Samstag, 12. März 2011

Eine Empfehlung

Im vergangenen Dezember und Januar veröffentlichte die für mich beste politische Monatzeitschrift „Cicero“ einen Blog aus Israel aus der Feder von Ingo Way. Hier als Beispiel seine Beschreibung des Gideon Levy, dem Haaretz-Journalisten, der sich eine Marktnische in Sachen antiisraelischer Verleumdungen und Übertreibungen erbaut hat und darin sehr gut lebt und noch besser verdient. Ausserhalb Israels wird er von der Israelkritik frönenden Fangemeinde als Halbgott verehrt und tatsächlich ernst genommen. Gideon Levy ist einer der humorlosesten Menschen, die ich je kennen gelernt habe (ich treffe ihn gelegentlich und stets zufällig in der Galerie oder an kulturellen Anlässen) – aber jedem das Seine, auch seine einmalige Humorlosigkeit sei ihm unbenommen. Hier was Ingo Way über ihn schreibt, als extremes Beispiel der arabischer Entmündigung durch israelische Gutmenschen aus Medien und Kunst:

Auf die Spitze getrieben wird diese Haltung von Gideon Levy. Der Starkolumnist der Tageszeitung Haaretz gefällt sich seit Jahren in der Pose des einsamen Propheten, der im eigenen Land nichts gilt – und das, obwohl er zu den bestbezahlten Journalisten des Landes zählt. Levy geht im persönlichen Gespräch sogar so weit, zu behaupten, die Palästinenser würden in Konzentrationslagern leben. Als ihm dann Unmut entgegenschlägt, mit dem er anscheinend nicht gerechnet hat, rudert er zurück: Er wolle Israel keineswegs mit Nazideutschland vergleichen. Als sich die Atmosphäre ein wenig beruhigt, rudert er wieder vor: „Allenfalls mit dem Deutschland des Jahres 1933, als die Entrechtung und Ausgrenzung der Juden langsam losging.“ Eben dies hat Levy schon vor acht Jahren in der Haaretz geschrieben. Und wenn 2003 für Israel 1933 war, dann müsste, wenn Levys Analogie taugt, heute 1941 sein. Und noch immer gibt es in Israel keinen Nationalsozialismus und keine Konzentrationslager, und er, Levy, kann munter seine Artikel veröffentlichen.

Hier bitte
der Link zu Ingo Ways Blog – es macht Freude israelische Realität zu entdecken.

2 Kommentare:

Alexander Scheiner hat gesagt…

Lieber Uri,

zunächst freue ich mich, dass Du wieder zurück und gesund bist.

JaJa, der HaAretz. Diese angeblich israelische Zeitung veröffentlicht intensiv Inserate der kriminellen Sekte der Scientology (Seintolotschi). Ich habe vergeblich per Email protestiert. Offenbar stützt Scientology den HaAretz finanziell, damit er sich diesen Kotzjournalismus leisten kann, oder damit er nicht eingeht. Auch andere israelische Zeitungen haben früher für diese infame Sekte inseriert. Eine Schande, pfui.
Bliib gsund, Alexander Scheiner

Uris Tagebuch hat gesagt…

Lieber Alex, bitte nicht verallgemeinern, die Mehrheit der Kolumnisten schätze ich.