Es sei denn Gartenzwerg Ahmedinejad versucht tatsächlich eine Atombombe auf Israel zu werfen – bei der, daran denken auch die dämlichsten „Israelkritiker“ nicht, weit mehr Araber als Juden das Leben lassen würden, wird Israel mit seinen arabischen, muslimischen und gutmenschlichen Feinden fertig werden. Auch wenn es gelegentliche Fehlleistungen wie den Zweiten Libanonkrieg oder die Marmara-Affäre gegeben hat, haben unsere Möchtegern-Vernichter stets eine Bauchlandung erlitten – auch wenn, das dürfen wir nicht vergessen – militärische Siege keinen Frieden gebracht haben. Doch das ist ein Thema für einen anderen Tagebucheintrag.
Um was es mir hier geht ist die sich täglich immer intensiver darstellende Zweiteilung der israelischen Bevölkerung in einen rückwärtsgewandten, von Xenophobia reaktionärer Religion zerfressenen Minderheit und einer fortschrittlichen, produktiven humanistischen Mehrheit. Einer Mehrheit, der es an Mut und Energie mangelt, für sich selbst und ein modernes, menschenfreundliches und wirtschaftlich erfolgreiches Israel aktiv einzustehen, obwohl sie es waren, die den heutigen Staat der Juden aufgebaut und verteidigt haben.
Ich habe heute mehr als früher das Gefühl eines déja-vu, als wäre ich noch in der Schweiz, mit ihrem Fremdenhass, mit ihrer wirtschaftlichen Ausbeutung fremder Arbeitskräfte, die sie rief und nicht mehr los wurde. Das war damals, meines Wissens hat sich nicht viel verändert. Oder gar die „das Boot ist voll“ Politik der Schweizer, die Unmengen von Juden das Leben kostete.
Israel befindet sich seit seiner Gründung in 1948 in einem Dauerkrieg, meist, aber nicht immer, einem Krieg „light“. Seine Nachbarn, nahe und weniger nahe, wie Darfur (Sudan), Irak, Jemen, Libanon und weitere bringen einander um, zu Hunderttausenden, in Zahlen die niemand zur Kenntnis nimmt und niemanden interessieren. Israel rettet Tausende von Flüchtlingen aus dem Sudan und Eritrea, sie hat Hunderttausende von Fremdarbeitern aus der ganzen Welt importiert, als Krankenpfleger, Arbeiter im Bau und in der Landwirtschaft. Flüchtlinge werden integriert, ausländische Arbeitskräfte mit ihren in Israel gegründeten Familien, die sich in vollem Gegensatz zu einigen Arten jüdischer Israelis, integrieren wollen und können, werden von Deportation bedroht.
Mit Wehmut denke ich an Tommy Lapid und seine lautstarken Mitstreiter, die vor wenigen Jahren mit fünfzehn Sitzen in die Knesset einzogen und mit viel gutem Willen versuchten als Regierungsmitglieder etwas politischen Anstand in die Gesellschaft zubringen. Bei den folgenden Wahlen wurden sie komplett abgewählt, aus Gründen die ich bis heute nicht verstehe. Tommy Lapid als Justizminister und besonders sein Parteikollege Abraham Porat sagte als Innenminister folgendes: „Ich bin nicht bereit Rabbiner entscheiden zu lassen, wer Israeli ist und wer nicht. Mein Ansatz ist universell und humanistisch. Er passt nicht nur für Juden. Meine ultra-orthodoxen Vorgänger, die Innenminister von der Shaspartei, haben nicht eine Minute daran gedacht, den Gastarbeiterkindern irgendeinen Status zu geben. Nicht einmal Soldaten, die aus ihrer Sicht Nichtjuden waren, wollten sie die Staatsbürgerschaft zuerkennen. Diese Soldaten waren gut genug, hier zu sterben, aber nicht Israelis zu werden.“ Heute ist seine Besorgnis um die unhumanen Behandlung von Gastarbeitkindern in Israel zu einem handfesten Skandal geworden, der den abgrundtiefen Rassismus des heutigen Innenministers Eli Ishai und vieler Entscheidungsträger seines Ministeriums mit grossem Nachdruck in den Mittelpunkt des Interesses stellt. Hier geborene Kinder nichtjüdischer Gastarbeiter sollen gnadenlos ausgewiesen werden. Zwar sprechen diese Kinder vor allem Hebräisch, gehen hier zur Schule, sind integriert und haben keine emotionelle Verbindungen zu den Heimatländern ihrer Eltern – aber, so Eli Ishai vor der Knesset und in den Medien: „sie sind keine Juden“. Ishai vertritt seine unmenschliche Einstellung mit Begründungen wie: „Diese Kinder gefährden die israelische Identität Israels“, bilden eine demographische Bedrohung und verstärken die Gefahren der Assimilation“ sind ideologische Begründungen Ishais. Völlig rassistisch ist sein Argument, ausländische Gastarbeiter brächten fürchterliche Krankheiten mit sich, die den Rest des Landes anstecken würden. Niemand ist bisher auf den Gedanken gekommen, die nordafrikanischen jüdischen Einwanderer der fünfziger Jahre, deren Nachfahre Ishai ist, damit zu vergleichen, denn sie wurden aus denselben Gründen bei ihrer Ankunft erst einmal mit DTT abgespritzt – ein Tatsache, die diese Einwanderer und ihre Nachkommen der damaligen Mapairegierung unter Ben Gurion nie vergeben haben, obwohl aschkenasische Einwanderer aus Europa der selben Prozedur unterzogen wurden, diese aber gleich wieder vergassen. Max Frisch sagte: „Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen.“ Ich weiss nicht, wie weit heute die Schweiz diesen Gedanken beherzigen – man schimpft ja heute über Arbeitskräfte aus Deutschland – aber Israel darf sich nicht hinter der unglaubwürdigen Sorge eines unglaubwürdigen ultra-orthodoxen Politikers verschanzen, es muss Stellung beziehen und den vor ihr beanspruchten Status als alleiniger demokratischer Staat dieser Region beweisen, statt ihn mit rassistischer Politik in den Schmutz ziehen.
Gestern sprach Staatspräsident Shimon Peres an einem Kongress der Jugendorganisation „Lead“ zu diesem Thema. Er lehnt die Deportation auch der nun auf etwa 400 Kinder reduzierten Zahl (noch immer 400 zu viel) ab und rief die Regierung auf, diese zu verhindern. Ich schrieb vor etwa drei Wochen einen Brief an Itzchak „Wuschi“ Herzog der Arbeitspartei und Fürsorgeminister, den ich durch meine Tätigkeit in der arabischen Galerie Umm El-Fahms kennengelernt habe, einen Brief, den er prompt beantwortete. Ich hatte mich über seine Stimmenthaltung bei der Regierungsabstimmung über dieses Thema geärgert und liess ihn das wissen. Unter anderem schrieb er, er sei überzeugt, dass auch die letzten 400 Kinder am Ende nicht ausgewiesen würden. Es ging darum, als Lösung des „Problems“ nur noch 400 der total 1200 Kinder auszuweisen. Wäre dieses Gesetz, das Wuschi ablehnt, abgelehnt worden, hätte Ishai und seine Mannen, mangels anderer Gesetze, am nächsten Tag sämtliche 1200 Kinder deportieren können – eine Erklärung, die mir einleuchtete. Herzig schrieb mir, er musste sich seiner Stimme enthalten, denn für die Vorlage zu stimmen, dazu konnte er sich nicht bringen. Hoffentlich hat er recht.
Die an diesem schlimmen Beispiel gezeigte Gehrichtung Israels zur rassistischen und okkulten Politik der Gottesgläubigen oder was diese dafür halten, muss aufgehalten werden. Viele anständige Bürger des Landes haben sich bereit erklärt durch Deportation gefährdete Kinder bei sich aufzunehmen und zu schützen. Man stelle sich vor, wie Ishais Schergen 400 Kinder aus den Armen ihrer sie schützenden Israelis zerren würden, gefilmt und fotografiert von der Weltpresse.
Andere ultra-orthodoxe Bedrohungen des Staates sind leicht auszumachen. Etwas das drohende Gesetz, die Lösung der Frage, wer Jude sei, völlig den herrschenden Rabbinern zu überlassen. Oder etwa, die Weigerung Israels zivile Gesetze anzuerkennen, wie etwa im Zusammenhang mit der rassistischen Schulpolitik aschkenasisch-haredischer Kreise, die offen und ohne Scham jüdische Schülerinnen sephardischer Herkunft diskriminieren. Wobei sie, perverserweise, noch Unterstützung gottesgläubigen sephardischen Kreisen erhalten.
Nicht nur aus „modern-orthodoxen“ Siedlerkreisen, sondern ebenso aus haredischen Kreisen, wird der israelischen Gerichtsbarkeit das Existenzrecht aberkannt – nur das Recht der Thora gelte.
Ich wiederhole mich hier, doch in einigen Jahrzehnten werden Haredim beider Arten, vor allem Aschkenasen und aber auch Sepharden andere Gruppen israelischer Bürger, auch die arabischen, ausgeboren haben. Wenn sie sich bis dann nicht integriert haben und moderne israelische Gesetze anerkennen, wird es einen kurzlebigen jüdischen Gottesstaat à la Iran (nur eben „jüdisch“) geben, dessen Bürger unfähig sein werden, sich zu verteidigen und wirtschaftlich zu überleben. Die heutige Mehrheit produktiver Israelis wird das Land fluchtartig verlassen haben. Denn dann wäre eingetreten, vor dem ich seit langem warne: "Wir wollen nicht eines Tages aufwachen und einen Staat Israel vorfinden, für den sich einzusetzen, es sich nicht mehr lohnt“.
Wie gesagt, mit Bürgern wie Eli Ishai und seiner Art braucht Israel keine äusseren Feinde.
Samstag, 28. August 2010
Mittwoch, 18. August 2010
Die öffentliche Meinung der arabischen Welt
In den vergangenen Wochen haben verschiedene Gründe meiner eigenen Tagebuchproduktivität Grenzen gesetzt. Das muss einigen meiner Freunde aufgefallen sein, sie schrieben mir und fragten was zum Teufel denn mit mir los sei. Es gibt zwei Haupt- und einige Nebengründe. Erstens sind in den Monaten Juli und August Schulferien und wir haben sieben Enkel in Israel, sodass die nötige Ruhe und vor allem Zeit zum schreiben fehlt. Zudem stehen wir vor dem Umzug von unserem zweistöckigen Häuschen in eine einstöckige Wohnung. Doch Zichron Ya’akov bleibt weiterhin unser Wohnsitz, darauf verzichten wir nicht. Also, wer unter meinen Lesern unter Entzugserscheinungen leidet verzeihe mir, helfen kann ich ihm nicht.
In einem Artikel mit dem Titel „Can you handle the truth? Poll shows the shocking reality of Arab Public Opinion” (Können sie mit der Wahrheit umgehen? Die schockierende Realität der arabischen öffentlichen Meinung) schreibt Barry Rubin, Professor am IDC Herzlia und Direktor des dortigen Gloria Centers, einem der zahlreichen „Think Tanks” zum Thema Mittlerer Osten. Ich schätze Rubin, auch wenn seine unglaubliche Produktivität manchmal den Gedanken aufkommen lässt, er könnte „Ghost Writer“ haben. Da dieser Aufsatz in englischer Sprache verfasst ist, denke ich es wäre vorteilhaft einige seiner Aussagen in Deutsch zu besprechen.
Im laufenden Jahre 2010 wurde von Zogbi International und der Universität von Maryland in Ägypten, Jordanien, Libanon, Marokko, Saudi Arabien und den Arabischen Emiraten Umfragen veranstaltet, deren Resultat Kenner nicht überrascht. Aber jene, die ihr Wissen ausschliesslich aus der Tagespresse beziehen oder gar jene, die aus ideologisch motivierten Gründen ihr Hirn allem verschliessen, das ihren Vorurteilen entgegensteht - ja die werden Probleme kriegen und wohl von „Lügen“ schwafeln.
Hier bitte einige Muster, die ich mit eigenen Feststellungen „verstärkt“ habe:
- arabische Hoffnungen in die amerikanische Regierung unter Obama sind von 2009 bis 2010 von 51 auf 16 Prozent gesunken. Warum? Die in Obama gesetzten Erwartungen wurden nicht erfüllt, seine Politik der vermehrten Distanz von Israel wird als weit unter den arabischen Erwartungen angesehen, obwohl er sich persönlich in diese Welt einzuschmeicheln versucht hatte. Weniger Israel scheint ihr Sorge zu sein, sondern das völlige Versagen Obamas im Kampf mit den Jihadisten dieser Welt. Dieser Realität scheint Obama sich nicht stellen zu wollen oder zu können. Er erhält ebenso wenig arabische Unterstützung wie sein Vorgänger George W. Bush.
- Die arabische Welt sieht Israel noch immer als riesige Bedrohung, von 95% in 2008 auf 88% heute, zeigt, dass die allgemeine Feindseeligkeit sich wenig geändert hat. Die Öffentlichkeit Jordaniens, Saudiarabiens und Ägyptens sieht weiterhin Israel als grösste Bedrohung, das sich über den gesamten Mittleren Osten breitmachen wolle. Das beweist einmal mehr, wie sehr sich die arabische Welt vom rationalen Denken entfernt hat.
- Gefragt welche ausländische Leader der arabischen Welt am meisten geachtet werden, nannten knapp 70% den türkischen Premierminister Recep Erdogan (20), den Präsidenten Venezuelas Hugo Chafez (13), den iranischen Ministerpräsidenten Mahoud Ahmedinejad (12), den Hisbollah Anführer Hassan Nasrallah (9), den Präsidenten Syriens Bahar Al-Assad (7), Osama Ben-Laden (6) und den so früh verstorbenen Saddam Hussein (2). Die Hegemonie des Radikalismus der Massen, der passionierte Hass auf Israel und den Westen und die völlig fehlende Sympathie für Demokratie und Liberalität kommen hier zum Ausdruck. Keine relativ moderate arabische Politiker sind in dieser Liste zu finden, sondern Extremisten und davon zwei Nichtaraber (Erdogan und Ahmedinejad).
Die westliche Vorstellung Beschwichtigung, Zugeständnisse und Schmeicheleien könnten die arabischen Massen beeinflussen hat sich als falsch erwiesen, wird aber trotz allen Erfahrungen und Beweisen des Gegenteils nicht korrigiert. Islamisten der religiösen und der säkularen Art outen sich mit dem hier gezeigten und immer abgebildeten Hitlergruss (Beispiel: Hamas) als Erben Hitlers.
Zum Dessert ein umfangreicher Bericht von Tom Gross über das hungernde Gaza, der sich darauf spezialisiert zu haben scheint, die Not der Gazaner brutal blosszustellen. Neben Fotos und Filmen, ist der von Tom Gross präsentierte Vergleich zwischen der Not Gazas und Afrikas bemerkenswert.
In einem Artikel mit dem Titel „Can you handle the truth? Poll shows the shocking reality of Arab Public Opinion” (Können sie mit der Wahrheit umgehen? Die schockierende Realität der arabischen öffentlichen Meinung) schreibt Barry Rubin, Professor am IDC Herzlia und Direktor des dortigen Gloria Centers, einem der zahlreichen „Think Tanks” zum Thema Mittlerer Osten. Ich schätze Rubin, auch wenn seine unglaubliche Produktivität manchmal den Gedanken aufkommen lässt, er könnte „Ghost Writer“ haben. Da dieser Aufsatz in englischer Sprache verfasst ist, denke ich es wäre vorteilhaft einige seiner Aussagen in Deutsch zu besprechen.
Im laufenden Jahre 2010 wurde von Zogbi International und der Universität von Maryland in Ägypten, Jordanien, Libanon, Marokko, Saudi Arabien und den Arabischen Emiraten Umfragen veranstaltet, deren Resultat Kenner nicht überrascht. Aber jene, die ihr Wissen ausschliesslich aus der Tagespresse beziehen oder gar jene, die aus ideologisch motivierten Gründen ihr Hirn allem verschliessen, das ihren Vorurteilen entgegensteht - ja die werden Probleme kriegen und wohl von „Lügen“ schwafeln.
Hier bitte einige Muster, die ich mit eigenen Feststellungen „verstärkt“ habe:
- arabische Hoffnungen in die amerikanische Regierung unter Obama sind von 2009 bis 2010 von 51 auf 16 Prozent gesunken. Warum? Die in Obama gesetzten Erwartungen wurden nicht erfüllt, seine Politik der vermehrten Distanz von Israel wird als weit unter den arabischen Erwartungen angesehen, obwohl er sich persönlich in diese Welt einzuschmeicheln versucht hatte. Weniger Israel scheint ihr Sorge zu sein, sondern das völlige Versagen Obamas im Kampf mit den Jihadisten dieser Welt. Dieser Realität scheint Obama sich nicht stellen zu wollen oder zu können. Er erhält ebenso wenig arabische Unterstützung wie sein Vorgänger George W. Bush.
- Die arabische Welt sieht Israel noch immer als riesige Bedrohung, von 95% in 2008 auf 88% heute, zeigt, dass die allgemeine Feindseeligkeit sich wenig geändert hat. Die Öffentlichkeit Jordaniens, Saudiarabiens und Ägyptens sieht weiterhin Israel als grösste Bedrohung, das sich über den gesamten Mittleren Osten breitmachen wolle. Das beweist einmal mehr, wie sehr sich die arabische Welt vom rationalen Denken entfernt hat.
- Gefragt welche ausländische Leader der arabischen Welt am meisten geachtet werden, nannten knapp 70% den türkischen Premierminister Recep Erdogan (20), den Präsidenten Venezuelas Hugo Chafez (13), den iranischen Ministerpräsidenten Mahoud Ahmedinejad (12), den Hisbollah Anführer Hassan Nasrallah (9), den Präsidenten Syriens Bahar Al-Assad (7), Osama Ben-Laden (6) und den so früh verstorbenen Saddam Hussein (2). Die Hegemonie des Radikalismus der Massen, der passionierte Hass auf Israel und den Westen und die völlig fehlende Sympathie für Demokratie und Liberalität kommen hier zum Ausdruck. Keine relativ moderate arabische Politiker sind in dieser Liste zu finden, sondern Extremisten und davon zwei Nichtaraber (Erdogan und Ahmedinejad).
Die westliche Vorstellung Beschwichtigung, Zugeständnisse und Schmeicheleien könnten die arabischen Massen beeinflussen hat sich als falsch erwiesen, wird aber trotz allen Erfahrungen und Beweisen des Gegenteils nicht korrigiert. Islamisten der religiösen und der säkularen Art outen sich mit dem hier gezeigten und immer abgebildeten Hitlergruss (Beispiel: Hamas) als Erben Hitlers.
Zum Dessert ein umfangreicher Bericht von Tom Gross über das hungernde Gaza, der sich darauf spezialisiert zu haben scheint, die Not der Gazaner brutal blosszustellen. Neben Fotos und Filmen, ist der von Tom Gross präsentierte Vergleich zwischen der Not Gazas und Afrikas bemerkenswert.
Sonntag, 1. August 2010
Zwei Lügen und dann doch etwas nettes
Der muslimische Laden in Houston/Texas
Auf der Türe klebt ein Plakat. Darauf steht in Englisch und Spanisch: „Wir werden am Freitag, 11. September 2009 zum Andenken an das Märtyrertum des Imam Ali geschlossen sein“. Dieses Bild eines Geschäftes schwirrt im Internet herum, versehen mit dem Vermerk: “Imam Ali flog eines der Flugzeuge in die Zwillingstürme“. Dazu noch weitere unsachliche Bemerkungen, die ich nicht wiedergebe. Der Inhaber dieses Ladens tat, was jeder andere religiöse Mensch auch tun würde: er schliesst sein Geschäft an einem Feiertag. So wie Juden an Yom Kippur oder Christen an Weihnachten lebt er seine eigene Identität friedlich aus. Zufällig fällt dieser schiitische Feiertag dieses Jahr auf den traurigen 9/11. Ich sah mich mit der selben gleichgültigen, nur vom Tunnelblick des Hass motivierten Manipulation öffentlicher Meinung konfrontiert, wie sie von unseren freundlichen und ignoranten GMs® und anderen Israelkritikern so gerne ausgeübt wird, unter Ablehnung aller Fakten und fern davon, etwas zu hinterfragen, solange Israel mit Scheisse beworfen und in Frage gestellt werden kann. Nur in diesem Fall, anders rum, der Urheber dieses Mails lässt sich auf das Niveau der Israelhasser herunter und erweist Israel einen Bärendienst, indem er mit gefährlichem Unsinn die Glaubwürdigkeit seriöser Berichterstattung gefährdet. Imam Ali, Märtyrer und unfreiwilliger Gründer des Schiismus, lebte vor etwa 1600 Jahren (siehe Link). Mehr möchte ich darüber nicht schreiben, ausser meinen Ärger kundzutun. Im Gegensatz zu unseren Gegnern, darf uns nicht jedes Mittel recht sein, um unseren Standpunkt durchzusetzen. Mit der hier besprochenen Lüge – sei sie bewusst oder basierend auf schierem Mangel an Wissen veröffentlicht worden - schiessen wir uns in den eigenen Fuss.
In’s Bett gelogen
In einem israelischen Gericht wurde vor kurzem ein Urteil gefällt, das von sehr vielen Israelis als rassistischer Skandal gesehen wird. Ein Mann mit Namen Dudu, eine israelische Abkürzung für David (es gibt auch Dudi) bandelte auf der Strasse mit einer Frau an und die Beiden endeten im Bett. Er behauptet zwar, sie habe ihn angesprochen, doch das ist unwichtig. Es schien alles bestens zu sein bis die jüdische Beischläferin herausfand, dass Dudu nicht Jude sondern Araber war. Beschnitten sind ja beide. Er hatte sie nicht getäuscht, sie nahm einfach an, ein Dudu könne nur Jude sein (es gibt viele Minderheitenangehörige – ich kennen einen Drusen, der heisst Ra’afat, aber nennt sich Rafi – die sich jüdische Spitznamen zugelegt haben). Sie klagte ihn an, sie getäuscht zu haben, denn mit einem Araber wäre sie nie ins Bett gestiegen – er habe sie betrogen. Soweit so gut, aber – und hier beginnt der Skandal - sie bekam vor Gericht recht, Dudu muss für einige Wochen ins Gefängnis. Als hätte sich noch nie ein Mann einer Frau ins Bett gemogelt – oder auch umgekehrt. Dass Dudu eine Familie mit zwei Kindern besitzt und seine Frau betrog, hat mit dem dieser Affäre zugrundeliegendem Rassismus nichts zu tun.
Die Klägerin ist eine Rassistin. Die Richterin auch. Würde ein Mann behaupten er sei Ministerpräsident, Filmschauspieler, Multimillionär oder sonst „beeindruckendes“, wäre es nie zu einer Anklage gekommen. Dudu log nicht, er nennt sich Dudu. Ich nehme an, dass dieses Urteil einer Revision unterzogen werden wird.
Die erste arabische kombattante Soldatin der IDF
Dieser letzte Beitrag hat mit Lügen rein gar nichts zu tun, doch nur über Verlogenheiten zu berichten deprimiert. Hier bitte Erfreuliches: Beide tragen dasselbe hellgrüne Beret der Nahal-Brigade: Korporal Elinor Joseph und unser Enkel Yonathan Russak. Ein hübsches Pärchen. Sie ist kombattante Sanitäterin (siehe Abzeichen am Hemd) und Yonathan besitzt die Nadel des Zugführers am Kragen (den Rang eines Leutnants wird er in einigen Wochen erhalten). Auch ich gehörte vor fünfzig Jahren dieser Einheit an, nur gab es noch keine grüne Berets, sondern braune. Die Nahal-Brigade, eine traditionelle Elite-Infanterieeinheit war früher die Einheit zionistischer Jugendbünde und gehörte zu den Fallschirmspringern – deshalb tragen sie noch immer rote Stiefel, wie in beigefügtem Artikel über Elinor Joseph erwähnt. Wie auch ich trat Yonathan als Mitglied eines Garins (einer „Kerngruppe“) bei, ich seinerzeit als Mitglied eines Haschomer Hazair Kibbuzes (damals noch streng stalinistisch, eine Tatsache über die man heute verlegen lacht), er als Mitglied der Noar Oved VeLomed, einer sozialistischen Jugendorganisation. Elinor kam auf einem eher individuellen Weg zum Nahal. Von Elinor lese ich, dass sie glücklich ist, von Yonathan weiss ich es direkt von ihm selbst. Ich empfehle den Artikel über Elinor zu lesen.
Dem Namen zu entnehmen ist Elinor Joseph Christin. Schon ihr Vater war, so steht im Artikel, Fallschirmspringer. Sie will Aerztin werden – ich hoffe sehr, dass ihr das Studium an einer israelischen Universität möglich wird. Ich wünsche ihr und auch unserem Yonathan weiterhin viel Glück. Oh, übrigens, die Zwei kennen sich nicht.
Auf der Türe klebt ein Plakat. Darauf steht in Englisch und Spanisch: „Wir werden am Freitag, 11. September 2009 zum Andenken an das Märtyrertum des Imam Ali geschlossen sein“. Dieses Bild eines Geschäftes schwirrt im Internet herum, versehen mit dem Vermerk: “Imam Ali flog eines der Flugzeuge in die Zwillingstürme“. Dazu noch weitere unsachliche Bemerkungen, die ich nicht wiedergebe. Der Inhaber dieses Ladens tat, was jeder andere religiöse Mensch auch tun würde: er schliesst sein Geschäft an einem Feiertag. So wie Juden an Yom Kippur oder Christen an Weihnachten lebt er seine eigene Identität friedlich aus. Zufällig fällt dieser schiitische Feiertag dieses Jahr auf den traurigen 9/11. Ich sah mich mit der selben gleichgültigen, nur vom Tunnelblick des Hass motivierten Manipulation öffentlicher Meinung konfrontiert, wie sie von unseren freundlichen und ignoranten GMs® und anderen Israelkritikern so gerne ausgeübt wird, unter Ablehnung aller Fakten und fern davon, etwas zu hinterfragen, solange Israel mit Scheisse beworfen und in Frage gestellt werden kann. Nur in diesem Fall, anders rum, der Urheber dieses Mails lässt sich auf das Niveau der Israelhasser herunter und erweist Israel einen Bärendienst, indem er mit gefährlichem Unsinn die Glaubwürdigkeit seriöser Berichterstattung gefährdet. Imam Ali, Märtyrer und unfreiwilliger Gründer des Schiismus, lebte vor etwa 1600 Jahren (siehe Link). Mehr möchte ich darüber nicht schreiben, ausser meinen Ärger kundzutun. Im Gegensatz zu unseren Gegnern, darf uns nicht jedes Mittel recht sein, um unseren Standpunkt durchzusetzen. Mit der hier besprochenen Lüge – sei sie bewusst oder basierend auf schierem Mangel an Wissen veröffentlicht worden - schiessen wir uns in den eigenen Fuss.
In’s Bett gelogen
In einem israelischen Gericht wurde vor kurzem ein Urteil gefällt, das von sehr vielen Israelis als rassistischer Skandal gesehen wird. Ein Mann mit Namen Dudu, eine israelische Abkürzung für David (es gibt auch Dudi) bandelte auf der Strasse mit einer Frau an und die Beiden endeten im Bett. Er behauptet zwar, sie habe ihn angesprochen, doch das ist unwichtig. Es schien alles bestens zu sein bis die jüdische Beischläferin herausfand, dass Dudu nicht Jude sondern Araber war. Beschnitten sind ja beide. Er hatte sie nicht getäuscht, sie nahm einfach an, ein Dudu könne nur Jude sein (es gibt viele Minderheitenangehörige – ich kennen einen Drusen, der heisst Ra’afat, aber nennt sich Rafi – die sich jüdische Spitznamen zugelegt haben). Sie klagte ihn an, sie getäuscht zu haben, denn mit einem Araber wäre sie nie ins Bett gestiegen – er habe sie betrogen. Soweit so gut, aber – und hier beginnt der Skandal - sie bekam vor Gericht recht, Dudu muss für einige Wochen ins Gefängnis. Als hätte sich noch nie ein Mann einer Frau ins Bett gemogelt – oder auch umgekehrt. Dass Dudu eine Familie mit zwei Kindern besitzt und seine Frau betrog, hat mit dem dieser Affäre zugrundeliegendem Rassismus nichts zu tun.
Die Klägerin ist eine Rassistin. Die Richterin auch. Würde ein Mann behaupten er sei Ministerpräsident, Filmschauspieler, Multimillionär oder sonst „beeindruckendes“, wäre es nie zu einer Anklage gekommen. Dudu log nicht, er nennt sich Dudu. Ich nehme an, dass dieses Urteil einer Revision unterzogen werden wird.
Die erste arabische kombattante Soldatin der IDF
Dieser letzte Beitrag hat mit Lügen rein gar nichts zu tun, doch nur über Verlogenheiten zu berichten deprimiert. Hier bitte Erfreuliches: Beide tragen dasselbe hellgrüne Beret der Nahal-Brigade: Korporal Elinor Joseph und unser Enkel Yonathan Russak. Ein hübsches Pärchen. Sie ist kombattante Sanitäterin (siehe Abzeichen am Hemd) und Yonathan besitzt die Nadel des Zugführers am Kragen (den Rang eines Leutnants wird er in einigen Wochen erhalten). Auch ich gehörte vor fünfzig Jahren dieser Einheit an, nur gab es noch keine grüne Berets, sondern braune. Die Nahal-Brigade, eine traditionelle Elite-Infanterieeinheit war früher die Einheit zionistischer Jugendbünde und gehörte zu den Fallschirmspringern – deshalb tragen sie noch immer rote Stiefel, wie in beigefügtem Artikel über Elinor Joseph erwähnt. Wie auch ich trat Yonathan als Mitglied eines Garins (einer „Kerngruppe“) bei, ich seinerzeit als Mitglied eines Haschomer Hazair Kibbuzes (damals noch streng stalinistisch, eine Tatsache über die man heute verlegen lacht), er als Mitglied der Noar Oved VeLomed, einer sozialistischen Jugendorganisation. Elinor kam auf einem eher individuellen Weg zum Nahal. Von Elinor lese ich, dass sie glücklich ist, von Yonathan weiss ich es direkt von ihm selbst. Ich empfehle den Artikel über Elinor zu lesen.
Dem Namen zu entnehmen ist Elinor Joseph Christin. Schon ihr Vater war, so steht im Artikel, Fallschirmspringer. Sie will Aerztin werden – ich hoffe sehr, dass ihr das Studium an einer israelischen Universität möglich wird. Ich wünsche ihr und auch unserem Yonathan weiterhin viel Glück. Oh, übrigens, die Zwei kennen sich nicht.
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