Das Hündchen
Das Bild des kackenden Hündchens hat mir böse Post eingebracht. Jemand schrieb: „Zudem wünsche ich mir (und Dir), dass Du solche Bilder wie im letzten mail jedenfalls an mich nicht mehr verschickst. Vom Iraner halte ich so wenig wie von allen Judenhassern, aber auf dieses Niveau wünsche ich mich nicht zu begeben.“ Über Geschmack soll man nicht streiten. Für jemanden, der mich und mein Volk so durchdringend hasst und umbringen will wie Klein-Adolf Ahmedinejad, der das Land in dem ich mit meiner Familie lebe von der Landkarte wischen will, ist das Geschmackloseste nicht geschmacklos genug. Geschmacklosigkeit kann doof, frech und sogar beleidigend sein, tödlich ist sie aber nicht. Das Foto mit dem Hündchen ist unvergleichlich harmloser, als die Atombomben, an denen der Iran gerade bastelt. Auf der anderen Seite fragte ein Leser aus Deutschland an, ob er das Bildchen auch verwenden dürfe, es sei super.
Avi, der SEMIT
Wenn wir schon bösartig sein wollen: Ich konnte mir heute nicht verkneifen in der Hauszeitschrift des jüdischen Selbsthasses, dem „SEMIT“ des Abraham Meltzer zu wühlen. Das ist höchst ungesund, der Blutdruck und der Zuckerspiegel steigen in gefährliche Höhen. Immerhin fand ich in der Rubrik Leserbriefe das Schreiben eines Mitglieds der „Schweizer Juden und Jüdinnen für einen gerechten Frieden ... „. Damit wurde mir diese Schmierenpostille zwar nicht sympathischer, doch ein ganz wenig heimischer halt schon. Aus Schweizer Feder ist folgendes zu lesen:
Kol ha kawod, Herr Meltzer! Wir gratulieren aus Zürich zu diesem wertvollen Beitrag zur deutschsprachigen jüdischen Diskurs!
Ich möchte sie auch persönlich abonnieren.
B’schalom
…… Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden zwischen Israel und Palästina
Mich beeindruckt, neben der göttlichen Rechtschreibung, vor allem die hier gewünschte Möglichkeit, den Herrn Avi Meltzer abonnieren zu können. Lässt man seine Luft heraus und steckt ihn jeden Monat in eine Tüte, lässt die Post ihn ins Haus liefert und in den Briefkasten steckt! Mit was wird er sich in den vielen Haushalten beschäftigen, in denen er abonniert ist? Putzen und Kochen könnte ihn vom Eifern und Geifern abhalten? Wäre das nicht eine Verschwendung seiner kostbaren Zeit? Doch genug dieser Blödeleien.
Nach fünf Minuten Lektüre im „SEMIT“ finde ich Hendryk Broder nicht mehr nur sehr gut und seine Arbeit äusserst wichtig, sondern er wird mir persönlich sympathisch, was bisher nicht der Fall war. Die SEMITEN dieser gleichnamigen Zeitschrift greifen ihn mit Worten und Schmähungen an, die so schmutzig sind, dass sie sogar mich ekeln. Auch wenn Broder mit sehr spitzem Bleistift schreibt und in seinen Ausdrücken ganz und gar nicht zimperlich ist – verglichen mit diesen SEMITEN ist sogar er die Höflichkeit selbst.
Der Goldstone Bericht
Nun doch zu wirklich Ernstem, jedoch auch Bösartigem in der Wirkung. Nach Veröffentlichung des Berichtes zu den vermeintlichen Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen Israels im vergangenen Gazakrieg, wird in Israel wieder einmal ganz vehement diskutiert. Israel hat einen Fehler gemacht – kaum im Gazakrieg, sondern mit Nethanyahus Entscheid Richter Goldstones Wunsch, die israelische Regierung möge sich an seiner Untersuchung beteiligen, abzuschlagen. Damit habt hat unser Regierungschef Goldstones Kommission völlig dem Einfluss und den Lügen der Hamas ausgeliefert. Was er sah waren zerschossene Häuser und kranke Menschen. Alles andere wurde ihm mündlich oder schriftlich vorgelogen, insbesondere die Erklärung auf die Frage „warum“. Es sind die gleichen Palästinenser der extremistischen Sorte, welche die Mohammad Al-Dura Geschichte über den kleinen Jungen, der von israelischen Soldaten erschossen worden war oder die Story des Massakers von Jenin mit den fünftausend Opfern ersannen – beide Fälle flogen auf und wurden als Erfindungen der palästinensischer Terroristen und ihrer Sympathisanten blossgestellt. Das sind nur zwei Beispiele palästinensischer Manipulationen und Lügengeschichten. Israel mit Serbien und Ruanda zu vergleichen, wie das nun geschieht, ist nicht statthaft und reinster Antisemitismus. Goldstone berichtet immerhin aus eigener Initiative auch über Menschenrechtsverbrechen der Hamas, denn sein Auftrag vom UNO-Menschenrechtsrat (in dem nun wirkliche Menschenrechtsverbrecher das Sagen haben) beinhaltete das nicht. Goldstone wird nun auch von der sich beleidigt gebenden Hamas angegriffen, doch die Welt nimmt das nicht zur Kenntnis. In der heutigen Ausgabe der Herald Tribune ist ein von Goldstone selbst geschriebener Artikel zu finden. Wie er schreibt hatte er tatsächlich gezögert die Auftrag anzunehmen, tat es dann aber. Aus diesen Artikel ist zu ersehen, dass er Israel und Hamas auf dieselbe Stufe stellt – die Demokratie Israel und die fundamentalistische Terroristenbande Hamas. Dieser grundsätzliche Irrtum, zusammen mit der fehlenden Kooperation Israels, machte es ihm leicht, das von seinem Auftraggeber, wie es heisst, aufoktroyiertes Resultat bestätigt zu sehen. Die israelische Armee hat neben dem taktischen oder strategischen Auftrag, den es zu erfüllen gibt, auch die Pflicht seine eigenen Soldaten bestmöglich vor Schaden zu bewaren. Diese Tatsache war Goldstone nicht bekannt oder er hat sie ganz einfach ignoriert.
Goldstone hätte den Auftrag, in dem Israel seine Mitwirkung verweigerte, ablehnen müssen. Vielleicht war es sein Pflichtgefühl, das ihn daran hindert. Ohne den Bericht gelesen zu haben – wie viele der unzähligen Kritikern taten das – möchte ich zwei Dinge in Erinnerung rufen: der Gazakrieg war eine zahllose Male verschobene Reaktion auf Tausende von Raketen aus Gaza. Diese Raketenangriffe forderten weniger Opfer als der israelische Verteidigungskrieg in Gaza, etwas das allerdings nur palästinensischer Unfähigkeit zuzuschreiben ist, etwas „fehlerfrei“ zu tun – mit Ausnahme, sich selbst explosiv zu entleiben. An der guten Absicht zur Opfermaximierung unter den Juden, hatte es der Hamas nicht gefehlt. Doch das Leben in den Dörfern und Städten um Gaza herum wurde zur Hölle, Kinder und Erwachsene erlitten psychische Schäden. Was ich Goldstone vorwerfe ist, dass er den für Kriege unzulässigen Begriff der „Unverhältnismässigkeit“ einbringt, denn damit verbietet sich jede effektive Selbstverteidigung gegenüber Feinden, wie jene Israels, Terroristen übelster Art, denen das Leben sogar ihrer eigenen Menschen nichts wert ist und sie diese ausschliesslich als Verbrauchsmaterial und ziviles Kanonenfutter betrachten. Krieg ist, das weiss ich aus eigener Kriegserfahrung und daraus folgenden jahrelangen Albträumen, unschön, unangenehm und gefährlich. Krieg heisst Zerstörung von Leben, Gesundheit, menschlichen Schicksalen und Besitz und enthält eine eigene, nicht vorhersehbare Dynamik, die sich erst im Nachhinein definieren lässt. Israel, wie beispielsweise die USA und ihre Alliierten der EU im Irak und Afghanistan, wie die Russen in Tschetschenien, nicht mit traditionellen Armee Krieg führt, sondern mit Terroristen mit vormittelalterlichen Vorstellungen und Zielen, die die Genfer Konvention und die UNO-Menschenrechte stets in Anspruch nehmen, dieser aber prinzipiell nie selbst einhalten, sind faire Kriegsführung sehr oft zum ideologischen Boomerang gegen konventionelle Kriegsführung geworden. Ich weiss nicht wie und ob solche Kriege endgültig gewonnen werden können – bisher war das nicht der Fall. Goldstone, vom proislamistischen UNO-Menschenrechtsrat manipuliert, hat das offensichtlich nicht begriffen und ist in diese Falle getappt. Aber nicht er, sondern Israel ist das Opfer. Israel ist klein, hat kein Erdöl und wenig internationale Macht und muss sich gefallen lassen, was weder der US-Armee, ihren europäischen Verbündeten und der russischen Armee zugemutet wird.
Unglücklicherweise ist Goldstones Bericht ein Dokument, auf das sich nun alle selbsternannten (siehe oben) „Israelkritiker“ und andere Antisemiten stürzen werden, denn nun glauben sie, sich auf einen jüdischen Richter und auf die zweifelhafte UNO-Menschenrechtsorganisation berufen zu können. Der Bericht ist das Resultat von Goldstones Naivität und Unkenntnis islamistischer Religion, Ethik und Traditionen, aber auch das Resultat von Nethanyahus Arroganz. Schade. Bei jenen, die uns nach dem Leben trachten herrscht dieser Tage Feststimmung.
Freitag, 18. September 2009
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1 Kommentar:
Ich stöbere noch immer & wieder mal in Deinem blog, den ich gelegentlich & immer öfter lese, aber dann immer rückwirkend all die Artikel, die ich verpasst habe, einzelne Artikel auch schon als link weitergemailt hatte.. - für ”...Klein-Adolf Ahmedinejad, der das Land in dem ich mit meiner Familie lebe von der Landkarte wischen will, ist das Geschmackloseste nicht geschmacklos genug. “ - finde ich auch & so kopierte ich dies Bild alsgleich & sendete es meinem iranischen Freund, der gerade einen bekannten iranischen Sport-Journalisten bei sich aufgenommen hat, der hier Asyl sucht, da vor 2 Wochen der iranische Geheimdienst entdeckt hatte, daß er insgeheim mit “radio free europe” zusammen arbeitete (mit gleichem Stellenwert wie mit USA, Israel oder CIA zusammen zu arbeiten) – was ihm Rückkehr in den Iran vorab unmöglich macht. Bei Rückkehr würde er mit höchster Wahrscheinlichkeit sofort verhaftet, bzw. später auch hingerichtet werden. - Seine Wohnung, die Wohnung seiner Eltern & seiner Schwester wurden bereits durchsucht, Computer, persönliche Papiere etc. beschlagnamt. - Es ist zumindest gut zu wissen, daß sich mehr & mehr innerer Widerstand gegen das Regime im Iran bildet. - Ob die Kräfte der Opposition von innen allerdings ausreichen, die Diktatur zu entmachten, ist fraglich, wenn man bedenkt, daß Hitlers Reich nur durch massive Hilfe/Angriffe von außen zusammenbrach & bis sich eine Diktatur von inner her aushöhlt bis sie zusammenbricht, kann sehr lange dauern..
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