Samstag, 15. Dezember 2012

Zukunftsspekulationen und anderes



Flüchtlinge – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Aus dem Sechstagekrieg habe ich verschiedene Erinnerungen, positive und negative. Eine davon, unblutig doch politisch wichtig, waren die ostwärts fliehenden palästinensischen Flüchtlinge. Es war ein Flüchtlingszug auf den Strassen, ganze Familien, alte Leute und Kinder bewegten sich langsam in Richtung Jordanien. Wir Reservesoldaten hatten Befehl ihnen nicht zu helfen, weder Lebensmittel noch Wasser zu geben. Wer diesen idiotischen Befehl gab, hätte wissen sollen, dass israelische Soldaten, ganz besonders die der Reserve, darauf pfeifen würden. Wir sind bestimmt nicht die einzige Einheit gewesen zu sein, die so handelte. Wir fütterten die Leute, gaben ihnen Wasser und liessen sie im Schatten ruhen. Doch dann zogen sie weiter. Soviel ich weiss sind die meisten dieser Flüchtlinge am Ende in ihre Dörfer zurückgekehrt.

Warum erzähle ich das? Es könnte sich wiederholen, doch diesmal ohne Rückkehr. Die Jahrhundert lange Indoktrination der Palästinenser (früher Araber) zum Judenhass, den sie zwar nicht alle teilen, aber bestenfalls hinter vorgehaltener Hand ablehnen. Wie weit das heute noch so ist, ist schwer abzuschätzen. Wie weit wir linken Israelis naiv sind, ob der palästinensische Hass auf uns so stark ist, wie ihn die palästinensische Führung der islamistischen Hamas oder der leicht weniger offen Israel hassenden Fatah uns zu verstehen geben, darüber kann nur spekuliert werden.
Wenn sogar ein Benny Morris, einer der „neuen Historiker“,  seine Ansichten radikal änderte und für gewisse Linksextremisten zum Verräter wurde, sich mit dem Thema einer endgültigen Vertreibung der Palästinenser beschäftigt, könnte, sollten diese eine dritte Intifada anzetteln, ein eine solche eintreten. Mit extremradikalen Rechtsparteien als Partner, muss damit gerechnet werden. Da mit Schönreden (oder eher Ausreden) ohne Taten durch beide Exponenten Abbas und Nethanyahu wirkliche Gespräche kaum möglich sind, sehen wir einem trostlosen 2013 entgegen.

Der arabische Winter
Meine trüben Prophezeiungen zum „arabischen Frühling“ der innert kurzer Zeit zum arabischen Winter mutiert ist, haben sich bewahrheitet. Den „Frühling“ gibt es nirgends mehr. In Ägypten, wie in allen betroffenen arabischen Ländern, ist tiefster Winter ausgebrochen. Die hier Muslimbrüder (in Ägypten in den zwanziger Jahren gegründete Bewegung des reaktionären Islams, zum dem heute die Hamas gehört) genannten Islamisten, haben sich die Revolution unter den der innert kürzester Zeit Nagel gerissen und damit Voraussagen vieler bestätigt. Wie lange wir noch bis zum Ausbruch eines Bürgerkrieg à la Syrien warten müssen, wird sich zeigen. Hoffnungsvoll positive Voraussagen haben sich, wie wir heute wissen, in der arabischen Welt noch nie bewahrheitet.

 
Obenstehendes Bild schreiender islamistischer Eiferer in Kairo lehrt das Fürchten. Ob diese Schriften schwingenden Muslime lesen oder gar schreiben können, darf man bezweifeln. Bestenfalls haben sie den Koran auswendig gelernt. Die Hälfte aller Männer Ägyptens sind Analphabeten, bei den Frauen sind es etwa siebzig Prozent. Das entspricht etwa dem arabischen Durchschnitt, in dem nur „unsere“ Palästinenser der besetzten Gebiete und Gaza besser dastehen. Damit kann man weder moderne demokratische Politik noch wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Welcher oben gezeigter gestandenen ägyptischen Männer hat schon Karl Marx oder Marcuse gelesen, um nur eine bescheidene Frage zu stellen. 
 
Journal 21

Möglicherweise habe ich eine masochistische Ader. Ich schreibe gerne Artikel im Journal21 und ebenso gerne Kommentare zu Artikel anderer Autoren. Ich werde als Antwort mit Kommentaren eingedeckt, die von antisemitischem Dreck bis zu gelegentlichen Zustimmungen reichen. Neu ist das für mich nicht. Gemeinsam ist allen Dreckwerfern, dass sie das anonym tun. Mit anderen Worten, sie nehmen Meinungsfreiheit war, um sich dahinter feige zu verstecken. Das hat mit mir gar nichts zu tun – es zeigt höchstens, wie sich Feiglinge hinter eben dieser Meinungsfreiheit austoben. Sie würden, so wurde dieses Verhalten schon begründet, sonst bedroht – telefonisch oder eben durch Stellungnamen anderer. Mir kommen die Tränen. Gemeinsam ist all diesen Werfern eigenen Drecks, dass sie nie auf die Themen meiner Artikel oder Kommentare eingehen, sondern persönlich werden. Das reicht von Lügen, sachlichen Verdrehungen bis hin zu persönlichen Unterstellungen und Verleumdungen rassistischer Art. Nur mit Humor hat’s noch keiner versucht.
 
Natürlich beschäftigt mich das, doch spornt es an weiterzumachen. Diese Erfahrung ist für mich nicht neu. Seit ich über Israel und verwandtes schreibe, bin ich damit konfrontiert. Aber das Feld diesen Miesmachern, Lügnern und Antisemiten zu überlassen kommt für mich nicht in Frage. Immerhin habe ich den Vorteil in Israel zu leben und nicht in der Schweiz. So komme ich nicht in Versuchung diese Idioten finden zu wollen (was durchaus möglich ist) und ihnen meine Faust auf die Nase zu pflanzen. 

Wow, das tut gut!

3 Kommentare:

Alexander Scheiner hat gesagt…

Lieber Uri,
das Journal 21 beansprucht für sich journalistischen Mehrwert und nicht im Mainstream zu schwimmen. Dazu meine Meinung nach ausgiebiger Lektüre vom J21.

Journalistischer Mehrwert? Nein, keinsesfalls. Nichts Neues, in der Regel langweilige Artikel.

Kein Mainstream? Im Gegenteil, mitten im antiisraelischen Mainstream. Es kommen fast ausschliesslich arabophile Journalisten zu Wort, die es auch noch verstehen aus einer scheinbar neutralen Meinung eben doch wieder was Antiisraelisches zu basteln.

Zusammenfassend, J21 ist für mich ein echtes antiisraelisches und damit auch antijüdisches Forum.
Sozusagen ein "Stürmer" auf Samtpfoten.

Grüsse, Alexander Scheiner, Israel

Alexander Scheiner hat gesagt…

Offenbar boykottiert Journal 21 meinen Kommentar. Der Starjournalist Hottinger muss beschützt werden. Anbei mein Kommentar:

Als anerkannter Experte für Arabistik und Islam, als Journalist und Publizist für fast ausschliesslich arabische und islamische Politik, Geschichte und Religion, nimmt sich Herr Hottinger ein ganz besonderes Recht: nämlich Israel wiederholt zu diffamieren, zu delegitimieren und zu dämonisieren.

Damit beleidigt er mit enorm böswilliger Energie mein Land Israel, willentlich und wissentlich, mein jüdisches Volk und meine jüdische Religion.
Darf er das ungestraft tun, weil wir in der Schweiz Meinungsfreiheit haben? Oder weil er Journalist ist? Das Sprachrohr für seinen priapistischen Journalismus bietet ihm das Journal 21. Ganz im Sinne von „journalistischem Mehrwert“ und „abseits vom Mainstream“.

Als einfacher Bürger mit bescheidenem Horizont, stelle ich mir nun die Fragen: warum dieser fast pathologische Hass auf Israel und damit immer auch gegen Juden? Wo sitzt der Wurm? Wer hat seinen G-Punkt verletzt?

Anonym hat gesagt…

Erneut lässt J21 zu, dass Herr Hottinger seine hasserfüllten Artikel gegen Israel bringt. Was diesen bösartigen alten Mann noch am Leben lässt, ist sein pathologischer Hass auf Israel und auf Juden.