Donnerstag, 22. September 2011

Hass und Frieden, die Mutter der Oxymorone


Gestern hatte Präsident Obama seine grosse Israelrede in der UNO. Unter anderem hob er einen Punkt hervor: „Israels Kinder werden erwachsen, wissend, dass in der gesamten Region, in der sie leben, anderen Kindern beigebracht wird, sie zu hassen“ (meine Übersetzung). Das ist der Hauptgrund warum das israelische Volk – einige linke Extremisten abgesehen – den Palästinensern nicht traut, nicht trauen kann. Die wichtigste Bedingung für einen arabisch-israelischen Frieden muss sein:

Araber müssen aufhören ihren Kindern hassen beizubringen.

Auch wenn Obama damit den arabischen Hass auf uns Juden und auf Israel meint, sagte er es als Beispiel für den allgemeinen Begriff arabischen Judenhasses. Denn ebenso tödlich ist der Hass auf Amerika und auf den Westen gesamthaft, auf dessen Kultur und dessen freie Gesellschaft – dem schlimmsten Dorn im islamistischen Auge.

Wer tatsächlich glaubt, man könne mit Menschen in Frieden leben, die ihre Nachbarn tödlich hassen und deren Vernichtung fast täglich herbeibeten, die die Tradition nationalsozialistischen Judenhasses vor fast hundert Jahren übernahmen und heute weiterführen, dem ist nicht zu helfen. Die „Weisen von Zion“ und alle die vielen anderen antisemitischen Lügen werden von der Kanzel der Moscheen gepredigt und im arabischen Buch- und Filmhandel erfolgreich verkauft. Hörer und Leser glauben all diesen Dreck – denn er wird ihnen von ihren islamischen und politischen Führern (in diesen Gesellschaften nicht zu unterscheiden) als Tatsache bestätigt und empfohlen.

All das hat nichts mit Nethanyahu zu tun, sondern beruht auf fast hundertjähriger und wachsender Indoktrination. Es kann keinen glaubhaften Frieden zwischen der islamischen und arabischen Welt geben, bevor dieser angelernte Hass nicht überwunden wird. Sogar wenn Israel den wegen seiner deutschen Wortkunst im deutschen Sprachbereich so geschätzten Uri Avnery zum Ministerpräsidenten krönen würde, gäbe es keine Änderung in dieser Haltung. Nethanyahu, ohnehin der falsche Mann am falschen Ort, wurde zum Watschenmann der arabischen Welt. In meiner Phantasie über Uri Avnery als Ministerpräsident, würde diese Position diesem automatisch zufallen. Dazu gehört die in der arabischen Welt kaum vorhandene individuelle Zivilcourage – etwas, das gerade Uri Avnery auszeichnet, ist er doch ein jüdischer Israeli.

Der Waffenstillstand am Endes des Zweiten Weltkriegs mit Deutschland in 1945 wurde erst möglich, als die Naziführung, ihre Partei und Armee zerstört waren. Frieden gab es erst, als das deutsche Volk sich vom Nationalsozialismus löste. Ähnlich sollte es auch mit dem Faschismus der arabischen Feinde Israel geschehen. Wie kann Israel neben einem arabischen Staat in Frieden existieren, in dem täglich in Schulen und Medien zum Hass gegen Juden und deren Zerstörung gerufen wird? Aus den Hoffnungen, die mit dem arabischen Frühling aufkamen und sukzessiv wieder verschwinden, könnte die Enttäuschung eines islamistischen Winters werden.

2 Kommentare:

esther hat gesagt…

Uri, ich schreibe das komplette Zitat hier herein, weil es mir so gut gefällt und auch so signifikant für die ganze Situation ist, die du so trefflich beschreben hast!

"Es wird erst Frieden geben, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben als sie uns hassen."
Golda Meir

Heimo hat gesagt…

du hast wieder so recht - genau das sprach ich gestern in einem Kommentar an, dieser tief verwurzelte, anerlernte Hass gegen Israel & Juden, der Generation für Generation weiter gegeben wird, genau der gleiche Hass, der hier in ganz Europa zum holocaust geführt hat - nein - mit solchen Nachbarn kann man wirklich nicht in Frieden leben & unvorstellbar wenn in einem geteilten Jerusalem etwaige Attentäter die Möglichkeit bekommen, innerhalb weniger Meter zur anderen Seite zu agieren - übrigens gebe diesen Artikel wie schon öfter wieder über facebook weiter..
shalom von Heimo Geske