Sonntag, 6. Februar 2011

Ägypten


Zu den Geschehnissen in Ägypten möchte ich mich nicht allzu sehr auslassen. Es kommen mir nur gerade zwei Dinge in den Sinn, die mir zu schaffen machen.

Erstens gab oder gibt es noch Einbrüche und Raub in das einzige Museum, zu dem ich aus nicht ganz erklärbaren Gründen, eine gewisse Liebe empfinde. Dem ägyptischen Museum in Kairo. An das was dort zu sehen ist, trotz oder vielleicht gerade wegen dem dort herrschenden leichten Durcheinander – in der Schweiz würde man sagen „Puff“ – erinnere ich mich mit Nostalgie. Seine Exponate und deren Geschichte, die mir vor Jahren von einem höchst sympathischen Archäologen anlässlich meines fast sechs Stunden dauernden Besuches in Deutsch erklärt worden waren, sind mir noch
heute in lebhaftester Erinnerung. Dieses weltweit einzigartige Museum ist heute gefährdet. In den heute dort herrschenden Unruhen, manche nennen es Revolution, kam es schon zu Raub und Zerstörung (siehe Bild). Das bringt mich geradewegs zur Gefahr, welche die Machtübernahme in Ägypten durch die muslimische Brüderschaft in sich bergen könnte. Noch erinnere ich mich an die Zerstörung der zwei Buddha-Skulpturen und anderer buddhistischer Kunst durch die barbarischen Taliban in Afghanistan. Auch die alten Ägypter waren keine Muslime – dass zwischen dem Aufkommen des Islams und den Hochkulturen des Buddhismus und des alten Ägyptens der Pharaonen Jahrtausende liegen, nehmen Islamisten – wie die Geschichte der heutigen Zeit beweist – nicht zur Kenntnis. Das macht mir mehr Sorge, als die Diktatur Mubaraks. Auch nach dreissigjähriger Diktatorenkarriere ist er ein Mensch – also vergänglich, da hilft nichts. Geschichtliche Zeugnisse, die im ägyptischen Museum liegen, sterben nicht – aber sie können mutwillig zerstört werden.

Meine zweite Sorge in Sachen Ägypten ist die Art und Weise wie in der westlichen Presse und Öffentlichkeit die Repression gegen die Muslimbrüder beweint wird. Werden sie wohl ausschliesslich eingesperrt, weil sie fromm sind und auf ihre Art gottesgläubig? Das eben diese Muslimbrüder ihre koptisch-christlichen Mitbürger – die echten Erben der pharaonischen Zeit – jährlich zu Tausenden morden, dass sie seit ihres Bestehens seit Ende der zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, dem Judenhass frönen und den ideologischen Anschluss an den deutschen Nationalsozialismus suchten – das wird geschickt vergessen und der mitfühlenden westlichen Öffentlichkeit unterschlagen. Deshalb hält sich mein Mitgefühl für diese muslimischen Reaktionäre in Grenzen und meine Sorge über deren mögliche Machtübernahme in Ägypten wächst. Gründe dafür gibt es in der neueren Geschichte unserer Region mehr als genug.


PS: Folgender Vermerk wurde mir soeben in Englisch zugestellt:

"Sollten im Laufe der revolutionären Ereignisse in Ägypten die Pyramiden beschädigt oder gar zerstört werden, nehmen sie bitte zur Kenntnis, dass wir diese nicht noch einmal bauen werden.
Hochachtungsvoll, wir Juden"

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