Donnerstag, 17. November 2011

"Guten Morgen, Tel Aviv




Katharina Höftmann hat ein Buch geschrieben: „Guten Morgen, Tel Aviv“ (Heyne Verlag 2011). Sie kritisiert, sie lacht, tobt und schreibt, dass es eine Freude ist. Selten habe ich beim Bücherlesen so gelacht und glaube auch schon ihren wunderbaren Lebenspartner aus dem ff zu kennen. Hier ein Abschnitt, der genau das ausdrückt, was ich auch denke und über das sich mich schon ausgelassen habe. Statt Deutschen kann man ohne weiteres auch Bürger anderer westlicher Länder einfügen. Katharina hat mir erlaubt folgenden Abschnitt in meinem Blog zu zitieren:

"Ich weiß nicht, was ein guter Israeli ist. Aber immer deutlicher wird mir, was ein guter Deutscher ist. Ein guter Deutscher kritisiert Israel. Natürlich als Freund. Ein guter Deutscher legt Wert darauf, dass die Berichterstattung über Israel differenziert von statten geht, natürlich nur dann, wenn sie Gefahr läuft, zu proisraelisch zu sein. Ein guter Deutscher spricht unangenehme Wahrheiten aus, aber hat natürlich auch jüdische und israelische Freunde. Ein guter Deutscher hat sich exzessiv mit den Gräueltaten des Holocaust auseinandergesetzt und daraus gelernt. Kurzum: Ein guter Deutscher weiß es besser."

Gott sei Dank, lässt sich Katharina nicht in eine vertiefte Analyse über die ach so armen und doch so liebevollen Palästinenser ein. Wenn auch nicht ernsthaft, doch voller Ernst beschreibt sie lieber liebevoll Leben und Macken der so verschiedenen Arten der Gattung Israeli, deren menschliche Eigenschaften, Vorlieben und Betätigungen, ihre Familie und die ihres wunderbaren Partners. Doch die perverse politische Situation in unserer Ecke der Welt hat durch die Anzahl Bücher und Medienerwähnungen schon vor langem den Sättigungsgrad an Information und Analysen erreicht. Katharina Höftmann hat sie nicht zum Epizentrum ihrer Ausführungen gemacht. Sie beschäftigt sich stattdessen mit wirklich Wichtigem, nämlich den Menschen, die den grossenteils von den Medien aufoktroyierten Zustand auszubaden haben. Wirklich, das Einzige, das mir in ihrem Buch fehlt sind ein paar Kochrezepte, nicht unbedingt israelische.

Ein informatives Buch zum liebhaben.

1 Kommentar:

Maximilian Teusch hat gesagt…

Israel wird auch von der wachsenden Zahl linker Juden bedroht, die mit ihren pro-palästinensischen Aktionen und unter dem Vorwand von angeblichen Menschenrechtsverletzungen Israels die arabischen desinformations-, diffamierungs- und delegitimierungsmaschinen ölen.