Gerne und hauptsächlich würde ich über Menschen schreiben, interessante und liebe Charakteren, von denen es in Israel doch so viele gibt und von denen ich viele kenne und zu Freunden zähle. Doch dazu komme ich leider weit zu wenig, denn Israels Existenz gefährdendes Geschehen gehört in unserer Region zum täglichen Brot. Mmit anderen Worten: man kann sich davor nicht einfach verschliessen, man regt sich auf, nimmt Stellung und muss die eigene Meinung loswerden. Man muss sich dem, wenn auch mit zusammengebissenen Zähnen, stellen. Gewalttätiges kommt in unserer Ecke der Welt oft, ja täglich vor und die weltweite Reaktion der Medien und Palästinisten ist reflexartig gegen Israel gerichtet, ob das faktisch berechtigt oder wie meist eben nicht. Oft genug möchte ich den ganzen Bettel hinwerfen, feinsinnig ausgedrückt: es kackt mich an. Warum das so ist, weiss ich eigentlich nicht, doch dauernd wird ausgerechnet mein Kommentar verlangt. „Uris Tagebuch aus Israel“ scheint für nicht wenige eine Art Sucht oder bescheidener, eine Denkhilfe geworden zu sein. Nicht, dass ich eitel bin – ich denke ich bin das nicht (oder dann nur ein ganz klitzekleines Bisschen), aber Mails, mit denen ich eingedeckt werde, lassen diesen Schluss zu.
Übrigens, für jene, die sich noch nicht an den Ausdruck „Palästinisten“ gewöhnt haben hier eine kleine Erklärung. Seit kurzem gibt es den Ausdruck Palästinismus. Dieser Ideologie frönende sind Palästinisten. Sie sind überzeugt, dass die Leiden der Palästinenser das Grundübel sämtliches Unrecht dieser Welt verursachen und das an diesem Leiden – eingebildet oder echt – nur Israel, der Zionismus und die Juden schuld sind. Dinge, wie islamischer Judenhass (populär seit etwas 1920), Völkermord in Sudan, Terrorkrieg gegen die Kurden durch die Türkei, Irak und Iran, Schlachtfeste in Ruanda und Kongo, werden ignoriert, ja die Kulturbarbarei der Taliban, die weltberühmte Buddhastatuen zerstörten, wurden nicht zur Kenntnis genommen. Es ist wohl besonders umständlich, diese Tat den Zionisten anzulasten. Nicht verwunderlich ist, dass unter den Palästinisten auch Juden zu finden sind. Bei den Nazis gab es jüdische Kapos, die dachten durch Kooperation mit ihren Peinigern würden sie vom Tod verschont. Aber auch sie wurden vergast, wenn auch meist als Letzte. Auch wenn dieser Vergleich einigen in den falschen Hals kommen könnte, grundsätzlich stimmt er leider schon. Heute werden besonders jüdische Palästinisten im internationalen Volksmund auch „nützliche Idioten“ genannt.
Heute kann mir keiner mehr einreden, Israel stehe ausschliesslich nur deshalb in der Sicht vieler schief da, weil wir Regierungen haben, heute Nethanyahu, gestern Olmert und vorgestern der Arik Scharon, die nationalistische Politik betreiben und der humanistischen Linken Israels die kalte Schulter zeigen. Aber: Scharon holte sämtliche Siedler aus Gaza heraus, es könnte ein blühender Landstrich mit einem wundervollen Strand sein, wären da nicht die Hamas Verfassung, der islamische Hass und die Raketen, die das nicht zulassen. Olmert schlug dem alten Mahmud Abbas eine Friedensregelung vor, die sogar jene von Barak und Clinton übertraf. Doch wenn es darauf ankommt, verweigern sich die Palästinenser, fromm oder nicht. All das ist aber nicht entscheidend. Entscheidend ist die durch geniale arabisch-islamische Manipulation der öffentlichen Meinung und zusammen mit dem sich heute wieder unter dem Stein hervorwagenden Judenhass eine grundsätzlich ablehnende Haltung zu Israel und gar seiner Existenz entwickelt hat. Die Spinner der extremen israelischen Rechten, zahlreich sind sie nicht, wenn auch mehr als noch vor fünf Jahren (das sind noch immer zu viele), wissen genau, dass sie nicht auf ewige Zeiten in den besetzten Gebieten siedeln können. Jene Phantasten, die den Tempel auf dem alten Tempelberg wieder aufbauen wollen, sind ein kleines Grüppchen, das ausser ihr Tempelmodell zu zeigen und viel Lärm zu produzieren, es zu nichts gebracht haben. Aber sie dienen Israelhassern als Alibi. Jene Siedler, die die Palästinenser in den besetzten Gebieten bedrängen, ihre Landwirtschaft zerstören, ja sie auch schon umgebracht haben, werden von einer riesigen Mehrheit israelischer Bürger abgelehnt, aber sie dienen Israelhassern ebenfalls als Alibi. All das ist im Vergleich zu palästinensischem und palästinistischem Terror, der nicht nur Tausende Israelis im Laufe der Jahre einen fürchterlichen Tod gebracht hat und den damit engstens verwandten Jihadismus, der in den letzten Jahrzehnten im Namen Allahs Millionen getötet hat (denken wir zurück an den irakisch-iranischen Krieg und dessen hunderttausende iranische Kinderopfer, an Darfur, diesem rassistisch-religiösen Massenmord, an Afghanistan, wo heute schon siebenjährige Kinder aufgehängt werden und Pakistan mit dem Massenmord an Frauen, Kindern, um nur einige wenige Fälle zu nennen, der 9/11 in New York, Terroranschläge in Israel, London, Madrid ……) – all das sind Kleinigkeiten, im Vergleich zu Jihadisten, die israelische Soldaten erstechen, erschiessen oder einfach totschlagen wollen und statt dessen von diesen neutralisiert werden. Es wird öffentlich für diese rassistischen Hasser getrauert, wie vor wenigen Tagen geschehen. Da wird wieder mal von „Unverhältnismässigkeit“ geschrieben, eine Beleidigung aller Opfer jihadistischer Morde.
Palästinisten, jüdische und nichtjüdische (die Mehrheit) geben der traditionellen politischen Linken einen schlechten Namen. Der sozialdemokratische Humanismus wird in den Dreck gezogen, Nazipropaganda wird zu neuem Leben erweckt – die bisherige Scham ist verflogen. Der von ihnen vertretene Irrsinn hat sich in sehr vielem der ebenso rassistischen braunen Suppe der extremistischen Rechten angeglichen – ich habe es soeben ausprobiert: rot + grün = braun – les extrêmes se touchent. Ein anständiger Linker – es gibt sie noch und ich bin dankbar unter ihnen Freunde zu besitzen - muss sich heute schämen, dass sich Rassisten diese Bezeichnung anmassen. Diese heute rassistische Linke, die dem Antiamerikanismus, Judenhass und Antizionismus (beides das Selbe) frönen, Liebe zum jihadistischen Terror, den sie nicht nur „verstehen“ sondern apologetisch reinwaschen – das sind Eigenschaften, mit denen sie uns delegitimisieren und als „Endlösung“ (ja, ich weiss man sollte dieses Wort nicht benützen, aber ein klareres gibt es nicht) vernichten wollen. Dazu kommt, und das verstehe ich ebenso wenig, die heutige auch im Westen eingeführte völlige Unterdrückung der Frau, von der die Burka nur die Spitze des Eisbergs ist.
Zusammengefasst: Wenn es Israel nicht gäbe, müsste es erfunden werden. Denn ohne diesen fortschrittlichen, florierenden und vielleicht fast zu demokratischen (gibt’s das?) Staat in der undemokratischsten Ecke der Welt müssten sich die arabischen Diktatoren und Islamisten für eine andere Ausrede umsehen, um ihre Tyrannei nicht weltweit ins Gespräch zu bringen und vom wahren islamischen Leben des Mittleren Ostens abzulenken. Vielleicht ist es zu nett zu denken, dass Palästinisten (denen es ja nur vordergründig um die Wohlfahrt der Palästinenser geht), sich der Wohlfahrt aller Menschen dieser Region widmen könnten. Doch heute verstecken auch sie sich hinter dem „bösen“ Israel und seinen bösen Politikern, die alles falsch machen (könnte stimmen, ist aber nur ein vordergründiger Grund, die Ausrede), damit sie das wahre Elend dieser Region nicht sehen müssen. Der heutige Zustand gehört den politisch Korrekten und wo es diese gibt wird gelogen, bewusst oder unbewusst.
Mein Freund Roger Guth, der Urzionist, hat etwas zum Thema geschrieben, von dem ich hier einen Ausschnitt bringe. Roger weiss, dass ich nicht mit all seinen Ideen einverstanden bin, aber hier hat er gar nicht so unrecht. Sein Thema ist die sogenannte „Auschwitzkeule“, eine unverschämte Unterstellung israelkritischer Kreise, die damit versuchen den Holocaust zu verniedlichen.
Keiner der den Blick auf die ganze Geschichte der Juden verweigert oder nur oberflächlich auf diese zurück schaut, kann seriöses Verständnis haben für das Handeln des Staates Israel und derjenigen die ihn schufen!!! Jawohl, wir Zeitzeugen können nicht anders als darauf hinzuweisen, dass wir uns heute in einer planmässig gesteuerten Periode der Aufhetzung gegen Israel befinden, geschaffen nach den genau gleichen Regeln, wie wir Zeitzeugen sie in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts erleben mussten. Sie wurden nachweisbar angelernt von erfahrenen früheren Funktionären des Propaganda-Ministeriums von Dr. Josef Goebbels und haben in negativer Hinsicht eine Wirkung auf die Juden der ganzen Welt.
Nein, es darf nicht anders sein: Wehret den Anfängen, sagten sich manche! Sie und somit auch ich wissen ganz genau warum. Wir sehen jene Freunde, Bekannten und Verwandten vor unseren Augen, die von den Nazis umgebracht wurden. Wir sitzen auch in diesen Tage zusammen mit jenen, die im Arm die eintätowierte KZ-Nummer für immer tragen. Wir aber sollen schweigen, wenn man Israel und den Juden heute Belehrungen erteilen will über Kollektiv-Strafen, Legalität, über illegale Besetzung, illoyales Handeln, Diskriminierung und mangelndes Vertrauen gegenüber jenen, deren politischen Führer den Willen zur Ausradierung und völlige Vernichtung Israels laut, pausenlos und weltweit verkünden? Wir, die wir erlebt haben wie das Rote Kreuz, der Papst und manche mehr geschwiegen haben über das Erschreckende, das wir damals schon wussten? Nur wer die Geschichte der Juden kennt, der 2000 Jahren Verfolgung, Vertreibung, Zwangstaufe, Mord und Genozid kann verstehen, dass Juden sich heute gegen ein erneutes Abschlachten mit den ihnen selbst als richtig erscheinenden Mitteln wehren. Wie weit wir heute schon sind, besagt das unten beigefügte Beispiel.
Sonntag, 13. Juni 2010
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