Im Internet ist unendlich viel zu finden, von allem etwas, manchmal doof, manchmal sehr informativ und oft auch originell. So etwa die folgenden zwei Aussagen:
Die Zwangsneurose
"Der Islam in seiner gegenwärtigen Verfasstheit ist eine kollektive Zwangsneurose", sagt Heinz Gess. Seine politisch höchst inkorrekte Wortwahl knüpft an ein Zitat des bekannten Psychoanalytikers Sigmund Freud und dessen allgemeine Religionskritik an. Inzwischen wurde Gess auch schon angezeigt. Macht die Links auf und lest, was verschiedene Fachleute und Möchtegernfachleute darüber denken. Zum Islam in seiner heutigen Verfasstheit (ein mir bisher unbekanntes Wort) ist heute höchstens zu sagen, dass es über ihn kaum noch moderate Urteile gibt. Entweder, so wie links und grün, ist man grenzenlos apologetisch und „versteht“ Terror, Kalifatsträume, Massenmord und nazistischem Judenhass oder man wird zum unbedarften Islamfeind, der alles das nach Islam auch nur im Entferntesten riecht, in den Topf islamischen Terrors, Kalifatsträumen, Massenmords und nazistischem Judenhasses schmeisst. Darunter gibt es nicht wenige aus dem Lager gestriger Reaktionäre und Nazisympathisanten, deren Antisemitismus ebenso entwickelt ist, wie jener der Terror-Apologeten. Vernünftige Leute der politischen Mitte, die versuchen den Islam differenziert zu sehen, gibt es sehr wenige. Das ist nicht verwunderlich, denn die Muslime der Welt erschweren es objektiven Betrachtern moderate muslimische Gruppieren und Einzelne zu erkennen – mit Ausnahme einiger, an wenigen Händen abzuzählenden mutigen arabischen Individualisten, die fast ausschliesslich in westlichen Ländern zu finden sind – sonst wären sie schon lange nicht mehr unter uns. Zwar ist das Leben eines muslimischen Islamkritikers auch in der westlichen Welt lebensgefährlich – die beleidigten Leberwürste des Islams suchen täglich Gründe, sich als solche zu geben und sich als solche bestätigt zu finden. Die arabische Kultur der Scham und der Angst, das permanent „herausgeforderte Ehrgefühl“, sei es in Sachen Islam oder traditioneller „Familienehre“ (die Tausenden von Frauen das Leben kostet), sowie auch der interne innerarabische Terror als Teil davon, verhindern von vielen moderaten Muslimen (falls sie überhaupt die Mehrheit bilden), sich offen gegen reaktionäre Islamisten zu stellen. Darum sind in der arabisch/muslimischen Welt beispielsweise keine Geschwister Scholl und deren Freunden der „Weissen Rose“ zu finden (um nur ein Beispiel zu nennen), die bereit wären im Kampf gegen den (Islamo)Faschismus ihr Leben zu riskieren - eine Tatsache die mir seit Jahren durch den Kopf geht. Zivilcourage hat in der arabischen Kultur traditionell wenig Platz und wenn vorhanden, hat sie Grenzen; Ausnahmen wie Wafa Sultan (einer Frau mit so viel positiver Energie, dass die gesamte arabische Welt davon zehren könnte), dem weltoffenen Najim Wali oder dem Ex-Terroristen Walid Shoebat bestätigen die Regel.
Wie die USA Israel finanziell unterstützt
In der einflussreichen amerikanischen Zeitschrift „Commentary“ gibt David Hazony (nicht zu verwechseln mit dem konservativen Yoram Hazony) die Beträge preis, mit denen die USA Israel jährlich unterstützt. Die Beträge an sich sind nicht so wichtig, sondern ihr drastisch sinkender Anteil zu Israels BSP (Bruttosozialprodukt). Da amerikanische Geldspritzen für Israel von „Israelkritikern“ und Judenhassern als wichtiges, von einigen sogar als einziges, Argument für das Überleben unseres Staates missbraucht werden, ist dieser Artikel bedeutsam, um solche „Kritiker“ auf den Boden der von ihnen abgelehnten Realität herunterzuholen. Deshalb hier eine kurze Zusammenfassung:
Die grossen Finanzhilfen aus Amerika begannen in 1984, als Israel US$ 3,4 Milliarden erhielt, 14% seines gesamten BSP von US$ 24.1 Milliarden. In 1996 steuerten die USA US$ 3,1 Milliarden bei, bei einem israelischen BSP von US$ 105 Milliarden, 3% des israelischen BSP. In 2008 halfen die USA mit US$ 2,4 Milliarden bei einem israelischen BRP von US$ 199 Milliarden – 1,2% davon.
2,4 Milliarden US Dollar ist kein kleiner Betrag, doch Israels Wirtschaft floriert und wächst. Seine finanzielle „Abhängigkeit“ von den USA ist zwar noch nicht auf 0% gefallen, doch auf dem Wege dorthin. Der Anteil der Hilfe von 2008 vom BSP der USA (US$ 2.99 Trillionen) war 0,08 Prozent.
Amerikanische Finanzhilfe an Israel ist in den vergangenen zwanzig Jahren steil gesunken. Und jeder der denkt die israelische Lobby sauge den amerikanischen Steuerzahler schamlos aus, ignoriert die dazu relevanten Zahlen. Die Zeiten amerikanischer Grosszügigkeit sind schon lange vorbei – und das ist gut so.
Dienstag, 26. Januar 2010
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