Bevor ich zur Sache komme, hier ein Kurzfilm über ein faszinierendes Projekt mit Namen „Hitler’s Children“. Seht es Euch an. Es lohnt sich auch das Treatment zu lesen.
Ich habe Teile einer Betrachtung der Katastrophenhilfe in Haiti von Ami Isseroff ins Deutsche übersetzt und mit eigenen Gedanken erweitert. War es doch unausweichlich, dass Israels segensreiche Aktivität dort einige Gemüter in Wallung bringt.
Wie andere westliche Länder leistet Israel zurzeit bemerkenswerte Arbeit im erdbebenzerstörten Haiti. Zwar sollte man nicht relativieren, doch meines Wissens sandte Israel nach den USA, die grösste Delegation von Ärzten, Pflegepersonal und Rettern auf die Insel. Damit genug der Vergleiche.
Wir müssen uns hüten, diese Aktion nicht in eine billige PR-Masche abgleiten zu lassen. Sollen die Degeneraten der Terrorlobby ihre Horrorstories über jüdische Ärzte erfinden – die Haitianer werden wissen, was Israel für sie getan hat. Und wir wissen, das Richtige getan zu haben. Wir müssen es unterlassen, die israelische Hilfeaktion an die grosse Glocke zu hängen. Je mehr dieser Einsatz zur Verbesserung des Images Israels missbraucht wird, umso kleiner wird das Echo darüber in der internationalen Presse sein. Zwar berichten sie über die Geburt eines Babys aus den Trümmern, aber sie wird sich kaum dafür einspannen lassen, das Image der üblen Zionisten zu verbessern.
Israelische Katastropheneinsätze sind nicht dazu da, das israelische Image zu verbessern oder die Liebe der Welt zu gewinnen. Bittere Erfahrungen haben uns gezeigt, dass keine gute Tat unbestraft bleibt. Afrikanische Staaten, die in den 60er Jahren von Israel massivste Hilfe, vor allem in der Landwirtschaft, erhalten hatten, brachen ihre diplomatischen Beziehungen in 1967 ab. Uganda, Empfänger landwirtschaftlicher Hilfe und eines Studentenaustauschprogramms, zahlte es uns heim, indem es einem von Terroristen entführten Flugzeug Gastrecht bot und seine Entführer als Helden hochleben liessen. Oder gar unsere extensive und praktische Hilfe beim letzten Erdbeben in der Türkei, die sich heute auf islamistische Art und Weise bedankt. Wir erwarten nicht, dass Haiti nun mit Israel diplomatische Beziehungen aufnehmen wird, nur weil wir einige Haitianer retteten. Antizionisten werden sich durch nichts in ihrem Hass auf Israel und Juden beeinflussen lassen, sie werden auch weiterhin wissen, dass wir alle Hörner und Schwänze haben und Babies essen. Verwirrt sie nicht mit Fakten! Was wirklich wichtig ist: jeder Mensch gerettet durch die Hilfe irgendeines Landes wird zum Symbol eines Sieges für Humanität und menschliche Solidarität gegenüber einer Katastrophe solchen Ausmasses.
Gute Taten dürfen nicht in Erwartung einer Belohnung geschehen. Das ist unmoralisch und auch nicht realistisch. Die Welt funktioniert nicht auf diese Art. Wir tun es, weil man uns beigebracht hat es zu tun. Es ist Teil unserer Erziehung, unserer Weltanschauung und wohl auch Teil zionistischer Ethik. Ich erinnere mich wie palästinensische Araber israelischen Juden Hilfe nach Unfällen leisteten, und Organe ihrer Verstorbenen für jüdische Israelis zu Verfügung stellten und auch umgekehrt. Es könnte eine lokale gemeinsame Ethik sein. Dazu kommt, dass der humanistische Geist durchdringender Teil der Literatur, Geisteshaltung und Arbeit früher Zionisten war. So ist es bemerkenswert, dass die Leistungen der medizinischen Wohltätigkeitsorganisation Hadassah von Beginn an ohne jegliche Diskrimination Juden und Arabern zur Verfügung stand, so wie es heute in der gesamten medizinischen Versorgung eine Selbstverständigkeit ist. Palästinensische Kranke werden in israelischen Spitälern gesundgepflegt, auch wenn, wie schon geschehen, eine solche Patientin aus Gaza im Soroka Spital Beer Shevas sich zum Dank in die Luft jagen wollte. Organisierte Hilfe dieser Art, jedem zur Verfügung stehend, scheint ein „genetischer“ Teil des Zionismus zu sein und Teil jüdischer Tradition. Das sollte eigentlich nicht bemerkenswert sein, aber es ist so.
Antizionisten und „Israelkritiker“ haben schon mit ihrem üblichen Geschwätz auf Israels Einsatz in Haiti reagiert. Es scheint ihnen gar nicht klar zu sein, dass die israelische Armee, nun tätig auf Haiti, kaum Kriegsverbrechen in Gaza begangen hat. Stattdessen insistieren sie, dass die Hilfe auf Haiti, die „Kriegsverbrechen“ Israels in Gaza nicht verbergen könne. Was Israel in Haiti tut, müsste es stattdessen im leidenden Gaza tun – als ob das selbsterzeugte Leiden in diesem Streifen Land mit dem Erdbeben auf Haifa auch nur im Geringsten zu vergleichen wäre. Sie wollen auch nicht wahrhaben, dass Gaza Tausende Raketen und Granaten auf Israel geschossen hat, die Tod und Verletzungen verursachten. Meines Wissens hat Haiti bisher noch keine Raketen nach Israel gefeuert. Schon wurde in einem Talkback-Kommentar eines sich anonym „Smart Alex“ nennenden folgendes vermerkt: „Grossartig. Ich hoffe die israelischen Soldaten ernten keine Organe toter Haitianer ohne Einwilligung derer Familien“. Die Anschuldigung genau das zu tun wird im Internet schon herumgeboten – üble Zionisten sammeln Leichen für illegale Organtransplantationen. Wie viele werden das glauben? „Diesen Zionisten ist alles zuzutrauen“ habe ich auch schon gelesen. Doch all das darf Juden nicht abhalten das Richtige zu tun.
Donnerstag, 21. Januar 2010
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1 Kommentar:
uri, shalom. dein beitrag war richtig und gut. ich wollte, es gaebe noch viel mehr internetschreiber, die fuer israel einiges richtigstellen wuerden.es ist tatsaechlich haarstraeubend, was da so an dummen und grauenhaften behauptungen zu lesen ist. mach weiter so. danke.
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