Samstag, 18. Juli 2009

Elefanten

Von Doris Heilbut erhielt ich folgende Post:

Zitat:

„Heute habe ich ein interessantes Interview am Radio (teilweise) gehört. Ayala Chasson (eine bekannte Reporterin) interviewte den Direktor des Sheba Spitals in Tel Hashomer, Prof. Zeev Rotstein, und zwar v.a. in Bezug auf Behandlung von besonders schweren Fällen von Kindern mit Geburtsfehlern (Herz) etc. Betont wurde, dass Kinder jeglicher Herkunft ohne Unterschied aufgenommen werden, d.h. auch arabische Kinder aus Gaza und anderen feindlichen Gebieten. Sie fragte ihn, ob damit auch "Goodwill" erzeugt wird oder Dankbarkeit für Behandlungen, ohne diese die Kinder nicht leben würden. Prof. Rotstein gab zu, dass dies noch fragwürdig ist. Doch das sei nicht ausschlaggebend. Alle Kranken seien für ihn gleich. [Dass seit Jahrzehnten Tausende Palästinenser in israelischen Spitälern behandelt werden, ist nichts Neues. Sogar Terroristen, die von ihrer feindlich gesinnten Terrorkonkurrenz (Fatah v. Hamas) halbtot geschlagen worden sind, sind in Israel gesundgepflegt und vor ihren feindlichen Brüdern geschützt worden. Ende der sechziger Jahre sammelte ich als Soldat, am Jordan stationiert, PLO-Terroristen ein, die vor der jordanischen Armee flohen und in Israel um Asyl baten. Es wurde ihnen gewährt. Es werden sehr viele Kinder aus der Westbank und Gaza behandelt, deren Eltern heute vielleicht nicht mehr ganz so über Israel denken, wie sie auf Anordnung ihrer „Behörden“ zu denken angewiesen sind. Uri]. Auf die Bitte um Anekdoten erzählte Prof. Rotstein der Interviewerin zwei wahre Geschichten aus seinem Spital:

Ein Junge aus Gaza mit einer seltenen Blutkrankheit wurde behandelt, und benötigte eine Rückenmark-Transplantation. Sein älterer Bruder erwies sich als perfekter Spender und wurde ebenfalls im Spital aufgenommen. Wie es bei solchen Behandlungen nötig ist, wurde der Patient auf die Transplantation bis zu dem Stadium vorbereitet, wo man dem Bruder die Spende entnehmen sollte, um sie möglichst schnell auf ihn zu übertragen. Doch als man zum Zimmer des Bruders kam, war er verschwunden. Kurz zuvor hatte man 2 unbekannte Männer in der Nähe seines Zimmers gesehen. Der Professor setzt sofort seine guten Verbindungen zu den höchsten Stellen im Lande in Aktion, brachte in Erfahrung, dass man im Sicherheitsdienst davon Wind bekommen hatte, dass sich ein gefährlicher Terrorist im Spital aufhalte, mit der Absicht, dort einen Terrorakt zu verüben, und habe den Terroristen noch rechtzeitig in Verwahr genommen. Nach Erklärung, warum der Mann dringend im Spital gebraucht wurde, kam er unter schwerer Bewachung zur dringenden Prozedur zurück, und wurde bald nach der Transplantation wieder abgeführt. Der jüngere Bruder genas nach einiger Zeit und kehrte nach Gaza zurück.

Die 2. Geschichte: Die Baronin de Rothschild machte einen Besuch im Spital, in Begleitung einer Journalistin vom bekannten Magazin "Paris Match". Die Journalistin erkundigte sich, ob auch Palästinenser im Sheba Spital in Tel Hashomer behandelt würden. Dies wurde ihr bestätigt und man führte sie zu Patienten aus den palästinensischen Gebieten. Sie sprach mit ihnen, fotografierte sie und beabsichtigte, darüber zu berichten. Der Direktor des Spitals bat darum, eine Kopie der Publikation zu erhalten. Nachdem Monate vergangen waren und er den erwarteten Artikel nicht erhielt, erkundigte er sich danach. Zu seinem Erstaunen wurde ihm mitgeteilt, dass der Redaktor von "Paris Mach" der Reporterin gesagt hatte, er könne einen solchen Artikel nicht veröffentlichen, denn man hätte sie sicher hinters Licht geführt, denn es sei sicher nicht die Wahrheit, dass Palästinenser in Israel behandelt würden.“

Ende Zitat.

Soweit zu den Themen Sicherheitswahn (berechtigt, doch gelegentlich über Ziel hinausschiessend) und Vorurteile der internationalen Presse, die sich damit fachlich selbst disqualifizieren – was vom Publikum kaum realisiert wird. Es kauft diesen Unsinn den Medien ab und verinnerlicht ihn als Dogma, da es doch eigene Vorurteile (vielfach aus den selben Medien stammend) bestätigt sehen will.

Das hübsche Bild links, Freundschaft zwischen einem kleinen Mädchen und dem grossen Elefanten demonstrierend, könnte unsere Träume und Vorstellungen zur Zweistaatenlösung unseres heimischen Problems symbolisieren. Das kleine Palästina stützt sich am „grossen“ Israel und schaut in eine durch Synergien geschaffene goldene Zukunft. Es könnte aber auch das kleine hübsche Israel darstellen, das versucht, die „Zuneigung“ (das Wort „Liebe“ wäre noch unrealistischer) der riesigen arabischen und islamischen Welt zu gewinnen, wohl wissend, dass die dadurch erzielte Synergie weniger an der Masse des Elefanten, sondern an der Kreativität der Menschen liegen würde. Man darf doch noch träumen – oder etwa nicht? Titel dieses Fotos ist übrigens „Zuneigung“.

Das Photo rechts, den ökologischen Wert dieser grazilen Tiere zeigend, erinnert mich an die linke jüdische Gutmenschenszene, die voller Panik um ihren vermeintlich guten Ruf als Lokalpatrioten, Lügen und Desinformation über Israel verbreitet. Als Beispiel: im Zusammenhang mit der Entführung des Soldaten Gilad Shalit, hier die Verdrehung der Fakten durch einen Abraham Melzer, deutsch-jüdischer Israelhasser vom Dienst. In seiner Internetpostille „Semit“ behauptet er ohne rot zu werden, Gilad Shalit sei anlässlich einer kriegerischen Handlung im Gazastreifen gefangen genommen worden, obwohl er aus Israel selbst entführt worden ist. Seine Kameraden wurden ermordet und der Tank völlig zerstört. Das ist nur eine der Lügen aus diesem vor bösartigen Verdrehungen strotzenden Artikel. Während alle palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen Familienbesuch erhalten, vom Roten Kreuz besucht werden und die Vorschriften der Genfer Konvention eingehalten werden, ist Gilad Shalit versteckt, das Rote Kreuz darf ihn nicht besuchen und niemand, ausser den palästinensischen Verbrechern selbst, weiss wo er versteckt gehalten wird. Mit ihm und seiner Familie wird ein übles und unmenschliches Spiel gespielt, genau so, wie mit den Familien Goldwasser und Regev durch die Hisbollah vor einigen Monaten. Wenn man die Website „Semit“ liest, könnte man tatsächlich zum Antisemiten gegenüber diesen a.kriechenden Pseudojuden werden. Auch was sonst noch im „Semit“ zu lesen ist, gleicht am ehesten dem Produkt des oben rechts gezeigten Elefanten. Wessen Beine unter eben diesem Produkt hervorschauen, weiss ich nicht – jedem steht es jedoch frei, sich passendes vorzustellen. Wie in einem früheren Tagebucheintrag erwähnt, besitzt Melzer Schweizer Fans unter mental ähnlich gelagerten Gemütern, zu deren Gurus er sich dazuzählen darf.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Uri Russak –

herzlichen Glückwunsch zu deinem Tagebuch aus Israel. Die Texte sind sehr informativ und es freut mich immer, wenn ich von jemandem lese, der ebenfalls gegen die perfiden Propagandalügen und Manipulationen von sogenannten Israelkritikern vorgeht.

Mich macht es manchmal ganz müde und hoffnungslos, wenn ich all die verdrehten Fakten und Tatsachen entstellenden Berichte hier bei uns in den deutschen Medien lese.

Seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 ist diese gezielte Gräuelpropaganda gegen Israel hier bei uns in Deutschland ein Selbstläufer und funktioniert immer fantastischer.

Leon de Winter hat dazu einmal gesagt: "Die europäischen Medien betrachten Israels Abwehrhandlungen wie unter einem selektiven Vergrößerungsglas; dieses Verfahren ermöglicht es ihnen, die Erben der Opfer, die Europas obszönstem Hass – dem Antisemitismus – zum Opfer fielen, als Bösewichte darzustellen und Europa endlich von seinen toten Juden zu befreien."

Schön, dass es dein Tagebuch gibt …

Ninette (ich bin deutsche Jüdin und lebe in Berlin)