sich nicht leisten, sich weiterhin unter den islamistischen Zug zu werfen. Denn, wie gesagt, sie könnten von der arabischen Welt lernen, Respekt für eigene Werte zu verlangen, auch wenn diese nicht die unseren sind. Nur eben, möglichst ohne die Methoden derer arabischen Welt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

tit for tat: wie wäre das wohl wenn wir (Juden; oder Westler oder Amerikaner) auf jede antisemitische oder antiwestliche oder sonstwie Beleidigung durch Moslems derart gegen Moslems reagieren würden?