30.1.2008
Zwar hat diese lustige kleine Zeichnung nichts mit Umm El-Fahm zu tun – es sei denn, man findet das Sujet künstlerisch wertvoll - doch finde ich sie so originell, dass sie als Intro zu den nachfolgenden Zeilen gut Laune verschaffen sollte.
Zwei positive Entwicklungen finden zur Zeit in Umm El-Fahm statt, beide im Zusammenhang mit Said Abu-Shakras Galerie und dem geplanten Museum für moderne arabische Kunst. In Zusammenarbeit mit der Offenen Universität Israels und jüdischen Professoren wurde dieser Tage die Ausbildung zum Diplom-Archivar für fünfzehn arabische Israelis aus der Wadi Ara Gegend abgeschlossen. Sie sind die ersten Araber Israels, die diese Berufsgattung erlernt haben und haben schon begonnen, das bestehende Archiv der vergangenen 150 Jahre der Stadt Umm El-Fahm zu sichten, sortieren und erforschen. Das Archiv soll Teil des geplanten Museums werden.
Nun gibt es also Archivare, aber noch keinen einzigen Kuratoren unter den Arabern des Landes. Alle bisherigen Ausstellungen der Galerie wurden von jüdischen Kuratoren gestaltet. In Zusammenarbeit mit der Tel Aviv Universität wird ein Ausbildungskurs für zwanzig angehende arabische Kuratoren beginnen. Vor allem das zukünftige Museum soll ihre Arbeitsstätte werden, doch wird ihnen in der Zukunft der gesamte israelische Kunstbetrieb als Ort ihres Wirkens zur Verfügung stehen. Es ist vorgesehen, dass diese Studenten ihren Lehrgang mit einen B.A. abschliessen können, der Entscheid der Universität Tel Aviv dazu steht noch aus.
Mit diesen Ausbildungskursen will die Galerie den Anschluss der Araber Israels an die moderne Welt fördern und den Horizont dieser Leute erweitern. Mit der Geschichtsforschung über Israels grösster muslimischer Stadt kann auf freie und fortschrittliche Art das Selbstbewusstsein unserer arabischer Bürger gefördert werden, ein Attribut das, so hoffe ich wenigstens, ihren Sinn für zivilgesellschaftliches Verständnis und Einsatz im Staat und seiner Gesellschaft fördern wird.
Sonntag, 17. Februar 2008
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