Sonntag, 1. März 2009

Rassisten unter sich

1.3.2009

Enkel Eran, zehn Jahre alt, ist begeisterter Fan verschiedener Phantasiefiguren aus der computerisierten Welt der Comicsfilme, einer kommerzialisierten Folge der künstlerisch wertvollen Welt der Comics. Um ihm eine Freude zu Purim zu machen, erstellte sein Vater Motti auf meinem Computer die charedische Version des Iron Man – es gehe, so Motti, auch ohne Photo Shop. Iron Man und unzählige andere Comicfilme dieser Art demonstrieren Gewalttätigkeit für Kinder, vielleicht werden auch Steine am Schabbat geworfen, über solche Kleinigkeiten bin ich nicht informiert. Mottis herziges Endprodukt sollte copyrighted werden, ein Schlager bei jedem Kostumwettbewerb, wenigstem beim jüdischen Purimfest, wird es auf jeden Fall.

Das hier total verfälschte Aussehen eines bei weitem nicht der Mehrheit entsprechenden Juden bringt mich zum nächsten Thema. Die Verbindung liegt auf der Hand. Ausgerechnet in Genf, in der Schweiz, in der das Wort Rassismus und Antisemitismus, wie wir alle wissen, da mit der humanistischen Tradition des Landes nicht vereinbar, ein hochgehaltenes Tabu und Fremdwort ist, wird in kürze die GV des UNO-Menschenrechtsrates, genannt Durban II, stattfinden. Gut für die Genfer Hotellerie ist das auf jeden Fall, denn diese lebt ja vom Polit-Tourismus der UNO. Verhüllt im Tschador wird Schweizer Aussenministerin MCR einen Willkommensgruss vorbringen wollen, im Namen aller Schweizer Bürger, auch im Namen der Schweizer Juden. Unter dem Tschador gut versteckt könnte sie sich vertreten lassen, z.B. von Geri Müller oder einer der jüdischen Damen oder Herren für einen gerechten Frieden in Palästina, unter denen es MitgliederInnen gibt, die bedeutend besser Englisch sprechen als Micheline. Diese Zusammenkünfte jener, denen das Wort "Menschrechte" grundsätzlich ein Oxymoron ist, nämlich das genaue Gegenteil ihrer eigenen Weltsicht und Verhaltensweisen, haben in Durban I in Südafrika vor einigen Jahren eine Tradition für ein Hassfest gegründet, Israel und Juden wurden beschimpft, verleugnet und nicht nur bedroht, sondern auch angegriffen. Hauptverantwortlich dafür sind Staaten wie Libyen, wo Schweizer wegen Verhaltensstörungen von Gadafis Söhnchen und dessen Frau in Genf (!) zur Geisel genommen werden, Sudan, in dem täglich ein paar Hundert oder Tausend schwarze Afrikaner, ob Muslime, Christen oder einer Naturreligion anhängend, wegen ihrer Rasse getötet oder verjagt werden, Iran, wo täglich Kinder und Erwachsene an Baukranen aufgehängt, Frauen gesteinigt, andere gefoltert werden und eine Sittenpolizei herrscht (wie in Saudiarabien, wo der König allerdings deren extreme Übergriffe zu zügeln begonnen hat). Oder nehmen wir Syrien, wo, wenn's jihadistischen Zoff gibt, eine Stadt (Hama) samt den 20'000 bis 30'000 Einwohnern völlig zerstört wird, weil eben Hama das Zentrum aufmüpfiger Islamisten in der Form der islamischen Brüderschaft, gewesen sei. Oder fast die gesamte muslimische Welt, in der das Wort Demokratie und eigene Menschenrechte Schimpfwörter sind, da sie gegen koranische Prinzipien verstossen würden und die Herrschenden mit Gewalt und Israel/Judenhass von ihrer Herrschaft der Angst und Gewalt ablenken, dabei die Fakten der Weltgeschehnisse auf den Kopf stellend. Das sind über fünfzig Staaten, grosse und kleine, in denen im Namen des lieben Gottes Menschen geköpft, gehängt, gesteinigt, verbrannt, von Hochhäusern geworfen, erschossen und anderweitig phantasievoll umgebracht werden. Diese Gesellschaften der Angst haben die Frechheit – und werden von Apologeten der westlichen Welt dabei unterstützt – Israel, dessen überbordend freie Gesellschaft ihnen ein Dorn im Auge ist und Angst macht, des Rassismus anzuklagen, ja anzugreifen, wozu sie im Laufe der Jahre die UNO-Menschenrechtsorganisation umfunktioniert haben. Immerhin, neben Canada und Israel haben sich gestern auch die USA von diesem geplanten Karneval verabschiedet. Es bleibt nun zu sehen, wie europäische Demokratien dazu reagieren werden. Werden sie, wie das EDA der Schweiz, vor lauter Panik um ihre Energielieferungen, der arabisch-muslimischen Welt zu Kreuze kriechen und aus reinstem Egoismus (wie damals in Evian in 1938) beim feiern des Judenhasses mitfesten – oder werden sie für einmal Rückgrat zeigen? Wird die Schweiz (MCR) sogar über ihren eigenen Schatten springen, diesen Kongress der Schande in Genf absagen und ihn, sagen wir mal, im menschenfreundlichen Khartum abhalten lassen? Dies zu verfolgen könnte spannend werden.

1 Kommentar:

Rene Köhler hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Russak,
leider kann ich Ihnen nicht Beipflichten, zu offensichtlich sind die Menschenrechtsverletzungen in Israel. Kein Mensch auf dieser Weld darf mehr etwas gegen die Juden oder Israel sagen, ohne Gefahr zu laufen (vor allen als Deutscher) ein Nazi zu sein.
Die langen Schatten der Judenverfolgung und furchtbaren Verbrechen insbesondere der Deutschen im dritten Reich, sollten uns nicht blind machen……die einstigen Opfer sind längst zu Tätern geworden.
Rene Köhler