Mittwoch, 28. September 2011

Kommentar zum Eintrag vom 27.9.2011 Vernunft statt Frieden



Auf meinen gestrigen Eintrag, meiner Besprechung eines Artikels des australischen Kommentatoren Greg Sheridan, wurde mir umgehend vorgeworfen, ich hätte mich damit auf die Seite Nethanyahus begeben. Meine Antwort an diesen wirklich guten Freund und Schreiber dieses Vorwurfs, möchte ihr hier wiedergeben, jedoch ohne ihn beim Namen zu nennen.


Lieber Freund,

Du vergleichst meine heutige Position mit der Nethanyahus. Vergleichen wir die beiden und du wirst erkennen, wie falsch du liegst. 

  •  Nethanyahu untergräbt Bemühungen zu Friedensverhandlungen (Abbas ja auch). Nethanyahus Motivation ist sehr eindeutig: er will die besetzten Gebiete behalten, denn das ist Teil seiner Ideologie, die auch sein hundertjähriger Vater Zeit seines Lebens vertrat. Offen kann Nethanyahu das nicht sagen, denn er würde sich damit bei Obama und den Europäern völlig unmöglich machen. Diese Ideologie nimmt das Beherrschen eines fremden Volkes in kauf, unabhängig von Ethik und demographischen Bedenken. Dazu kommen die Sicherheitsaspekte, die nun tatsächlich real sind, aber mehr als Ausrede gebraucht werden, denn als tatsächliche Begründung. 

·      Meine Motivation ist nun wirklich total verschieden. Ich sehe, genau wie Yeshayahu Leibowitz vor Jahrzehnten, das Herrschen über ein anderes Volk als unethisch und korrumpierend. Geschrieben habe ich das oft genug. Israelis, die sich auf der Westbank angesiedelt haben, sind mehrheitlich aus ideologischen grossisraelischen Gründen dort, einer Ideologie, die mit dem humanistischen Zionismus Herzls und vor allem der Gründergenerationen Israels nichts zu tun hat, sondern auf biblischer Grundlage besteht. Wir müssen aus der Westbank abziehen, doch können nicht, aus Gründen, für die wir teilweise selbst schuld sind. Israel hätte von Anfang an dort nicht siedeln dürfen und die Besetzung bis zu einem wirklichen Friedensvertrag rein militärisch halten sollen. Aber im Nachhinein sind wir immer gescheiter. Das wäre eine Zwischenlösung bis die palästinensische Volksseele ihren Judenhass überwunden hat.

Ich weiss, dass sich die von dir erwähnten Israelis wie Amos Oz, David Grossman und Yoel Marcus (du kannst, wenn wir schon dabei sind, auch A.B. Yehoshua, dessen Bekanntschaft ich gerade an einem Anlass mit Arabern gemacht habe und Ari Shavit dazu zählen. Nur bei Barenboim bin ich mir nicht sicher), und  auch nicht zu einem einseitigen Abzug aus den besetzten Gebieten hinreissen lassen, dafür kennen sie die Lage zu gut. Wie du schreibst, wollen auch sie Kompromisslösungen und ehrliche Verhandlungen. Aber eben, sie bleiben auf dem Boden und sind nicht willig, unverantwortliche Risiken einzugehen.

Ich bin fast täglich wieder erstaunt mit welcher Sicherheit Juden und Nichtjuden, vor allem Medien und gewisse NGOs aus dem Ausland, von Israel Dinge verlangen, die sie für ihre Länder nie erwägen würden. Es kostet sie ja nichts, mit den Schäden müssen sich ja nur Israel und seine Bürger auseinandersetzen. Zudem ist es tatsächlich so, dass die heutige Israelkritik grösstenteils aus einer Abneigung zu Israel und seinen Juden stammen, während die palästinensisch-arabischen Hintergründe des Hasses grosszügig ausgeblendet werden. Wir Israelis empfinden diese Haltung reine Besserwisserei, sogar Arroganz.

Ich finde Barry Rubins Stellungsnahme stark und auf den Punkt gebracht. Er setzt sich mit der Realität auseinander. Das macht ihn nicht zum Paranoiden. Warum er sich in diesem Aufsatz nicht mit der Siedlungssituation auseinandersetzt verstehe ich genau – er sieht sie als das was sie ist, nämlich eine von den Palästinensern vorgeschobene Ausrede Verhandlungen aus dem Weg zu gehen. Die zehn Monate Baustopp, die von ihnen völlig unbenutzt vorbeigingen, sind einer der Beweise dafür.

Nicht jeder, der blauäugig die Friedensmantra betet hat damit recht. Wenn mir jemand, was öfters geschieht, wenn ich in der Schweiz bin, sagt: „Ich bin für Frieden“ kommt mir die Galle hoch. Auch ich bin für Frieden, aber zum Selbstmord verpflichtet mich das nicht. Doch Aussenstehende, die das sagen, lehnen jegliche Verantwortung ab, denken vielleicht an den Benzinpreis und den profitablen Waffenhandel mit Terrorregimen oder sind schlichte Gemüter, die dem Pazifismus unter allen Umständen gedankenlos frönen.

Noch eine kleine Bemerkung zu den Medien. Warum bezieht eine NZZ oder der Tagi (die BaZ hat sich gebessert) nie redaktionell Stellung zu völlig rassistischen Leserkommentaren? Ich weiss, Viele werden erst gar nicht veröffentlicht, doch die noch zu lesenden sind schlimm genug. Es genügt nicht, irgendwo hinzuweisen, dass Leserbriefe nicht die Stellung der Redaktion seien, doch wirklich Stellung zu ethischen Verstössen zu beziehen ist, so denke ich, Pflicht. Beruht das auf Schweizer Neutralität (schlimm genug), Opportunismus oder gar stillschweigender Zustimmung zum Schmutz, der zu lesen ist? Wie nennt man das? Einerseits hat es mit Spaltung zu tun, verräterisch sind die Gut-Böse und Schwarz-Weiss Konnotationen, aber auch mit Verleugnung von nun mal vorhandenen Teilaspekten. Die werden ganz munter abgewehrt und über den Umweg des Autors als: selbstgerecht, unfair und undifferenziert "erkannt".

Zum Abschluss ein kleiner aber wichtiger Hinweis. Es hat mich ein wenig genervt in deinem Brief folgendes zu lesen: "Du weisst, Israels Schicksal liegt mir am Herzen, und ich habe gute jüdische Freunde, hier in der Schweiz und in Israel und in Amerika." Mit diesem Satz macht sich jeder Nichtjude als Freund von Juden unglaubwürdig. Diese Aussage hat eine sehr lange Geschichte und gilt heute als Goldstandart eines Antisemiten, der nicht wissen will, dass er einer ist. Jeder Jude wird dir das bestätigen, es ist eines der Dinge, die aus der neueren jüdischen Geschichte gelernt worden sind. Das man damit auch gelegentlich falsch liegen kann, gebe ich zu und mir liegt fern, dir etwas unterzuschieben, von dem ich weiss, dass es nicht der Fall ist. Doch ist es gut, darüber bescheid zu wissen.

Also, bis zur nächsten Bratwurscht mit Röschti/Härdöpfelsalat im Kropf. Den Chropf zu leeren wird dann nicht mehr nötig sein.

Herzlichst

Dienstag, 27. September 2011

Vernunft statt Frieden?

 
Meine Beschäftigung mit dem Thema "Hass" im Mittleren Osten ist keine Besessenheit, sondern Ausdruck meiner tiefsten Überzeugung, sowie Ausdruck meiner Sorge um unseren Staat und besitzt absolut keine nationalistische Komponente. Zufällig stiess ich auf einen Artikel in der Zeitung „The Australian“ vom 24. September 2011. Geschrieben wurde er von Greg Sheridan. Dieser kommt zu den gleichen Schlüssen wie ich, nämlich, dass solange die arabische Welt ihren inhärenten Rassenhass gegen Juden allgemein und gegen Israel im speziellen, nicht überkommt, ist Israel schlecht beraten einen ausschliesslich auf äusseren Druck beruhenden Friedensvertrag mit den Palästinensern abzuschliessen. Sheridan bringt es auf die folgenden vier Punkte:
  1. Israel kann sich nicht auf ein Abkommen einlassen, solange der palästinensische Partner nicht in der Lage oder willens ist, das Einhalten eines Vertrages durchzusetzen, das die Sicherheit Israel garantieren soll. 
  2. Ein versagender oder ein nicht durchgesetzter Friedensvertrag könnte die Situation stark verschlechtern, auf eine Art, die schlimmer wäre, als der heutige Zustand.  
  3. Israels Sicherheitssituation hat sich in den vergangenen Monaten verschlechtert, durch Einflüsse, die nichts mit dem Israel-Palästina Konflikt zu tun haben. Dieser neue und verschlechterte Kontext lässt es nicht zu, dass Israel existenzielle Risiken eingeht. 
  4. Kein dauerhafter Frieden ist möglich, so lange Israels Gegner so stark mit ihren Juden- und Israelhass durchtränkt sind und Israel als Staat der Juden unter keinen Umständen akzeptieren.
 Sheridan gibt noch eine kürzliche Erfahrung aus Kairo zu besten, die er aus erster Hand von einem britischen Journalisten hörte:

Dieser, weder Israeli noch Jude, ging in Kairo spazieren, wurde von hinten gestossen und fiel fast um. Als der Angriff vorüber war, drehte er sich um und fand sich fünf Männern gegenüber, von denen einer versuchte, ihm ins Gesicht zu schlagen. Der Journalist fragte die Männer, ob das die Art sei, Gäste ihres Landes zu behandeln und war geschockt über die Entschuldigung: „Sorry, wir dachten, sie wären Jude“.

Donnerstag, 22. September 2011

Hass und Frieden, die Mutter der Oxymorone


Gestern hatte Präsident Obama seine grosse Israelrede in der UNO. Unter anderem hob er einen Punkt hervor: „Israels Kinder werden erwachsen, wissend, dass in der gesamten Region, in der sie leben, anderen Kindern beigebracht wird, sie zu hassen“ (meine Übersetzung). Das ist der Hauptgrund warum das israelische Volk – einige linke Extremisten abgesehen – den Palästinensern nicht traut, nicht trauen kann. Die wichtigste Bedingung für einen arabisch-israelischen Frieden muss sein:

Araber müssen aufhören ihren Kindern hassen beizubringen.

Auch wenn Obama damit den arabischen Hass auf uns Juden und auf Israel meint, sagte er es als Beispiel für den allgemeinen Begriff arabischen Judenhasses. Denn ebenso tödlich ist der Hass auf Amerika und auf den Westen gesamthaft, auf dessen Kultur und dessen freie Gesellschaft – dem schlimmsten Dorn im islamistischen Auge.

Wer tatsächlich glaubt, man könne mit Menschen in Frieden leben, die ihre Nachbarn tödlich hassen und deren Vernichtung fast täglich herbeibeten, die die Tradition nationalsozialistischen Judenhasses vor fast hundert Jahren übernahmen und heute weiterführen, dem ist nicht zu helfen. Die „Weisen von Zion“ und alle die vielen anderen antisemitischen Lügen werden von der Kanzel der Moscheen gepredigt und im arabischen Buch- und Filmhandel erfolgreich verkauft. Hörer und Leser glauben all diesen Dreck – denn er wird ihnen von ihren islamischen und politischen Führern (in diesen Gesellschaften nicht zu unterscheiden) als Tatsache bestätigt und empfohlen.

All das hat nichts mit Nethanyahu zu tun, sondern beruht auf fast hundertjähriger und wachsender Indoktrination. Es kann keinen glaubhaften Frieden zwischen der islamischen und arabischen Welt geben, bevor dieser angelernte Hass nicht überwunden wird. Sogar wenn Israel den wegen seiner deutschen Wortkunst im deutschen Sprachbereich so geschätzten Uri Avnery zum Ministerpräsidenten krönen würde, gäbe es keine Änderung in dieser Haltung. Nethanyahu, ohnehin der falsche Mann am falschen Ort, wurde zum Watschenmann der arabischen Welt. In meiner Phantasie über Uri Avnery als Ministerpräsident, würde diese Position diesem automatisch zufallen. Dazu gehört die in der arabischen Welt kaum vorhandene individuelle Zivilcourage – etwas, das gerade Uri Avnery auszeichnet, ist er doch ein jüdischer Israeli.

Der Waffenstillstand am Endes des Zweiten Weltkriegs mit Deutschland in 1945 wurde erst möglich, als die Naziführung, ihre Partei und Armee zerstört waren. Frieden gab es erst, als das deutsche Volk sich vom Nationalsozialismus löste. Ähnlich sollte es auch mit dem Faschismus der arabischen Feinde Israel geschehen. Wie kann Israel neben einem arabischen Staat in Frieden existieren, in dem täglich in Schulen und Medien zum Hass gegen Juden und deren Zerstörung gerufen wird? Aus den Hoffnungen, die mit dem arabischen Frühling aufkamen und sukzessiv wieder verschwinden, könnte die Enttäuschung eines islamistischen Winters werden.

Samstag, 17. September 2011

Interessante Tage

Ignazio Silone
Folgendes habe ich dankend dem Bernd Dahlenburg geklaut:

Untenstehendes Zitat wird dem italienischen Schriftsteller Ignazio Silone zugeschrieben, gilt aber historisch nicht als gesichert. Das ist schon lange her, doch anscheinend kannte er seine Pappenheimer. Ja sogar falls dieser Satz nicht von Silone stammen sollte, da gibt es Zweifler, ist er noch immer gut. Denn gerade dieser Tage, in denen die einem antijüdischen Neofaschismus frönenden Grünen und Linken (nicht alle, aber dennoch viele in der Schweiz) und zur gleichen Zeit behaupten Antifaschisten zu sein, passen diese Worte, wie keine andere:

„Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus.
Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.“

Leonard Cohen

Leonhard Cohen, der grosse Liedermacher und alte Jude (so nennt er sich selbst, obwohl er erst siebenundsiebzig ist) aus Montreal in Kanada (wie meine Lea), singt in seinem wundervollen Lied „Anthem“ den Refrain:

Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack, a crack in everything
That's how the light gets in.

“There is a crack in everything, that’s how the light gets in” heisst schlecht und recht ins Deutsche übersetzt: „Überall findet sich ein Spalt, eine Ritze, aus der das Licht eindringt“. In anderem Worten: nicht aufgeben, überall gibt es ein Licht, eine Lösung zu finden. Der volle Text kann unter dieser Internetadresse gelesen werden: http://www.azlyrics.com/lyrics/leonardcohen/anthem.html. Wenigstens ich verstehe diese Worte als Aufforderung nie aufzugeben, es gibt auch in dunkelsten Momenten ein Licht der Hoffnung. Schön wär’s natürlich wenn Herr Nethanyahu sich dafür einsetzen würde – wohl etwas zu viel verlangt, von diesem Zigarren rauchenden Herren, der für das Überleben Israel leider momentan verantwortlich ist.

Leonard Cohen ist ein „Pop-Sänger, der nie schreit, nie seine Stimme erhebt und dessen selbstgeschriebenen Texte und Musik eine Tiefe erreichen, die mich immer wieder zutiefst rühren. Übrigens, auf seiner letzten Tournee besuchte er auch Israel – nach wenigen Tagen war das Konzert ausverkauft. Barry, unser Arzt, hatte das Glück noch zwei Karten erhaschen zu können und berichtete mir begeistert und gerührt von einem einmaligen Erlebnis.

Mit Freunden bei Basalton

Schön und noch persönlicher war der Überraschungsbesuch von sieben Schweizern aus dem Berner Seeland. Ich kannte nur zwei von ihnen als Leser meines Tagebuchblogs, die nun endlich mal den Schreiber dieser Wortschwalle persönlich kennenlernen wollten. Für Lea und mich sind das wunderbare Erlebnisse, die wieder beweisen, dass ich mit meiner Arbeit auf dem richtigen Weg bin und meine Berichte gerne gelesen werden.

Nicht nur trafen wir uns zu einem sehr guten, wenn auch fleischlosen Abendessen im elegant renovierten Restaurant der Kelterei Carmel in unserem Städtchen. Wir unterhielten uns und ich lernte Menschen kennen, die sich um Israel sorgen und seine Probleme verstehen, neue Informationen aufsaugen und ihrem schon beachtlichen Wissen hinzufügen. 




Die mobile Arbeitsbude von Dagan
 
 


Am Tag darauf führte ich vier von ihnen auf einen bescheidenen Ausflug. Erst besuchten wir den Bildhauer Dagan Shklovsky in seinem Skulpturengarten im Kibbuz Ein Carmel, keine zwanzig Autominuten von Zichron Ya’akov entfernt. Auf dem Gelände, das den Namen „Basalton“ trägt, stehen seine zahlreichen Werke und noch nicht bearbeitete Steine (vielleicht sollte man Felsen sagen), alle aus Basalt der Golanhöhe.

Dagan Shklovsky’s Werke sind nicht gerade in einer Papiertüte nach Hause zu tragen. Jedes wiegt Tonnen – entsprechend sind seine Verkaufszahlen nicht gewaltig. Er ernährt sich, wie andere Bildhauer, durch Auftragsarbeiten für Grabsteine.

Dagan Shklovsky

In seinen Basaltstatuen ist sehr viel tieferes Gedankengut, Originalität und Kreativität zu sehen. Vielen seiner Frauenköpfe verpasst er medusaaartige Frisuren, Männerköpfe sind meist bärtig, im assyrischen Stil gezopfte Bärte und Haare, vielfach verwoben mit anderen Figuren, sogar Tieren. Schlangen und Delfine sind auszumachen. Die Skulpturen sind detailliert doch relativ grob gehauen. Hervorgehobenes, wie Augen, werden poliert und erscheinen deshalb dunkel. Man steht davor, blickt oft nach oben, weniger nach unten und ist überwältigt über diese fehlerfreie Handwerkskunst. Die einzigen und seltenen „Fehler“ sind Löcher oder Sandbestände im Basalt, die erst während der Bearbeitung zum Vorschein kommen. Doch auch sie tragen irgendwie zum tiefen Gesamteindruck bei.

Dagan schien sehr glücklich über unseren Besuch zu sein. Er verwickelte besonders meine zwei Freundinnen und Matthias, den pensionierten Arzt, in ein langes Gespräch und beantwortete viele Fragen. Dagan wurde 1965 im Kibbuz Merchavia geboren, einem geschichtsträchtigen Kibbuz der Haschomer Hazair Bewegung, in der auch ich gross geworden bin.

Sein Rohmaterial erhält Dagan Shklovsky auf grossen Lastwagen. Er sucht sie nicht aus, sondern macht mit dem was ihm gebracht wird genau das, was er in jedem der Steine „sieht“. Obwohl ich mich in dieser Sparte nicht auskenne, nehme ich an, dass jeder talentierte Bildhauer dasselbe tut, sein Endprodukt schon in seinem noch ungehauenen Stein sieht, bevor er die Arbeit beginnt. Dagan arbeitet gerade an einer fast drei Meter hohen Katze, über die er sein Sonnendach aufgebaut hat.

Dagan beginnt die Arbeit damit, ein tragbares Blechdach zum zu bearbeitenden Stein zu bringen, denn diesen kann er ohne schwere technische Hilfsmittel nicht bewegen. Je nach Grösse des Steins kann die Bearbeitung von drei bis zwanzig Monate oder mehr dauern. Das Entstehen eines seiner ganz grossen Werke, die Gesichter seiner gesamten Familie, er selbst, seine Frau und die Kinder, hatte mir damals Gelegenheit gegeben, alle paar Wochen den Fortschritt der Arbeit zu verfolgen.

Ich war schon viele Male bei Dagan zu Besuch. Nicht immer ist er dort. Aber wenn er da ist, wird man oft in ein langes Gespräch verwickelt. Leider wissen nur wenige Menschen von seiner Arbeit und seinem Skulpturenpark – es wäre wert, dass besonders Besucher aus dem Ausland zu ihm fahren würden, denn seine Arbeiten sind beeindruckend und, eben, einfach schön. Nur gleich mitnehmen kann man sie nicht. Hier seine sehr einfache und leider wenig informative Website: http://basalton.com.




Unseren Ausflug schlossen wir mit einer Fahrt durch die verbrannten Wälder des Carmelberges ab. Wir fuhren am Kibbuz Beit Oren und am schönen Carmelgefängnis vorbei. Auch sahen wir an der Strassenseite ein temporär aussehenden Memorial für die vierzig Toten des verbrannten Autobusses, junge Menschen die bei der Evakuierung des Gefängnisses hätten helfen sollen. Nach einer kurzen Pause in Ussefiya fuhren wir nach Hause. Meine Freunde erlebten Unübliches und waren zufrieden. Und ich war zufrieden mit Freunden zusammen gewesen zu sein, die Israel lieben und unterstützen, ohne deswegen ihren Sinn für die Realität verloren zu haben.

Samstag, 10. September 2011

Im Nahen Osten nicht viel Neues



Der Hintergrund

Ich mag unter den israelischen Parteien den Likud nicht, noch weniger die Faschistoiden der extremen Rechten, angefangen bei Lieberman bis hin zu den Araber und sogar moderate Linke hassenden Siedlertypen und parasitären Extrafrommen. Leser meiner Zeilen wissen das und das Warum brauche ich daher nicht zu wiederholen.

Aber trotz dieser extrem ideologischen Landschaft der rechten Seite von Israels politischem Spektrum ist seine Situation der „Isolation“ nur relativ wenig auf seine eigene Politik zurückzuführen, im Gegensatz zu dem was uns Kommentatoren einzureden versuchen. Diese übertrieben dargestellte israelische Isolation in der Welt hat vor allem einen Grund: die westliche Welt versteht bis heute nicht, in welch hypergewalttätigen und irrationalen Ecke der Welt der kleine demokratische Staat Israel sich behaupten muss! 

Israel lebt in einer Region, deren Zivilisation und auch Kultur sich seit fünfhundert Jahren nicht mehr entwickelt hat. Sie ist also in der Situation Europas vor fünfhundert Jahren stehen geblieben. Eine Aufklärung des Islams und seiner Gesellschaft hat es nie gegeben, Literatur wird im Vergleich zum Rest der Welt (auch ehemalige Kolonien sind dabei), in Mengen herausgegeben, die gerade im Vergleich zu industrialisierten Ländern (also nicht nur dem Westen) einen kleinen Bruchteil derer Menge Literaturerzeugnisse beträgt. Das ist eine Tatsache, die sich schwer mit der wundervollen Literaturgeschichte der alten arabischen Welt verträgt. Vom Analphabetismus ist fast die Hälfte der arabisch Menschen dieser Welt betroffen. Noch nie war es so leicht zu beobachten, wie die arabische/islamische Gesellschaft mit ihren fast 400 Millionen Seelen der Gewalttätigkeit verfallen ist, wie sehr Frauen auf schlimmste Art und Weise, entrechtet, unterdrückt und getötet werden. Andersgläubige werden verfolgt und ihre Religionen sind oft verboten. Die Zahl der Christen nimmt dramatisch ab, in Irak sind es seit dem Sturz Saddam Husseins gerade noch 40% der früheren Zahl, in der palästinensischen Westbank fliehen Christen in den Westen - in Bethlehem sind statt den früheren 80%, gerade noch etwas 20% der Einwohner Christen. Der Islam, die Leitreligion der arabischen Welt, hat sich seit Jahrhunderten nicht entwickelt und trägt nichts dazu bei, die arabische Gesellschaft zu modernisieren. Weder sozial, wirtschaftlich oder gar wissenschaftlich. Diese Gesellschaften sind rückwärtsgewandt und arabische Menschen, die sich Fortschritt und Freiheit wünschen, müssen sich zu deren Realisierung vorwiegend ins Ausland absetzen. Obwohl man, vielleicht sogar mit Recht, denken kann, dass die grosse Mehrheit der arabischen Völker friedlich leben und arbeiten möchte, wird die arabische und islamische Welt heute von deren extremistischen und gewalttätigen Gruppen vertreten – moderate Kräfte sind terrorisiert und schweigen. All das ist hervorragend dokumentiert, wie in den Human Development Reports der UNO.
 
Die Situation

Gelegentlich, wenn ich Grossdemonstrationen in arabischen Städten im Fernsehen verfolge, in den Hunderttausende oder Millionen hysterischer Menschen toben und Parolen der Gewalt gegen den Westen, die USA und Israel (meist im Multipack) schreien, erinnere ich mich an alte Nachrichtenfilme aus Nazideutschland, in denen Massenaufmärsche zu sehen sind – ähnlich in Konzept und Aussage, auch wenn die Nazis viel ordentlicher und im Stechschritt marschierend zu sehen waren. Noch sind wir nicht so weit wie Deutschland, das den Zweiten Weltkrieg verlor und es fertigbrachte, mit seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen (was Japan bis heute nicht getan hat). Nach dem Krieg und bis heute, will keiner je ein Nazi gewesen sein. Aber so weit, dass kein Araber je Jihadist gewesen sein will, sind wir im Nahen Osten noch lange nicht. Vorher muss noch einiges geschehen, vor allem in der arabischen Psyche, Erziehung und Politik.

Die demokratische Welt des Westens ist/war sich gewohnt mit arabischen Tyrannen – seien sie Könige oder (meist militärische) Diktatoren - zu leben und sie zu Partnern für ihre Geschäfte zu haben. Zurzeit wurden und werden einige zu Fall gebracht, ohne dass jedoch demokratische Verhältnisse am Horizont zu erkennen sind. Ob sich das in der Anerkennung Israels als demokratischer Staat der Juden auswirken wird oder nicht, bleibt noch unklar.
Auch wenn die heutige Regierung Israels mit Lieberman und Nethanyahu der Welt nicht den Eindruck besonderer Friedensliebe vermittelt und mit einigem Recht, als unversöhnliche, arrogante Vertreter des Grossisraelgedankens gesehen werden, sind sie nur bedingt für den Zustand der sogenannten „Isolation“ Israels verantwortlich. Was Friedensverhandlungen mit den Palästinensern betrifft, sollte es heute jedem wirklich vorurteilslosen Betrachter klar sein, dass weder Mahmud Abbas noch Bibi Nethanyahu einen wirklichen Frieden wollen. Ersterer führt Arafats Tradition der Verlogenheit fort, der Zweite kann sich nicht von seiner ideologischer Besessenheit lösen. Verhandlungen sollen Selbstzweck sein und übertrieben gesagt, noch einige Generationen weitergeführt werden. Abbas will, so sagte er öffentlich, allerdings nur in Arabisch, die Zweistaatenlösung als ersten Schritt der Ausweitung seines Palästinas bis ans Mittelmeer sehen. Nethanyahu versteckt sich hinter Israels Sicherheitsansprüchen, damit die Siedlungen in der Westbank bleiben.

Neu ist hingegen die Lage gegenüber dem arabischen Frühling, vor allem in Ägypten und der weiter schreitenden religiös-reaktionären Entwicklung der Türkei. Dass es sich hier um eine geplante Aktion Erdogans gegen die Existenz eines jüdischen Staates handelt, sollte inzwischen jedem seit dem Zwischenfall am 29. Januar 2009 an der WEF in Davos und den nachfolgenden Vorfällen klar sein. Seither führt die türkische Regierung ihre antiisraelischen Aktionen planmässig fort. Das hat weder mit Nethanyahu oder Liebermanns kaum je klugen Kapriolen zu tun, sondern mit Erdogans Hass auf Atatürks humanistisches Erbe, das er zerstören will, um seinen Anspruch auf die Führung der islamischen Welt wahr zu machen.

Gestern Nacht fand in Kairo ein Angriff auf die israelische Botschaft durch einen ägyptischen Mob statt. Sechs Botschaftsangehörige mussten evakuiert werden und das Botschaftspersonal musste sich mit Hilfe der ägyptischen Regierung nach Israel retten. Täter waren vordergründig die ägyptischen Revoluzzer, die den „arabischen Frühling“ eingeleitet hatten. Wie ich nun von verschiedenen Quellen höre und lese, waren die wenigen hundert hysterischen Angreifer direkt aus der grossen Moschee gekommen, in der sie, so hörte ich eben, dazu motiviert worden seien. Ob das stimmt, weiss ich nicht, doch es demonstriert, wie weit schon islamische Reaktionäre Ägyptens die Aspirationen der Demonstranten der ersten Stunde abgelöst haben.

Sonntag, 4. September 2011

Verschiedenes

Gilgulistik

Mein Enkel Gil in Zürich, noch keine sechs Jahre alt, hat immer das letzte Wort. Man ruft ihn meist Gilgul. Gilgulismen, Originelles aus seinem Mund, gibt es inzwischen zuhauf. Den Neuesten will ich hier wiedergeben. Er ist Weltklasse:
Beim Abendessen ermahnt seine Mutter (meine Tochter) Michal, ihren älteren Sohn Matan (bald 11), nicht so schnell zu essen. Einen kurzen Moment später wird Matan wieder ermahnt: „Iss nicht so schnell“, diesmal von Gilgul, seinem kleinen Bruder. Michal sagt ihm, das soll er nicht tun, Matan sei sein Bruder und nur Mami oder Papi dürfen ihm solches sagen. Gilgul: „Wenn ich gross bin, werde ich auch Kinder haben und dann darf ich sie ermahnen, denn dann bin ich der Papi“. Michal: „Richtig, aber jetzt bist du noch klein und tust das nicht!“ Gilgul: „Aber ich muss doch üben!“. Das als Einstieg.

Zwischen Antisemitismus und Israelkritik

In der Zeitschrift Cicero ist unter diesem Titel ein Artikel und Buchauszug erschienen, dessen Aussagen, sagen wir mal, zu neunzig Prozent auf die Schweiz übertragbar sind. Es geht um den Antizionismus der deutschen Linken. In der Schweiz könnte man vielleicht sagen der Grünen und Teilen der Linken (SP).

Der Text ist eine gekürzte Version eines Kapitels des gleichnamigen Buches von Timo Stein und gibt in relativer Kürze die Entwicklung des linken Antizionismus und Antisemitismus wieder. Im Klappentext dieser nur 120 Seiten dicken Broschüre steht:

„Antisemitismus ist bei weitem kein allein am rechten Rand vorkommendes Phänomen. Der Antizionismus, der sich mit Beginn des arabisch-israelischen Sechs-Tage-Krieges innerhalb der Linken durchzusetzen begann, generierte in seiner radikalsten Ausprägung antisemitische Inhalte. Dieser antizionistische Antisemitismus in der Linken ist bis heute aktuell und bis hinein in die Antiglobalisierungs-Bewegungen zu verfolgen. Timo Stein zeichnet den Antisemitismus von links historisch-analytisch nach und benennt Ursachen und Quellen.“ Lesen lohnt sich.

Von der vor allem durch die sozialistischen Kibbuzim ausgelösten Begeisterung für Israel wird der Leser bis zum als Antizionismus getarnten Judenhass der heutigen Tage geführt.

Die Parallelen zur Schweiz sind frappant. Namen und Organisationen könnten mit Leichtigkeit ausgewechselt werden. Die „Juden und Jüdinnen für den gerechten Frieden in Palästina“ sind gedanklich und in ihren Aktivitäten fast identisch mit der unappetitlichen Zeitschrift „Der Semit“ des Abraham Melzer. Lesen lohnt sich hier nicht, doch sollte man grundsätzlich darüber informiert sein. Menschen wie diese, die der jüdischen Gesellschaft nichts Positives beizutragen haben, sondern mit extremistischer Zerstörungswut nur niederreissen wollen, was andere erbaut haben, geben anständigen Juden einen schlechten Namen. Ich frage mich immer wieder, was sie motiviert. Aber auf eine befriedigende Antwort bin ich noch nicht gekommen, ausser vielleicht eine stark gestörte Wahrnehmung gepaart mit dem verwirrten Drang sich damit zu profilieren. Mit Gutmenschentum hat das viel zu tun, mit gutes tun aber nichts.

Wie man Alte über den Tisch zieht

Lea und ich sind vor einem Jahr von unserem zweistöckigen Häuschen in eine Wohnung umgezogen, Treppensteigen ist für Lea schwierig geworden. Jetzt können wir ohne eine einzige Stufe ins unsere neue, lichte und geräumige Wohnung gelangen – traumhaft.

Trotzdem wollte ich, einfach aus Prinzip, wissen wie es in den in Israel heute sehr populären und offenbar überfüllten Altersresidenzen aussieht und zu welchen Bedingungen man dort unterkommt. Ich war vor Jahren einmal Verwandte in der Altersiedlung „Century Village“ in Deerfield Beach besuchen und war beeindruckt. Seinerzeit bezahlten sie für eine geräumige und sehr bequeme Zweizimmerwohnung mit Lift und stufenlosem Zugang US$ 24'000. Die Preise haben sich bis heute vervierfacht, im Durchschnitt kostet heute eine Wohnung US$ 100'000. In Israel sind das heute etwa 400'000 Schekel. Kosten für Reinigung und ähnlichem sind ca. US$ 250 monatlich. Dieses Century Village besitzt drei 18-Loch Golfplätze und ein enormes Zentrum mit Theatersaal (1000 Sitzplätze) und Festsaal mit 3000 Plätzen, in dem die Omas und Opas Bar/Batmizwas und Hochzeiten ihrer Enkel feiern können. Dazu kommen etwa 20 Schwimmbecken. Golf und Schwimmen sind in den Kosten inbegriffen, die vielen Kurse, die Bibliothek etc. auch. Es gibt keinen Supermarkt, keine Geschäfte, die Pensionäre sind so gezwungen in die Stadt zu fahren um einzukaufen, womit sie den Kontakt zur Aussenwelt nicht verlieren. Heute wohnen dort, so las ich, rund 30'000 Rentner, zu 90% Juden. Man findet sie oft in Gesellschaft ihrer schwarzen, in weiss gekleideten Pflegerinnen an der Sonne sitzen und ihre alten Knochen wärmen.

Hier in Israel funktioniert das anders. Wir besuchten das Pensioniertendorf in Nordiya, wo wir zu einem Symphoniekonzert der Symphonietta Raanana eingeladen waren und wollten uns schlau machen. Auch wollte ich endlich wissen, wie so ein Dorf in Israel aussieht, was es kostet und was es bietet. Es liegt nahe dem Damenzuchthaus Neve Tirza.

Mit einem amerikanischen Retirement Village lässt es sich in keiner Weise vergleichen. Zwar sind die von uns besuchten Wohnungen sehr hübsch, aber auch klein. Die Anlage ist schön und sehr luxuriös aber Golfplätze gibt es keine und es ist nur ein einziges Schwimmbecken vorhanden. In der Grösse lässt sich natürlich nichts vergleichen. Was mich jedoch erst stutzig machte und dann verärgerte ist die Finanzierung. Man kann nicht einfach eine Wohnung kaufen, sondern man überreicht dem Heim einen festgelegten Preis als Depot. Nehmen wir ein Beispiel, das sich leicht rechnen lässt: das verlangte Depot beträgt 1'500'000 Schekel und wird nicht verzinst, ist aber an den Teuerungsindex gebunden. Jährlich nimmt das Heim 3% des Depots als Miete vom Kapital und das für zwölf Jahre. Dann ist ein Drittel des Depots weg. Zudem zahlt der Pensionär eine monatliche Servicegebühr von ca. 8'000 bis 10’000 Schekel, je nach Grösse der Wohnung, beinhaltend wöchentliche Reinigung, Wäsche, Strom, Kurse, Benützung der Anlagen und die Sicherheitsleute. Auch das ist an den Teuerungsindex gebunden.

Jahreskosten dieses Beispiels sind also rund 140'000 Schekel, d.h. monatlich fast 12'000 Schekel. Essen in der Wohnung oder im Esssaal gehört nicht dazu, Krankenversicherung, Steuern etc. auch nicht. Sollte man, Gott behüte, nach zwölf Jahren noch immer leben, behält das Heim die Zweidrittel des Depots in seiner Obhut, aber zieht keine jährliche 3% mehr ab. Dir Frage ist: was tut diese Altendorfverwaltung mit diesem riesigen Kapital von zig Millionen Schekel aller Mieter. Sie verzinst sie nicht und darf anscheinend damit tun was sie will, an der Börse damit spekulieren - was immer am profitabelsten ist. Wenn dann die Alten einmal unter der Erde sind, erhalten die Erben den restlichen Zweidrittel des Depots, immer teuerungsgebunden und wie erwähnt, völlig zinslos.

Da in Israel die USA stets als das grosse nachahmenswerte Beispiel für fast alles herhalten muss, scheint noch niemandem aufgefallen zu sein, dass die dummen Alten in Israel für diese, wenn auch luxuriöse Art zu Wohnen viel zu viel zahlen. Mit einem Bruchteil oben erwähnter Summe kann man sich eine sehr schöne Wohnung kaufen und eine live-in Haushalthilfe halten. Wird man altersschwach und ist auf Pflege angewiesen, liegt statt der Haushalthilfe auch ein Pfleger/in drin. Und wird man zum wirklichen Pflegefall muss man auch in Nordiya die schöne Wohnung aufgeben und ins angebaute Pflegeheim ziehen.

Als ich mir überlegte unter so vielen Alten zu wohnen, dachte ich, unter solchen Umständen würde ich kein Jahr überleben, freiwillig meine Freiheit und einen grossen Teil meines Kontaktes zu Aussenwelt verlieren – auch wenn man theoretisch frei ist zu tun, was man will – sogar mit eigenem Auto. Das ist das Eine.

Als Zweites finde ich die unverschämte Art, wie sich solche Luxusaltenabsteigen finanzieren, ein über den Tisch ziehen argloser Pensionäre. Und keiner sagt was.

Also nichts für mich.