Donnerstag, 29. November 2012

Wenn du dich mit etwas stark identifizierst, suche einen Weg etwas dafür zu tun

 

Weder ich noch ihr, meine Freunde, sind stets mit der oft sehr unterschiedlichen Sicht der Dinge vieler Israelberichte- und Analysen im Journal21 einverstanden. Das gilt auch für die gesamte Medienlandschaft in der Schweiz, aber auch anderswo. Es werden auch uns nicht genehme oder angenehme, sogar total falsche Ansichten wiedergegeben oder gar vertreten. Damit habe ich Mühe, doch ist jeder von euch in der Lage in Kommentaren diesen Argumenten zu entgegnen und diese sogar zu entlarven. Das ist Teil der sogenannten Meinungsfreiheit, die beste aller schlechten Freiheiten - aber eine bessere gibt es nicht. Wir sollten glücklich sein damit leben zu dürfen. Unsere Feinde können das nicht. Denn diese müssen mit der Alternative leben – der kontrollierten Presse und der fehlenden Meinungsfreiheit. 

Inzwischen hat sich bei einigen Israelfreunden eine Anti-Journal21 Hysterie entwickelt, ähnlich der Anti-Obama Hysterie, die auch heute noch weiter geht. Das selbe gilt für die NZZ, den Tages-Anzeiger und andere Schweizer Zeitungen. Nicht mit Richtigstellungen oder Leserbriefen, sondern mit groben, sogar persönlichen Angriffen auf einen Teil der Medien und einzelne Mitarbeiter sinken wir auf ein Niveau herab, das ich als undemokratisch, wenn nicht sogar als eine Art Versuch der Einschränkung unserer Meinungsfreiheit sehe. Das ist das Niveau unserer islamistischen und/oder judenhassenden Feinde. Das ist Gift fürs uns, denn damit verlieren wir unsere Legitimation als Vertreter des Rechts auf freie Meinungsäusserung. 

„Pro-Israel“ Hysterie, oft verbunden mit „Islamophobie“, macht mehr kaputt, als es hilft. Es ist bestenfalls eine Art des Luftablassens, eine momentane Erleichterung wie ein Flatus, gemeinhin bekannt als Furz. 

Niemand hat die „Wahrheit“ alleinig gepachtet. Meine Sichtweise muss nicht ausschliesslich die einzige wirkliche sein – andere haben ihre Sicht der Dinge und solange sie diese mit Anstand und Ehrlichkeit vertreten, ist das zu achten. Auch wenn wir ihre „Wahrheit“ als falsch ansehen. Ein ausgezeichnetes Beispiel ist die sogenannte Nakba. Für die Palästinenser ist es Realität, für uns ist sie reine Fiktion.  

Wir sind alle von der Überzeugung getrieben, Israel’s Existenz sei gefährdet, einige leben sogar in einer hysterischen Untergangstimmung. Dabei scheint mir Europa weit gefährdeter, da dort der Überlebenswille fehlt, was in Israel nicht der Fall ist. Israel’s Existenz ist so sicher wie noch nie, militärisch und heute sogar auch politisch – wie der eben zu Ende gegangene Gazakrieg zeigt. Das ist meine „Wahrheit“, andere mögen es anders sehen. Ich glaube nicht alles was ich höre, sehe und lese, sogar aus ausgewählten Medien und noch weniger Politikern und Kommentatoren. Doch weigere ich mich alles in einen Topf zu werfen. Da auch in Israel vieles im Argen liegt - auch wenn das bei weitem nicht mit den „kulturellen Eigenheiten“ der arabischen Welt vergleichbar ist und unter keinen Umständen unter den Teppich gekehrt werden darf, müssen wir auch das in unsere Überlegungen, gesagte und geschriebene, einbeziehen.  

In Kommentaren zu meinen Artikeln werde persönlich oft äusserst grob, ja antisemitisch angepöbelt und beschimpft. Das gehört zum Metier, zum Jude sein oder sich für Israel einzusetzen. Es ist eine der „Arbeitsbedingungen“, mit der man sich abfinden muss. Bestimmt geschieht mir das öfter als den meisten unter euch, heute besonders im Journal21, aber auch im Tachles, extrem im Tagi und sogar in meinem Blog. Doch statt mich abzuschrecken, spornt mich das an. Nicht immer bleibe ich höflich, cool und nett in meiner Argumentation, nur muss ich einsehen, dass man mit degenerierten Judenhassern nicht diskutieren soll und kann, ein Prinzip das ich allerdings nicht immer einhalte, da mir die Gefühle durchgehen. Klargestellt muss sein, dass diese Anpöbelungen ausschliesslich aus Leserkreisen kommen. Von der Redaktion werde ich sogar ermutigt, weiter zu schreiben und meine Sicht und meinen Standpunkt zu vertreten. Mehr will ich nicht.

Die heutige Medienschelte aus unseren Kreisen finde ich nicht immer richtig. Sie bewirkt Antagonismus und verpufft. Sie kämpft oft unsachlich und wird zum Selbstzweck. Alte Argumente, die vor der Staatsgründung Israels vollauf Geltung hatten, interessieren heute niemanden, denn Zeit und Situation haben sich geändert, die Welt, Israel und seine Probleme sehen anders aus und werden anders behandelt als vor sechzig Jahren. Ganz nebenbei: das periodische Israelzelt der GSI und der Jerusalemgruppe auf der Bahnhofstrasse ist ungleich wirkungsvoller und spricht das Publikum direkt an. Auch wenn die dort involvierten Israelfreunde oft genug angepöbelt und bedroht werden, was von ihnen viel innere Kraft braucht. Genau so positiv finde ich, um ein anderes Beispiel zu nennen, die Arbeit eines wirklichen Profis, Sacha Wigdorovits. Direkt, hart aber ohne Hysterie stellt er richtig, was richtigzustellen ist – in diesem Fall alles. Auch hier zeigen ganz besonders von Ignoranz durchtränkte „Kommentatoren" ihr bösartiges Gesicht. Redaktoren könnten ihre „Ausgewogenheit“, „Fairness“ und sogar Sachverstand beweisen, indem sie Beiträge dieser Art, auch in der Form von Leserbriefen, nicht unterdrücken, sondern nicht nur vorwiegend Israelhassern die Bühne überlassen. Zudem, das finde ich am wichtigsten, müssen Redaktoren wirklich dazu bewegt werden, Stellung zu beziehen und sich nicht von ihren nicht immer reinen „neutralen“ Gefühlen leiten lassen. Das als Anregung. 

Dann noch etwas:

Den Schweizer Juden unter uns – auch wenn sie in Israel leben - möchte ich vorschlagen, statt auf Journalisten Halali zu blasen, sich dem Kampf gegen die Israelhasser in der Schweiz zu widmen. Auf die Juden darunter, z.B. die „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden zwischen Israel und Palästina“ (JVJP), dieser Vereinigung selbstgerechter Schweizer mosaischer Konfession, aber auch auf die Judenhasser, wie die Grünen Vischer und Müller (jemanden „Antisemit“ zu nennen, ist meines Wissens in der Schweiz ein einklagbares Vergehen, also durchdenken). Das ist besonders eine Aufgabe für unsere in der Schweiz wohnenden Freunde. Diese „Israelkritiker“ haben das Recht auf Meinungsfreiheit. Doch so haben wir. Sie kämpfen für Hass, wir kämpfen gegen ihn. Wo ist der Schweizer Broder, der es wagt seinen Mund tatsächlich weit genug zu öffnen. Sollen Frank A. Meyer aus Berlin und heute auch Sacha Wigdorovits, die einzigen bleiben, die das wagen? Bitte denkt darüber mal nach. Denn der Streit gegen Redaktoren und Reporter bringt nichts, der Schuss geht meiner Meinung nach nach hinten heraus, da die Öffentlichkeit grossenteils ausgeschlossen bleibt. Was es braucht ist die Öffentlichkeit einzubinden, indem man die Medien einbindet, statt böse Briefe an Redaktionen zu senden. Das ist weniger leicht, geht dafür aber an die Öffentlichkeit. Ohne mich verpflichten zu wollen, könnte vielleicht auch das Journal21 zusätzliche professionell geschriebene Berichte und Meinungen (Kolumnen) direkt aus Israel gebrauchen, statt das Feld „israelkritischen“ Berichterstattern zu überlassen, die sich fast gänzlich palästinensischer Einflüsterung ergeben haben und den Kontakt mit Israelis bestenfalls auf Informationen von Uri Avneri, Illan Pappe, Abraham Melzer oder Norman Finkelstein und anderen jüdischen Antisemiten beschränken. Meine Erfahrung als langjähriger Mitarbeiter in einer arabischen Kunstgalerie in Umm El-Fahm, zeigte mir, dass Einladungen dorthin, Treffen mit dem Gründer oder Teilnahme an einer Vernissage oft ignoriert worden sind, denn es könnte ein positives Licht auf das Zusammenleben zwischen Juden und Arabern in Israel werfen. Ob diese Journalisten solche Vorgaben von ihrer Redaktion erhalten oder aus Eigeninitiative handeln, weiss ich nicht.  

Israel braucht Öffentlichkeitsarbeit von seinen Freunden, die sich nicht vor Repressalien. Das braucht viel Mut, wie ihn unsere Freunde im Zelt an der Bahnhofstrasse zeigen. Unsere „Konkurrenz“ versucht – das weiss ich aus eigener Erfahrung - ideologisch unabhängige Berichte und Meinungen mundtot zu machen.   

Zu Abschluss ein Zitat aus einem Vortrag von Sacha Wigdorovits:   

„Sei nicht passiv

Vielleicht aus Angst vor Antisemitismus ist die jüdische Gemeinde der Schweiz passiv, wenn es um pro-Israel Aktivitäten geht. An diesen Anlass kritisierte jemand das lokale jüdische Magazin – es unterstütze Israel nicht genügend. Es ist für alle eine Lektion. Wenn du dich mit etwas stark identifizierst, suche einen Weg etwas dafür zu tun (act on it).“ 

Sonntag, 25. November 2012

Lachen oder Weinen?


 
Wenige Stunden bevor Donnerstag Abend um neun Uhr der Waffenstillstand zwischen Israel und dem Mörderstaat Gaza ausgerufen wurde, war ich gerade auf dem Weg in den Operationssaal im Tel Aviver Ichilov Spital. Jemand rief „Waret einen Moment“ und uns wurde erklärt, vor dem Spital sei gerade ein Autobus in die Luft geflogen. Zehn Minuten später durfte ich trotzdem operiert werden, denn das Attentat war relativ zahm, es gab „nur“ etwa achtundzwanzig Verletzte, von den drei operiert werden mussen – ich nehme an in einem der OPs nebenan. Ums Leben kam niemand. Als ich aufwachte, war die Waffenruhe perfekt, nur hier und dort landeten noch einige islamistische Raketen und machten Bumm. 

Wieder zuhause, hörte ich in den Fernsehnachrichten den alten und lieben Bekannten Dr. Mahmud Al-Zahar , den feuerfressenden Hamasfunktionär, der mit der Warze auf der Nase. Er feierte (heute im TV zu sehen) mit einer – wie in diesen Kreisen üblich – schreienden Rede den grossen Sieg der Hamas über Israel, unterstützt aus der Ferne von seinem Berufskollegen, dem Scheich Hassan Nasrallah im Libanon, Führer der Hisbollah. Beide tun sich damit hervor, dass sie kaum je aus ihren Bunkern herauskriechen um sich der Öffentlichkeit zu stellen. Der Artikel des obigen Links zu Al-Zahar ist übrigens eine sehr interessante Märchengeschichte, ausgestattet mit beneidenswerter Phantasie. Inzwischen hat er auch schon bekanntgegeben,  Hama have sieben israelische Kampfflugzeuge abgeschossen. Es ist traurig, wie sehr sich diese Extremisten selbst, ihr Volk und die Welt belügen. Das Wort „Wahrheit“ ist bei diesen Leuten ohne Bedeutung.  

Das Ganze erinnert mich an das Siegesmonument in Kairo für den Jom Kippur Krieg in 1973. Zwar war damals Arik Sharon mit seiner Division nur einige Dutzend Kilometer von Kairo entfernt und hatte die dritte ägyptische Armee eingekreist. Ohne das politische Eingreifen der US-Regierung hätte Israel Kairo vermutlich eingenommen. Immerhin entstand daraus der Friedensvertrag mit Aegypten – ein guter Preis. Aber diese neuesten Hamaslügen, geglaubt anscheinend von der fast ganzen arabischen Gesellschaft, sind nicht nur dumm, sondern auch gefährlich. Einer mehrheitlich analphabetischen
Gesellschaft,  ist es schwierig die Wahrheit zu offenbaren. Und wenn man diese verheimlichen will – wie die arabische Führung dieser Länder es seit jeher tut - glauben diese Völker jede Lüge. Etwas zu hinterfragen ist in diesen Gesellschaften nicht üblich.
 

Gut, Israel hat keinen zweiten absolut überwältigenden Sieg, wie im Unabhängigkeitskrieg 1948, dem Sechstagekrieg 1967 oder im Jom Kippur Krieg 1973 erziehlt. Die Herren Nethanyahu und Barak haben dagegen entschieden, diesen Krieg durch einen Einmarsch der Bodentruppen zu beenden. Das hätte, wie im Gazakrieg von 2009, vielen Menschen das Leben gekostet und der internationale Druck hätte Israel gehindert, den Gazastreifen ein für allemal auszumisten. Da Israel es bisher nie geschafft hat militärische Erfolge in politische Erfolge umzumünzen, war das vielleicht die richtige Entscheidung. Wie ich von meinen beiden Enkeln hörte, waren die meisten der Soldaten dagegen, sie hätten lieber, die Bevölkerung Gazas und die Israelis der Gegend um Gaza, von dieser Terrorpest befreit. Auch ich habe Mühe mich damit anzufreunden. Wenig Zeit wird es dauern und der Feldzug gegen Gazas Hamasbanden wird sich zum dritten Mal wiederholen. Ausser Israel greift, was es durchaus könnte, wirklich durch und reinigt den Gazastreifen von diesem islamistischen, judenhassenden Unrat, der sein eigenes Volk unterdrückt und blutig verfolgt – Christenmorde, Kirchenbrände und der nur vor zwei Tagen erfolgte Mord an sechs palästinensischen Männern sind Beispiele dafür. Alle wurden als Verräter, die sich den Israelis verkauft hatten, angeklagt und sofort erschossen. Mit dieser traditionellen Methode werden Familien-, Geld- und Ehrstreitigkeiten einfach und blutig erledigt. Ein Phänomen übrigens, das auch in der Westbank gang und gäbe ist.
 
Diesmal hat sich Israel keine Blössen gegeben, mit denen es wie in 2009 mit meist verdrehten Behauptungen der Fall war, Menschrechtsvergehen angeklagt werden könnte. Wir Juden, d.h. auch Israel, sind lernfähig. Was man Israel anlastet, tut zur Zeit Präsident Bashar al-Assad in Syrien  weit besser. Statt einiger Dutzend, zum Teil selbstverursachter Toten wie bei Hamas, kann er mit bisher über 30'000 protzen. Sein Papa Hafez soll es gemäss dem Syrian Human Rights Committee in 1981 in der syrischen Stadt Hamma auf 40'000 Opfer gebracht haben. Ganz nebenbei: die hier genannten Vorkommnisse in Syrien, die gar nichts mit Israel zu tun haben und auch nie hatten (was zwar jeder „Israelkritiker“ bestreiten wird), sind typische Muster des Verhältnisblödsinns, der beim Betrachten von Opferzahlen in arabischen Kriegen Israel klar wird. Man denke an die oben genannten Zahlen aus Syrien, an den Krieg zwischen Irak und Iran mit zusammen bis zu 1,5 Millionen Toten, dem zu Ende gegangene Irakkrieg mit 650'000 Toten, Nassers Bürgerkrieg in Jemen vor 50 Jahren mit 100'000 Toten, der kürzliche Bürgerkrieg in Libyen  mit über 50'000 (es gibt Angaben bis zu 90'000) sprechen eine andere Sprache.  

Über eines bin ich froh: meine beiden Enkel sind aus dem Süden Israels zurückgekehrt und haben mich heute besucht. Die Kriegsspannung ist vorbei, die Ängste auch. Bis zum nächsten Mal!

Sonntag, 18. November 2012

Aktuelles und Arrogantes



Gazaisches

“No country should have to endure the rocket attacks that Israel has endured from militants in Gaza, most recently over the past four days. The question is how to stop them permanently.”(NY Times)

Obiges Zitat stammt aus der New Times, die sonst nicht gerade als besonders israelfreundlich gilt. Zur Zeit darf sich Israel wehren. Sollten Bodeneinsätze durchgeführt werden, könnte sich das ändern. Dann gäbe es nähmlich mehr Action und voraussichtlich tote Soldaten und Hamasisten. (Der Hamaspräsident Haniye soll sich im Shifa Spital befinden, im dortigen Bunker, ein paar Dutzend Meter unter der Oberfläche. Es erstaunt mich immer wieder, wie tapfer arabische Führer sich vor dem Feind verstecken. Denken wir an Nasrallah der Hisbollah, der sich praktisch nie aus seinem Verliess heraus traut oder Saddam Hussein, der sich in einem Loch mit WC versteckt hatte). Da einer meiner Enkel als Reservist eingezogen worden ist und sich in Wartehaltung übt, habe ich zwei Gründe zu hoffen, dass die IDF-Flugwaffe den Job allein erledigen wird.

Ich weiss es klingt merkwürdig, wenn nicht gar pervers. Als alter erfahrener Krieger stört es mich, nicht dabei zu sein und das Feld jüngeren zu überlassen. Ein Grund ist der, dass die Jungen das Leben vor sich haben und wir Alten (wir AK’s) es uns besser leisten könnten, unser Leben Gefahren auszusetzen. Ich weiss, das ist dumm idealistisch und entbehrt jeglicher rationaler Begründung. Mir ist völlig klar, dass keine funktionierende Armee einen fünfundsiebzigjährigen Minen- und Sprengspezialisten, der das Meiste dieses Handwerks schon lang vergessen hat, auch nur ansatzweise gebrauchen kann. Ich finde mich damit ab, weiss aber, dass ich nicht der einzige unter den älteren, nein alten, Jahrgängen bin, der so fühlt. 

DAS antisemitische Argument der Israelkritik

Wenigstens ich empfinde den Spruch „von euch Juden müssen wir doch anderes erwarten“ oder sinngemäss ähnliches, als das dümmste aber auch auch das frechste „israelkritische“ Argument, das herumgeboten wird. Gemeint ist Israels Aktionen in seinen Kriegen und die Besetzung der Westbank. Stolz gebe ich zwar zu, dass wir Juden – Israelis und alle anderen – anteilmässig zur Weltbevölkerung (0,2%) mit unserer winzigen Zahl die meisten Nobelpreise erhalten und dennoch kulturell und zivilisatorisch unverhältnismässig viel der Menschheit beitragen. Das klingt arrogant und ist es auch. Aber stimmen tut’s trotzdem.

Beschränken wir uns auf den Mittleren Osten und dessen Länder. Wenn wir argumentieren, die Medien sollen sich doch, bitteschön, auch mal die enormen Menschenrechtsverletzungen in muslimischen Ländern und dem Rest der Welt mit ihrer Opferzahl in Millionenhöhe seriös ansehen, statt sich fast exklusiv auf Israel und dessen oft erfundenen oder noch schlimmer, manipulierten „Verbrechen“ gegen seine Feinde zu konzentrieren. Ich habe noch immer nicht recht begriffen, warum Israels Verteidigungsaktionen kritisiert werden, der Terror seiner Feinde jedoch mit Sympathie „verstanden“ wird.  
 
Das Argument „von euch Juden müssen wir doch anderes erwarten“ ist rassistisch. Es wird dann vorgebracht, wenn der Israelkritiker gefragt wird, warum immer nur Israel kritisiert wird, die wirklich menschenverachtenden Staaten der Welt jedoch nicht. Dieses Argument ist doppelter Antisemitismus: erstens Rassismus gegenüber Israels Feinden, die mit dieser Logik zu Barbaren gestempelt werden, denen ausser blutrünstiger Barbarei nichts zuzutrauen ist. Eine politisch völlig unkorrekte Behauptung, deren Wahrheit ich weder bestätigen noch kommentieren will. Es gibt nationalistisch und religiös verdorbene Juden, wie es auch nationalistisch und religiös verdorbene Araber gibt. In Israel ist dieses Phänomen relativ neu, in der arabischen Welt besteht es schon seit fast hundert Jahren. Zweitens ist das Argument doch antisemitisch, weil Israel, da Staat der Juden, trotz besseren Wissens als schuldig an der Israel-Palästina Sackgasse betrachtet wird, ohne, ganz in der antisemitischen Tradition, irgend etwas zu hinterfragen. Denn die armen „Eingeborenen“, zivilisatorisch um Jahrhunderte zurückgeblieben, können doch nicht für ihre Taten verantwortlich gemacht werden!  

Mit dem Argument „von euch Juden müssen wir doch anderes erwarten“ soll klargestellt werden, dass es eine Alternative zur kriegerischen Selbstverteidigung gäbe, die jedoch nur von Israel wahrgenommen werden kann. Viele Jahrzehnte hat Israel versucht mit den Palästinensern zu verhandeln, hat sich mit ihnen an den Tisch gesetzt und geredet und geredet. Stets, kurz vor einem Abkommen, bekamen unsere Verhandlungspartner kalte Füsse und brachen die Gespräche ab. So geschehen mit Arafat gegenüber Barak und Clinton in Camp David und Taba, mit Abu Mazen gegenüber Olmert. Israelkritiker jeder Couleur versuchen noch immer dafür Israel die Schuld in die Schuhe zu schieben. Zurück zum Argument, mit dem von uns erwartet wird, auf Selbstverteidigung zu verzichten. Was sind die Alternativen?  

  • Wohl als erstes wird erwartet, dass wir mit unseren Feinden reden, Frieden schliessen und uns brüderlich umarmen und küssen. Das hat Israel bisher ad nauseam getan, geredet und geredet, verhandelt und verhandelt. Umarmen und Küssen eingeschlossen.
  • Sich nicht verteidigen, wäre eine andere Alternative. Christlich die andere Wange hinhalten und eine weisse Fahne hochhalten, als Einladung zum Mord. In der Kultur dieser Region, gilt das als Schwäche und widerspricht arabischer Machokultur. Wir Israelis, auch die arabischen unter uns, würden in wenigen Tagen vernichtet sein und das heute blühende Land würde in seinen Urzustand als Wüste oder Malaria verseuchten Sumpf zurückkehren.
  • Die besetzten Gebiete zurückgeben – ein wunderbare Idee, die die gesamte arabischen Welt besänftigen und Israel zu einem integrierten Teil des Nahen Ostens machen würde. Grundsätzlich dürfen wir keine fremden Völker besetzen. Auch wenn die bestehende Besetzung der Westbank Israel durch einen Krieg aufgezwungen worden ist. Also, gemäss Radio Eriwan: im Prinzip ja. Dort zu bleiben war und ist eine schlechte Idee. Auch wenn, bis Arafat zur Intifada 2 aufrief, halbwegs vernünftige Beziehungen zwischen Westbankpalästinensern und Israelis herrschte. Wir wurden rüde aufgeweckt, als nach dem Abzug aus Gaza, die dortigen Einwohner, statt ihr Land aufzubauen und zu wirtschaftlicher Blüte zu bringen, von fanatischen Islamisten unterdrückt worden sind. Statt Aufbau wurde Israel unter stetigen Raketenbeschuss und Terroranschläge genommen wurde. Die Motivation für einen Abzug aus der Westbank wäre nicht Sicherheit oder Liebe des palästinensischen Terrors, sondern ausschliesslich jüdische Ethik, die damit dem Sicherheitsbedürfnis Israel diametral entgegensteht. Wir können nicht aus der Westbank abhauen, auch wenn wir wollten. Der palästinensische Judenhass hätte innert Minuten andere Argumente zur Ablehnung eines friedlichen Nebeneinanders mit Israel gefunden - anderes zu glauben ist eine Illusion.
  • Diese durch arabischen Judenhass und Islamismus inspirierte Entwicklung, die dazu führte, dass in Israels Parlamentswahlen immer mehr rechtsradikale Parteien Israels an die Macht kamen und der Wunsch nach Frieden unter den Israelis langsam einem unglücklichen Nationalismus Platz machte. Auch wenn es stimmt, dass die Palästinenser sich diese Entwicklung grösstenteils selbst zuzuschreiben haben, haben wir Israelis uns damit ein Stück Zukunft verbaut. Die palästinensische Welt kann es nicht aufgeben unter ihrem erträumten Staat Palästina einen judenfreien Staat zwischen dem Jordan (oder noch weiter östlich) bis zum Mittelmeer zu verstehen. Die sich nicht damit abfinden kann neben einem Staat der Juden zu existieren. Mit dieser Psychose verbauen auch sie sich ihre Zukunft. 
Die internationalen Medien tragen eine riesige Verantwortung für die heutigen „Israelkritik“. Denn auch wenn Israel und seine Regierung gelegentlich über die Stränge haut – fast ausschliesslich nur Israel an den Pranger zu zerren und die islamistische und palästinensische Barbarei zu verharmlosen oder gar zu ignorieren, ob aus grundlegender Ignoranz oder ebenso grundlegender Abneigung gegen Israel und Juden, ist nicht akzeptierbar. Sogar wenn Israelis von solchen Kritikern als „feinerer Menschenschlag“ gesehen werden wollen. Dahinter steht auch die ignorante Weigerung zu realisieren, in welch barbarischer Umgebung Israel sich befindet und überleben muss. Dass es trotzdem sozial und wirtschaftlich blüht und seine Bürger, auch die Minderheiten einen Lebensstil einer freien Gesellschaft führen, der sich von dem seiner Nachbarn in extremem Masse abhebt, macht diesen Staat zu einem Licht in einer finsteren Gegend, einem Licht von dem alle seine Bürger profitieren.  

Donnerstag, 15. November 2012

Obama, Israel, Gaza und der Blues



Endlich hat unsere Regierung den militärischen Schalthebel auf „on“ gekippt. Mit israelischer Präzision wurde der Obermörder der Hamas aus dem Verkehr gezogen und Raketendepots zerstört. Vier Israelis, Zivilisten natürlich, sind bisher ums Leben gekommen – eine Bodenoffensive hat noch nicht begonnen. Ob es eine geben wird, wissen wir nicht, doch realistischerweise muss damit gerechnet werden. Die Terrorzentralen der Hamas und ihren Untergruppen müssten ausgehoben werden. Denn gedanklich schönes und logisches Diskutieren und Überreden funktioniert in diesen irrationalen Kreisen nicht. Win-Win Lösungen werden nicht akzeptiert – es gilt nur alles oder nichts. 

Doch Gaza und Krieg sind nicht Themen dieser Zeilen. Es ist die Reaktion des US-Präsidenten Barrack Obama auf die heutigen Geschehnisse um Gaza, der jahrelange Raketenregen und Israels Geduld und Zurückhaltung. Obama, der von allzuvielen Juden in den USA, Europas und in Israel geschmähte Präsident der USA unterstützt Israel in diesem Krieg gegen die palästinensische Terror-SS mit Namen Hamas & Co. Aus der heutigen NZZ zitiere ich: „Amerikas Präsident Barack Obama bekräftigte das Recht Israels auf Selbstverteidigung.“ Das widerspricht allen Prophezeiungen zu seinem Verhalten gegenüber Israel. Daran ist ebenfalls zu entnehmen, dass Obama genau weiss, worüber er spricht. Das Weisse Haus sagt, Obama wiederhole die Unterstützung Israels zur Selbstverteidigung gegen Raketenangriffe auf seine Zivilisten und drängt es „jede Anstrengung zu unternehmen, zivile Opfer zu vermeiden“. Die Ermahnung ist eigentlich überflüssig, mit der minutiös ausgeführten Liquidierung des Ahmed al-Jaabari hat Israel bewiesen, dass es gerade das tut. Israels Verteidigungsaktionen sind in Motivation und Ausführung das genaue Gegenteil, palästinensischer Aktionen (nicht nur Hamas, sondern auch andere Terrorgangs und der selbstverständlich nicht zu vergessenfrn Hizbullah), deren Ziel es ist die Zahl von ihnen getöter Zivilisten zu maximieren – einer für sie oft, aber nicht oft genug, frustierenden Angelegenheit, denn ihre eigenen technischen Fähigkeiten sind durch ihre einzige Motivation – blinder Judenhass - eingeschränkt. Seien wir froh darüber. Diese unmenschliche Einstellung gilt aber auch – was nicht vergessen werden darf – gegenüber ihren eigenen Leuten. Palästinensische Kinder und andere Unbeteiligte werden bewusst geopfert, dienen als Mamas Schürze, hinter der sich die Terroristen verstecken und deren „Märtyrertum“ sie dann feiern. Welch feige Heuchelei! 

Der von rechtsbewegten Juden und Nichtjuden verlogen als Muslim und Nichtamerikaner verunglimpfte Obama ist mir schlicht sympathisch. Ob er als Präsident Israel nie besucht hatte (er tat es als Präsidentschaftkandidat) ist doch egal. Dass er Arabern und Muslimen vor vier Jahren in Kairo nette Worte sagte, die sie ihm mit arabischem Undank quittierten, hat er schadlos überlebt. Diese Quittung war ein Lektion, deren Blüte seit der gekonnten Entfernung Osama Bin-Ladens (sogar Israels Sayeret Matkal hätte es nicht besser machen können) aus der Terrorszene aufzugehen scheint. Dass Obama nicht ein US-Präsident  ist, der sich scheut mit seinen Freunden offen zu diskutieren und zu allem nickt, ist gut. Reflexmenschen, die zu allem nicken, um andere ja nicht vor den Kopf zu stossen gibt es genug, seien es Israelfreunde mit zionistischen Juden und Israelis oder Israelfeinde (a.k.a. „Israelkritiker“) mit Israelhassern verschiedener Herkunft. Wer kennt nicht den nimmermüden Antiisraelreflex der Gutmenschen, sei das in der Schweiz und anderen Ländern. Ich bin überzeugt, dass, wenn es darauf ankommt, Obama Israel sogar mehr unterstützen wird, wie frühere Präsidenten. Im Yom-Kippur Krieg hatte ich mehrmals Gelegenheit amerikanische Galaxy C5 Grossraumflugzeuge zu besuchen, die amerikanisches Material nach Israel brachten – in fast unvorstellbaren Mengen. Das war bisherige praktische Hilfe. Was in der UNO bisher ablief, Obamas Reden dort und anderen Anlässen, war stets eindrücklich und, wenigstens für mich, beruhigend. Ueber allem darf nicht vergessen werden, dass Obama Präsident der USA ist. Für Israel ist er ein verlässlicher Freund, was nicht das selbe ist. 

Als ehemaliger PR-Mensch weiss ich, dass eines der Dogmen dieser Branche „Tu Gutes und sprich darüber“ von Leuten, die viel reden und wenig tun gerne angewendet wird. Es scheint, Obama hilft Israel ohne dies an die grosse Glocke zu hängen. So sehe ich das und die gestrige Reaktion auf das geniale Vorgehen Israels in der Raketeninsel Gaza scheint das zu beweisen. 

 
 
Und schliesslich das mit Abstand wichtigste: Barrack Obama sings the Blues, versteht ihn und kann darüber reden und erklären. Sei es mit B.B. King and Friends (Sweet Home Chicago) im Weissen Haus – hier ein ganz kurzer Appetizer - oder in einer musikalischen TV-Talkshow. Sein Sinn für Rhythmus wir hier eindrücklich demonstriert. Er verpasst keinen Einsatz! 

Oh, wenn wir schon dabei sind, ebenfalls aus dem Weissen Haus, Ausschnitte aus dem selben Bluesabend: 

B.B. King „The thrill is gone“
im Weissen Haus 2012

Ein kurzes Potpourri im Weissen Haus

 
Dazu noch die zwei schönsten Ausschnitte aus dem Konzert im Weissen Haus vom 21. Februar 2012, die ich leider nicht wie oben direkt auf den Bildschirm bringen konnte:
 
1. "Five Long Years", mit Buddy Guy, Jeff Beck, Gary Clark Jr., and Mick Jagger  
2. Das schönste von allen, starring Obama:  All-Star Finale im Weissen Haus  

Bottom-Line: Wie kann jemand, der den Blues lebt, ein schlechter, d.h. antiisraelischer Präsident sein?

Mittwoch, 7. November 2012

Youssef M. Ibrahim

 

 
Oft habe ich in meinen Tagebuchzeilen das Thema arabischer Realisten, in anderen Worten arabischer Friedensvertreter gegenüber Israel und den freien Gesellschaften der Welt ganz allgemein, angesprochen. Immer wieder hatte ich betont, dass es zwar wenige Dutzend solcher gibt, sie jedoch kaum in der arabischen Welt selbst, sondern im der freien Gesellschaft des Westens leben. Einige von ihnen wie Fuad Ajami der Princeton Universität und Bassam Tibi aus Göttingen habe ich schon erwähnt. Neuerdings ist mir Youssef M. Ibrahim unter die Augen gekommen. Youssef M. Ibrahim ist Journalist und, schreibt seit Jahrzehnten für grosse Zeitungen der USA und steht heute einem sich mit Energiefragen beschäftigendem Thinktank vor. Er lebt wechselweise in den USA und Dubai. In einem TV-Interview in 2009 beschreibt er wunderschön, fast rührend, seine Kindheit und Jugend in Ägypten und erklärt die heutigen Vorgänge in der arabischen Welt. Er meint im Gespräch überzeugend „dass die arabische Sicht, das keine arabischen Probleme gelöst werden können, bevor nicht der Israel-Palästina Konflikt gelöst ist, sei vollkommener Unsinn“. Der kompulsive arabisch-islamische Judenhass ist ein anderes Thema, das er bespricht. Eine Akzeptanz Israels in der arabischen Welt hält er auf absehbare Zeit unmöglich. Es lohnt sich die 70 Minuten Zeit in dieses Interview zu investieren – auch wenn es in englischer Sprache stattfindet. Auch wenn es nicht heute, in der Zeit des arabischen Winters stattfand, ist es genau so aktuell wie vor drei Jahren. 

Im Juli 2006, also drei Jahre früher als obiges Interview, schrieb Youssef M. Ibrahim einen offenen Brief an die Palästinenser, den ich hier selbst ins Deutsche übersetzt habe. Fast alle seiner Aussagen sind heute so aktuell, wie in 2006. 

„Jewish World Review“, „Jewish World Review“, 12. Juli 2006

"Liebe palästinensisch-arabische Brüder.

Der Krieg mit Israel ist vorbei. 

Ihr habt verloren. Gebt auf und verhandelt über die Sicherung der Zukunft eurer Kinder. Wir, eure arabischen Brüder, mögen euch versichern bis wir blau im Gesicht sind, dass wir euch unterstützen, doch die Weisen unter euch und die meisten unter uns wissen: wir Nichtpalästinenser führen unser Leben fort, weg von der müden alten Ideen euch bei die palästinensische-arabische Sache und dem „ewigen Kampf“ gegen Israel wirklich zur Seite zu stehen. 

Liebe Freunde, ihr und eure Führer verschwendeten drei Generationen mit dem Versuch für Palästina zu kämpfen, aber die Wahrheit ist, das Palästina, das ihr 1948 hättet haben können, viel grösser war, als das Palästina, das ihr hättet in 1967 haben können, das wiederum grösser war als das Palästina, für das ihr euch heute oder in zehn Jahren bescheiden werden müsst. Kampf [er meint wohl eher „strampeln“] heisst weniger Land, mehr Leiden und Not und komplette Einsamkeit. 

Brüder, ihr werdet glücklich sein müssen, eingepfercht in einem staatsähnlichen Gebilde im Gazastreifen zu wohnen, sowie in einem kleinen Teil der jordanischen [?] Westbank. Besser wird es nicht werden. Die Zeit läuft aus, sogar für dieses kleine Stück Land. Dazu, meine Freunde, möchte ich euch  Fakten, Zahlen und vernünftige Ratschläge geben. 

Ihr habt noch immer Schlüssel, die ihr bei Fernsehinterviews vorzeigt, Schlüssel für Häuser, die heute nicht mehr existieren oder von Israelis, die keinerlei Absicht haben Jaffa, Haifa, Tela Aviv oder West-Jerusalem zu verlassen, bewohnt werden. 

Ihr schiesst mit veralteten Waffen auf moderne israelische Panzer und in Amerika produzierte Kampfflugzeuge, ohne in Israel grossen Schaden anzurichten und bringt dabei den Zorn der mächtigen israelischen Armee auf euch selbst. Ihr schiesst lächerliche Kassamraketen [das hat sich seither geändert], die wenig Wirkung haben auf Israel und bildet euch ein einen Befreiungskrieg zu führen. Eure Regierung, eure gesellschaftlichen Institutionen, eure Schulen und eure Wirtschaft sind ruiniert.

Eure Jugend wächst auf als Analphabeten, krank und Todesriten verfallen, während ihr, genau genommen durch die Grosszügigkeit Fremder, vor allem Amerikaner und der UNO, überlebt. [Da bin ich etwas anderer Meinung, er vergisst die massive Unterstützung der EU, er vergisst den Geiz der arabischen Welt und übersieht, dass täglich hunderte israelische Lastwagen Waren nach Gaza bringen, wie auch, dass Israel Energie und Wasser nach Gaza und in die Westbank liefert und mit Raketen bezahlt wird]. 

Täglich müssen eure Offiziellen um das tägliche Brot betteln, sind abhängig von Lastwagenladungen anderer, die Lebensmittel und anderes liefern, während eure kriminelle muslimisch- fundamentalistische Hamas Regierung weiterhin die Flammen des Krieges schürt, eines Krieges, den sie nie gewinnen kann. 

In anderen Worten, Brüder: ihr seid am Arsch (down and out), allein in einer völlig verbrannten Landschaft, die täglich kleiner wird.  

Was für ein Kampf soll das sein? Ist dieser Kampf es tatsächlich wert geführt zu werden? Wichtiger noch, welche miserable Zukunft versprecht ihr damit euren Kindern, der vierten- und fünften Generation nichtshabender verelendeter Araber? 

Wir, ihr arabischen Brüder, schreiten weiter. [unklar was er meint, materiell kann es kaum gemeint sein, der Rest der arabischen Welt (Ölstaaten ausgenommen), geht es weit schlimmer als den Palästinensern]. Jene von uns, die Öl besitzen, sind damit beschäftigt Reichtum zu scheffeln, Häuser zu bauen, Luxusüberbauungen, moderne Universitäten und Schulen, Autobahnen and Landstrassen zu errichten. 

Jene unter uns, die gemeinsame Grenzen mit Israel haben, wie Ägypten und Jordanien, unterschrieben mit ihm Friedensverträge und werden für euch in absehbarer Zukunft keinen Krieg entfachen.  

Jenen unter uns weit entfernt lebenden Arabern, wie Nordafrika und Irak, ist es völlig egal was mit euch passiert. 

Nur Syrien scheint eure Fantasie zu entfachen, dass es eines Tages zusammen mit euch Palästina befreien wird, obwohl ein riesiges Stück syrisches Territorium, die gesamte Golanhöhe, von Israel 1967 erobert und annektiert worden ist. Die Syrer, meine Freunde, werden gerne bis zum letzten Palästinenser für euch kämpfen. [Dieser Satz ist für die gesamte arabische Welt anwendbar. Von der heutigen Lage Syriens und seinem tragischen Bürgerkrieg konnte der Autor 2006 noch nichts wissen]. 

Bevor ihr mit der Hamas Bande stecken bleibt, ein anderer eurer betrügerischen, verschwörerischen Anführer, Yassir Arafat [inzwischen tot, wahrscheinlich an AIDS gestorben], verkaufte euch ein anderes faules Angebot – mehr Schmerz, mehr und grössere Korruption und von seinen Verwandten gestohlene Millionen – während eure Kinder in den Abwassern Gazas spielten.  

Der Krieg ist vorbei. Warum nicht mit dem Aufbau einer neuen Zukunft beginnen?“