Donnerstag, 8. Oktober 2009

Das Friedenslager der Rechten

Auf den Punkt gebracht

Jöel Kotek brachte in einem Interview in 2004 den mir neuen Begriff „Peace Camp Rightist“ – Rechtsgerichtes Mitglied des Friedenslagers. Der Begriff gefällt mir, solange dieser Ausdruck sich nur auf das, unterkühlt gesagt, gestörte Verhältnis zwischen Israel und den Palästinensern und dem Rest der muslimischen Welt bezieht. Sozialer and wirtschaftlicher Fortschrift, das eigentliche A und O linker Politik schliesse ich aus, doch das gehört auch nicht hierher. Die Bezeichnungen Links und Rechts haben in unserer Region eine völlig andere Bedeutung. Jöel Kotek definiert seine Aussage wie folgt: „In Europa ist man als Antirassist automatisch ein Linker. Aber wenn man gegen den Antisemitismus kämpft, wird man als Rechtsextremist gesehen – als Anhänger des Likud und Sharon [geschrieben in 2004!]. Das ist unwahr, denn ich bin ein bewusster Jude und Mitglied des Friedenslagers. Ich sehe mich als Freund Israels, jedoch kritisch gegenüber einem Teil seiner Politik. Wenn man aber den enormen arabischen Hass und Dämonisierung Israels realisiert, dann muss man Israel verteidigen. Ich bin entsetzt über den Impakt des Antizionismus und der Ignoranz, die ich sehr oft bei Gesprächen über Israel vorfinde.“ Das kann ich ohne zu zögern unterschreiben. Diese Erkenntnis tut ganz besonders weh, wenn man Juden vorfindet, die in schamloser Verblendung diesen als Israelkritik getarnten Judenhass übernehmen und auf die Spitze treiben. Über die Motivation dazu habe ich schon öfters geschrieben und will mich (für einmal) nicht wiederholen. Die von Jöel Kotek erwähnte Ignoranz kann bei Nichtjuden verständlich sein, akzeptiert werden darf sie nicht. Information ist eine Holschuld, es ist ohne weiteres möglich authentische statt manipulierte Information zu erhalten, so lange man seine eigenen Vorurteile zu Seite legt, statt sie bestätigt sehen zu wollen. Findet das nicht statt, kann neben Dumm- oder Faulheit nur noch Böswilligkeit der Grund sein. Man nennt das auch Antisemitismus. Gerade deshalb ist meine Achtung politisch und freiwillig motivierter nichtjüdischer Anwälte Israels gestiegen, auch wenn sie noch (ich hoffe mich da zu irren) in der Minderheit sind. Also Chapeau dem Karl, der Vreni, dem Hartmuth, dem Trudi, dem Ari und seiner Marijke, dem Ekkehard – nur um einige zu nennen, die sich für Israel einsetzen und das ohne den lieben Gott zu zitieren.

Angst für Europa



Man bemerke den “intelligenten” Oxymoron des Plakattextes

Wer mehr darüber wissen will, wie Islamisten Europa das Fürchten lehren, den lade ich ein diesen Link von Lisas Welt zu lesen. Meine Angst für die Zukunft Europas ist weit stärker als die Angst vor Jihadisten im Zusammenhang mit Israel, denn Israel wehrt sich – Europa (noch?) nicht. Dialog hilft bis zu einem gewissen Punkt, doch dieser Punkt, meine ich, wurde längst überschritten. Das hat nichts mit der Schweizer Abstimmung um das Verbot der Minarette zu tun – ein solches Verbot wäre nicht demokratisch und dumm. Wären nach den Moscheen die Synagogen an der Reihe? Es geht doch nicht um Moschee und Minarett, sondern um das, was darin geschehen könnte oder auch schon geschieht, nämlich das lehren von Rassismus und Hass auf andere, vor allem auf das Land, das solche Muslime aufgenommen hat. Es liegt an den Muslimen der Schweiz und im Resten Westeuropas, durch ihr Benehmen und Teile ihres Lebensstils und Staatsverständnisses den „Ureinwohnern“ westeuropäischer Länder (Juden gehören da auch dazu, solange sie nicht, wie viele französische Juden, schon nach Israel „geflüchtet“ sind), zu zeigen, dass sie sich friedlich integrieren wollen ohne, wie die Juden, ihre eigene Kultur zu verlieren und ohne auf Konfrontationskurs zu gehen.

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